Fussball Bezirksliga

Ausgeruht trifft auf ausgelaugt

Fußball Im Bezirksligaduell zwischen der SGEH und dem VfL Kirchheim geht es für beide Mannschaften um Zählbares im Kampf um den Klassenerhalt. Von Walter Rau

Blau-gelber Zweikampf um den Ball: Im Hinspiel hatte der VfL gegen die SGEH mit 3:0 die Nase vorne - am Sonntag auch? Foto: Mirk
Blau-gelber Zweikampf um den Ball: Im Hinspiel hatte der VfL gegen die SGEH mit 3:0 die Nase vorne - am Sonntag auch? Foto: Mirko Lehnen

Mehr als die Hälfte aller Mannschaften muss in der Fußball-Bezirksliga noch um den Klassenerhalt bangen. Mittendrin stecken alle vier Klubs aus der Teck-Region. Während die SF Dettingen am Sonntag gegen die SGM T/T Göppingen zu Hause zum Siegen verdammt sind, und der TV Neidlingen sich mit einem Erfolgserlebnis in Neckartailfingen über dem Strich halten will, steht das Derby zwischen der SGEH und dem VfL Kirchheim im Mittelpunkt.

Ausgeruht trifft auf ausgelaugt - während der VfL am vergangenen Wochenende spielfrei war, muss die Elf von Trainer Dieter Hiller am Sonntag bereits zum dritten Mal binnen sieben Tagen ran. Am Donnerstagabend stand das Nachholspiel gegen Köngen an (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet), welches der Spielgemeinschaft noch in den Knochen stecken dürfte. „Der Spielplan meint es nicht gut mit uns, zumal wir mit sechs verletzten Spielern und zwei Urlaubern personell angeschlagen sind“, klagt SGEH-Coach Dieter Hiller. Die vermutlichen Ausfälle von Ingo Schäfer, Marc Weger, Jonas Salcher, Tim Kammerer und Marco Lude sind schwer zu kompensieren. „Jetzt können sich andere Spieler zeigen. Wir werden elf Spieler auf dem Platz haben, die für eine Überraschung sorgen können“, glaubt Hiller.

Der SGEH-Coach selbst sieht ligenunabhängig gute Voraussetzungen für die kommende Saison und hat auch von der Mannschaft positive Signale erhalten, dass „alle bleiben werden“. Für ihn selbst gebe es auch keinen Grund zu wechseln. Die Gespräche zur Vertragsverlängerung sind laut Hiller bereits weit fortgeschritten.

Ähnlich sieht es bei seinem VfL-Pendant aus. Alle Zeichen deuten auf einen Verbleib von Michel Forzano in Kirchheim. „Drei von fünf A-Jugendlichen haben uns schon zugesagt, alle Leistungsträger werden bleiben. Zwei Verstärkungen aus der Landesliga sollen noch kommen“, bastelt Forzano mit den Verantwortlichen im Hintergrund bereits am Team der Zukunft.

Routinier Andreas Elsässer wird nicht dazugehören. Der 30-Jährige hatte Verein und Mannschaft bereits vor zwei Wochen informiert, dass er seine Laufbahn sofort aus gesundheitlichen Gründen beendet. „Das war natürlich ein herber Rückschlag für uns, aber Andi hat betont, dass für ihn die Gesundheit vorgehe“, sagt Forzano.

Ansonsten hat dem VfL die Spielpause gutgetan. Bis auf Urlauber Jonathan Willig steht der komplette Kader zur Verfügung. Dominik Cseri kehrt nach auskuriertem Zehenbruch zurück. Auf dem Rasenplatz im Hardwaldstadion fordert Forzano von seinem Team eine zweikampfstarke Einstellung. „Die guten Leistungen zuletzt auf Kunstrasen müssen wir jetzt auch auf dem Naturrasen bestätigen. Das wird reine Kopfsache.“

Dezimierte Dettinger

Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt bei den SF Dettingen schwinden von Woche zu Woche. Beim 0:2 vergangenen Sonntag in Köngen verletzten sich zu allem Überfluss noch die Leistungsträger Max Beller (Bänderriss) und Coskun Isci (Oberschenkelzerrung), die am Sonntag im Heimspiel gegen die in diesem Jahr noch sieglose SGM T/T Göppingen, ebenso wie der rot-gesperrte Keeper Onur Cekic, ausfallen. „Wir spielen vielleicht mit der halben A-Jugend, rechnen uns zu Hause aber trotzdem etwas aus. Wir müssen so oder so auf Sieg spielen, um noch eine kleine Chance zu haben“, sagt SFD-Abteilungsleiter Christian Renz. Dafür sieht es mit Spielerzusagen für die kommende Saison „recht gut aus“ (Renz). In zwei Wochen sollen die Gespräche unabhängig von der künftigen Ligenzugehörigkeit abgeschlossen sein.

TVN will das Glück erzwingen

Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch beim TV Neidlingen Klarheit herrschen, ob Spielertrainer Patrick Kölle in seine fünfte Saison unterm Reußenstein geht. Nach einem 1:0 zum Start ins neue Jahr setzte es zuletzt drei empfindliche Pleiten. Vor allem die 0:3-Heimniederlage gegen Rechberghausen vergangenen Sonntag warf Fragezeichen auf. Übermorgen muss der TVN zum Tabellenachten TSV Neckartailfingen. „Wir müssen dringend die Kurve bekommen und auf unsere Stärken vertrauen, dann kommt das Glück zurück und wir werden die notwendigen Punkte holen“, glaubt Kölle, der die Gefahr längst erkannt hat: „Spätestens jetzt sind wir im Abstiegskampf angekommen.“ Stürmer Lukas Pflüger war wegen Herzrasens unter der Woche beim Arzt. Hinter seinem Einsatz steht noch ein Fragezeichen.