Fussball Bezirksliga
Das Kellerduell wird zum Geisterspiel

Fußball-Bezirksliga Im Flutlicht-Derby am heutigen Freitagabend zwischen dem TV Neidlingen und dem TSV Jesingen sind keine Zuschauer zugelassen. Von Reimund Elbe

Die Tore zum Sportgelände an der Schönbuchstraße bleiben heute Abend für Zuschauer geschlossen: Das Bezirksliga-Nachbarschaftstreffen zwischen dem TV Neidlingen und dem TSV Jesingen wird zum Geisterspiel. Auch Maskenpflicht und Hygienemaßnahmen haben die Lawine nicht stoppen können. „Von der Gemeinde wurde uns mitgeteilt, dass angesichts der Corona-Situation im Landkreis Esslingen für die heutige Partie keine Zuschauer erlaubt sind“, verkündet Steffen Kuch aus der Abteilungsleitung des TV Neidlingen. Mit bis zu 250 Zuschauern hatte die Klubführung beim brisanten Aufeinandertreffen zwischen Liga-Letztem (TVN) und Vorletztem gerechnet.

Jesinger Einspruch abgewiesen

„Extrem schade, es wäre bestimmt ein schönes Derby vor toller Kulisse unter Flutlicht geworden“, ordnet Danell Stumpe, Coach der Jesinger, die Situation ein. Dieser Tage mussten die Lehenäcker-Kicker neben der bisher geringen Bezirksliga-Punktausbeute einen weiteren sportlichen Tiefschlag verkraften: Der Einspruch gegen die Wertung der Partie beim FC Eislingen ist vom Württembergischen Fußballverband (WFV) abgewiesen worden.

Zur Erinnerung: Schiedsrichter Karl-Heinz Nowak hatte am 27. September in der Partie des TSV Jesingen in Eislingen zehn Minuten vor dem Abpfiff ein Zuspiel der Gastgeber so stark abgelenkt, dass daraus ein Steilpass wurde und in Folge das 2:1-Siegtor der Eislinger. Den Vorschriften entsprechend, hätte der Referee, nach den im Sommer verändertem Regelwerk, eigentlich Schiedsrichterball am Ort der Ballberührung geben müssen. Stumpe versteht das Urteil nicht. „Erst macht der DFB eine Regeländerung, und wenn dann ein klarer Regelverstoß stattfindet, wird dieser nicht korrigiert“, ärgert er sich. Die Jesinger wollen in dem „Passgeber“-Fall jedoch nicht locker lassen und überlegen sich weitere Schritte.

Heute Abend hat der TSVJ jedoch erst einmal andere Probleme. Nach sechs Spielen fristet das Guthabenkonto in den Lehenäckern ein karges Dasein. Ein Zähler, folglich null Siege, nur vier erzielte Tore - die Bilanz wird nur noch vom heutigen Gegner als Schlusslicht unterboten. „Wir brauchen deshalb aus den kommenden zwei Partien mindestens vier Punkte“, legt Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle die Messlatte für die Partien gegen Jesingen und am 25. Oktober in Faurndau nicht gerade niedrig. Im Gegensatz zum FC Eislingen (0:4-Auswärtsniederlage am vergangenen Sonntag) sei der TSV Jesingen, so Kölle, nun ein Gegner „auf Augenhöhe“.

Punktegelüste verspüren verständlicherweise auch die Jesinger. „Ein Punkt ist angesichts unserer Lage zu wenig“, stellt Danell Stumpe vor dem ersten Geister-Spiel der Bezirksligsaison klar.