Fussball Bezirksliga

Daumen drücken ist angesagt

Fußball-Bezirksliga Die SF Dettingen und die SGEH hoffen auf Schützenhilfe aus der Landesliga. Neidlingen und Kirchheim empfangen die Tabellenschlusslichter. Von Reimund Elbe

Die Neidlinger um Dennis Heilemann müssen sich strecken, wenn sie ein Punkte-Polster zu den Abstiegsrängen aufbauen wollen.
Die Neidlinger um Dennis Heilemann müssen sich strecken, wenn sie ein Punkte-Polster zu den Abstiegsrängen aufbauen wollen.

Manche Siege schmecken besonders süß. Jenes 3:1 des Fußball-Bezirksligisten VfL Kirchheim am vergangenen Sonntag bei der SGEH gehört für die Teckstädter zweifellos dazu. Statt von der Sportgemeinschaft tiefer in den Abstiegssumpf hineingezogen zu werden, hat das Team von Trainer Michel Forzano plötzlich wieder Perspektiven auf eine weitgehend stressfreie Restrunde.

Freilich nur, falls übermorgen im „Evergreen“ gegen den FV 09 Nürtingen die Ampel weiter auf grün steht - wo sie allerdings schon seit einiger Zeit steht. Die letzte VfL-Niederlage datiert nämlich vom 18. November des vergangenen Jahres (0:2 gegen Nellingen), sechs weitgehend frustfreie Begegnungen folgten. Die Vertragsverlängerung von Coach Forzano (wir berichteten) soll zudem einen Sondereffekt im Saisonfinale bringen. Der 30-Jährige sieht seine Mission an der Jesinger Allee noch nicht als beendet an. „Das Projekt möchte ich weiterführen, denn Ziel bleibt, dass wir mit dem VfL Kirchheim wieder in die Landesliga zurückkehren“, betont Forzano, ohne die aktuelle Lage zu unterschätzen.

Das 1:1-Remis im Hinspiel in Nürtingen sieht der VfL-Trainer als Warnung für sein Team. Rund zehn Punkte dürften die Kirchheimer zudem noch bis zur endgültigen Rettung benötigen. „Positiv denken ist aktuell das Wichtigste“, postuliert der Coach vor dem Liga-Schlussspurt. Der alte Rivale vom Wörth hingegen scheint nahezu sicher abzusteigen - es droht also der freie Fall aus der Landesliga in die Kreisliga A. Ein Heimsieg würde das Punktekonto auf komfortable 36 Zähler füllen und die respektable Serie auf sieben Partien ohne Niederlage verlängern.

TVN-Gegner droht der Abstieg

Eine ähnliche Gemengelage wie die Kirchheimer findet der TV Neidlingen vor. Der Gegner: ein „Wahrscheinlich-Absteiger“. Die Option: Mit einem Sieg die Absetzbewegung aus der Gefahrenzone beschleunigen. Der TVN-Spielertrainer erhält vor dem Match gegen den Vorletzten TSV RSK Esslingen ein Sonderlob. „Patrick Kölle macht bei Neidlingen den Unterschied aus“, befindet Alberto Guillén. Der Mann weiß, wovon er redet. Beim 2:1 des TVN in Neckartailfingen erlebte der 49-jährige Chefcoach des Liga-Dinos TSVN vergangenen Sonntag Kölle (beide Treffer) in bester Torjägerlaune.

Neidlingens kommender Gegner, einst Landesligist, fällt fast ungebremst - mit lediglich elf Punkten - dem Abhang entgegen. Das 0:1 gegen den TV Nellingen scheint sogar schon gleichbedeutend mit dem Knock-out zu sein. „Am Ende hatten die Gäste das Glück einfach auf ihrer Seite“, erinnert sich Thomas Schuler, Pressewart des RSK Esslingen, an die 17. Saisonniederlage.

Kein Jaksche-Comeback

Die SF Dettingen verzagen noch nicht. Das 5:3 gegen die SGM T/T Göppingen tat und tut gut. „Wenn wir nun in Denkendorf nachlegen, bleiben wir im Rennen“, erklärt SFD-Trainer Robin Jaksche. Die Partie habe einen hohen Brisanz-Charakter. Beide Teams sind punktgleich (21 Zähler), beide stehen - nach aktueller Konstellation - auf einem Direktabstiegsplatz. „Es wäre natürlich super, wenn in der Landesliga sowohl der TSV Bad Boll und der TSV Weilheim den Klassenerhalt schaffen würden“, sieht Jaksche möglicher Schützenhilfe von oben gerne entgegen.

Francesco Di Martile und Gabriele Rizzo sowie Servet Isik kehren in den Kader zurück. Jaksche selbst allerdings noch lange nicht: Nach dem beim Teckbotenpokal 2018 in Weilheim erlittenen Kreuzbandriss plus anschließender Operation am Jahresende, trainiert der 31-Jährige zwar wieder „leicht“ mit, mit einem Comeback sei in dieser Saison allerdings eher nicht zu rechnen.