Fussball Bezirksliga
Die Hälfte der Liga muss pausieren

Fußball-Bezirksliga Der VfL Kirchheim und die SGEH sind am Sonntag von Spielabsagen wegen Corona betroffen. Der TSV Weilheim sichert sich mit einem 3:1 in Rechberghausen drei Punkte. Von Sebastian Großhans

Die Vorwarnzeit wird immer kürzer. Ganz kurzfristig hat Corona die Partie des VfL Kirchheim gegen den FTSV Kuchen in der Fußball-Bezirksliga vereitelt. Auch die SGEH war an diesem Sonntag von einer Spielabsage betroffen. „Der Verband hat da glaube ich schon ordentlich zu tun“, meinte VfL-Coach Oliver Klingler gestern. Fast die Hälfte der Begegnungen an diesem Spieltag fiel der Pandemie zum Opfer. Erleichterung immerhin auf Kirchheimer Seite: Diesmal war der Grund für die Absage ein positiver Test bei den Kuchenern, nachdem zuletzt der VfL von einer zweiwöchigen Quarantäne betroffen war.

„Meiner Mannschaft haben die zwei Wochen Pause, die wir hatten, nicht gutgetan“, sagt Klingler. Für die Spieler sei das vor allem mental schwierig. Und auch in vielen Bereichen ungewohnt anders: Kein Zusammensein nach den Übungseinheiten in der Kabine, in Sportklamotten zum Training, danach direkt nach Hause. Die Umkleiden geschlossen, außer für die offiziellen Spiele. „Wir tun sehr viel dafür, dass ein Coronafall nicht wieder vorkommt“, betont Klingler. Fürs Gemeinschaftsgefühl ist das freilich Gift. Vor allem solange kein Ende in Sicht ist. Nach der Spielabsage verzichtete Klingler auf eine spontane Trainingseinheit, schickte seine Spieler stattdessen auf eine freiwillige Laufrunde, bevor morgen wieder das reguläre Training beginnt.

Auch die SGEH ließ die Absetzung der Partie gegen den 1. FC Eislingen nicht ungenutzt. „Wir haben stattdessen trainiert“, sagt Abteilungsleiter Sven Laderer. Für den Tabellen-13. verliefen die vergangenen Wochen, wie Laderer es vorsichtig ausdrückt, „eher suboptimal“. Zuerst spielfrei, dann zwei Spielabsagen wegen Corona. Zumindest erfuhr die SGEH von der Absetzung nicht ganz so kurzfristig wie der VfL. Dennoch fehlen nach drei Wochen ohne Spiel Rhythmus und Wettkampfpraxis. Immerhin: Ein Punkt reicht der SGEH, um den Relegationsplatz hinter sich zu lassen, und am Freitag geht es gegen das Schlusslicht aus Jesingen.

Schritt für Schritt kämpft sich auch der TSV Weilheim aus dem Tabellenkeller. Zu hoch wollte TSV-Trainer Benjamin Geiger den gestrigen 3:1-Sieg in Rechberghausen jedoch nicht hängen. „Der FC ist kein Team, das vorne mitspielt, auf uns warten noch ganz andere Gegner“, so der Coach. „Wir müssen deshalb noch zulegen.“

Die Gäste aus Weilheim hatten anfangs einige Probleme. Der Gegner machte ihnen das Leben vor allem bei Standards schwer. Nach dem 1:0 durch Fabian Brandner nach gut einer halben Stunde, platzte kurz nach der Pause dann der Knoten. Rechberghausen verpasste per Kopf nur knapp den Ausgleichstreffer, doch Weilheims Keeper Yannik März sicherte den Ball vor der Linie, warf ihn nach vorn und im Gegenzug traf Carmelo Trumino zum 2:0 (47. Minute).

Eine bittere Pille hatten die Weilheimer jedoch direkt im Anschluss zu schlucken: Korcan Sari handelte sich nach einem Foul im Strafraum eine Gelb-Rote Karte ein. Den fälligen Strafstoß verwandelte Steffen Ertinger sicher zum 1:2. Ab der 50. Minute kämpfte Weilheim in Unterzahl. „Wir haben das taktisch klug gelöst und nichts mehr zugelassen“, war Geiger zufrieden. Saris Sperre verschärft die Lage bei den personell ausgedünnten Weilheimern allerdings weiter.

Lautstark nur auf dem Spielfeld

Das beste aus einer „seltsamen Atmosphäre“ hat der TV Neidlingen schon am Freitag gemacht. Ohne Zuschauer war wenigstens die Lautstärke auf dem Platz in Ordnung“, meint Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle. Die Hausherren fanden gegen den TSV Jesingen gut in die Partie und feuerten sich dabei immer wieder lautstark an. Der Spielertrainer selbst sorgte mit seinen beiden Treffern (7. Minute und 44. Minute) für einen Heimsieg, der seiner Meinung nach „hochverdient“ war.

Der TVN ließ zunächst kaum etwas anbrennen. Zwar wurden die Gäste kurz nach dem 1:0 gefährlicher und die Hausherren hatten Glück, dass Jesingen nicht gleichzog. Doch außer einer kurzen kritischen Phase nach dem Seitenwechsel behielt Neidlingen das Heft in der Hand. Spätestens nach dem 3:0 durch ein Eigentor von Patrick Weigel war das Spiel gelaufen. „Dieser Sieg war wichtig“, betonte Kölle, der mit seiner Mannschaft die rote Laterne an die Gäste weitergab.