Fussball Bezirksliga

Die SGEH sieht Gelb

Bezirksligafußball Der VfL vergrößert durch das 3:1 die Abstiegssorgen auf der Alb.

Jubel hier, Ratlosigkeit dort: Während die Kirchheimer Samuel Bosler und Meksud Colic feiern, kann SGEH-Keeper Jürgen Rechner nu
Jubel hier, Ratlosigkeit dort: Während die Kirchheimer Samuel Bosler und Meksud Colic feiern, kann SGEH-Keeper Jürgen Rechner nur die Arme in die Hüften stemmen. Foto: Markus Brändli

Erkenbrechtsweiler. Im süddeutschen Raum gibt es zwei Hardtwaldstadien. In beiden geht das Abstiegsgespenst um. Während der SV Sandhausen in der 2. Liga gerade dabei ist, den bösen Geist aus seiner Spielstätte zu vertreiben, richtet sich das Gespenst bei der SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang immer häuslicher ein. Der Vorjahrssechste der Bezirksliga kassierte im Derby gegen den VfL Kirchheim seine dritte Niederlage innerhalb von sieben Tagen und muss mehr denn je um den Klassenerhalt bangen.

Die ersatzgeschwächte Elf von der Berghalbinsel kam gegen die „Blauen“, die gestern in Gelb spielten, ganz schlecht ins Spiel. Sie lag nach zwei Toren von Meksud Colic bis zur 14. Minute schon 0:2 zurück. Tekin Sidal legte für den VfL nach, ehe Kevin Rieke mit der letzten Aktion in der ersten Halbzeit den Anschlusstreffer markierte. „Wir waren in allen Belangen, vor allem spielerisch, klar besser und hätten bis zur Pause noch deutlicher führen können“, freute sich VfL-Abteilungsleiter Oliver Klingler.

Die entscheidende Szene dann nach Wiederanpfiff: Foulelfmeter für die SGEH. Kevin Rieke schießt etwas unplatziert in Richtung Mitte, Ben Brenken hält sicher. Danach war bei den Platzherren die Luft endgültig raus. „Wäre der Elfer reingegangen, hätten wir dem Spiel vielleicht noch eine Wende geben können“, trauerte Abwehrmann Florian Lenuzza der vergebenen Großchance nach. So bleibt die SGEH in der Tabelle auf dem undankbaren Relegationsplatz hängen.

Mit dem 3:1 hat der VfL Kirchheim, in der Rückrunde noch ungeschlagen, seinen Mittelplatz gefestigt. Aber nur Mitläufer in der Bezirksliga zu sein, ist nicht der Anspruch dieser Traditionsmannschaft. Deshalb sagt Klingler: „Wir werden uns weiter verstärken und in der nächsten Saison voll angreifen.“ Letztes Ziel für diese Spielzeit: den Bezirkspokal gewinnen. Am 1. Mai geht es im Halbfinale zum ASV Aichwald, der eine Klasse tiefer spielt.

Neidlinger Neu-Taktik fruchtet

Nach drei Niederlagen in Folge landete der TV Neidlingen mit dem 2:1 in Neckartailfingen einen ganz wichtigen Sieg. Die Kölle-Truppe stoppte den Abwärtstrend mit einer starken kämpferischen Leistung. Ausdruck des bedingungslosen Einsatzwillens waren allein die sieben Gelben Karten und Gelb-Rot in der Nachspielzeit für Christian Kuch.

„Wir haben gegenüber den letzten verlorenen Spielen taktisch umgestellt. Wir wollten eigene Fehler minimieren, haben den Gegner kommen lassen und viel gekontert. Das ist aufgegangen“, betonte Spieltrainer Patrick Kölle. Er selber war mal wieder der Mann des Tages. Er erzielte seine Saisontore Nummer 16 und 17, das zweite eine Minute vor Schluss der regulären Spielzeit. Den dritten Treffer verpasste er vom Elfmeterpunkt - sein Strafstoß wurde pariert.

Neidlingen hat nun ein Sechs-Punkte-Polster auf die Gefahrenzone und zehn Zähler Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz, den die Sportfreunde Dettingen jetzt mit dem TSV Denkendorf teilen. Der 5:3-Erfolg gegen die SGM T/T Göppingen war ebenso unerwartet wie wertvoll. „Wir geben uns noch lange nicht auf. Wenn wir nächste Woche gegen den direkten Konkurrenten in Denkendorf gewinnen, sieht die Welt schon ganz anders aus“, gibt Abteilungsleiter Christian Renz optimistisch zu.

Dettingen steckte den frühen 0:1-Rückstand schnell weg und schlug zurück. 1:1, 2:1, 3:1 - „die Jungs haben richtig Gas gegeben“, lobte Renz. Erheblichen Anteil daran hatten zwei hoch talentierte Youngster aus der A-Jugend, Stürmer Paul Schlatter und Abwehrspieler Marvin Lopez. Letzterer machte hinten dicht. Schlatter schoss zwei Tore und bereitete ein drittes vor.Klaus Schlütter