Fussball Bezirksliga

Geiger gibt den Mahner

Fußball-Bezirksliga Der TSV Weilheim könnte am Sonntag zum siebten Mal in Folge ungeschlagen bleiben. Neidlingen ist bei Aufstiegskandidat Deizisau zu Gast. Von Reimund Elbe

Kommt immer besser in Form: Weilheims Toni Carfagna. Foto: Genio Silviani
Kommt immer besser in Form: Weilheims Toni Carfagna. Foto: Genio Silviani

Sie geht um, die erste große Herbst-Grippewelle. Auf den Trainingsplätzen der Fußball-Bezirksligisten herrschte folglich unter der Woche meist kein allzu dichtes Gedränge. Auch Michel Forzano, Spielertrainer des Tabellenzweiten VfL KIrchheim, hatte es erwischt. Vor dem Duell des einstigen Regionalligisten gegen Ex-Verbandsligist FC Donzdorf blieb der 31-Jährige aber nicht der einzig Schniefende und Hustende bei den Teckstädtern. Auch Stammverteidiger Ammar Memic und Mittelfeldakteur Andreas Hiller pausierten.

Ein Wiedersehen gibt‘s für Forzano am Sonntag mit Michael Schöffel. Einst kickten die beiden zusammen beim FC Eislingen. Jenen Klub sieht der VfL-Coach aktuell auch als einen der beiden Hauptkonkurrenten im Titelkampf. Nun ließ sich Forzano erstmals eine konkrete Prognose zum Titelkampf entlocken. „Eislingen, Deizisau und Kirchheim“ - jenes Trio sieht der VfL-Coach als Favorit für den Rest der Runde. „Es konnte sich bislang keiner absetzen, auch wir nicht“, resümiert Forzano und vermutet, dass die Mannschaft „mit der meisten Qualität“ am Ende oben stehen werde. Spannend wird es vor allem am 8. Dezember: Dann bekommt es der VfL mit Tabellennachbar Deizisau zu tun. Das 3:3 in Neidlingen hat Forzano derweil abgehakt: „Klar trauern wir zwei verlorenen Punkten hinterher, andererseits haben wir aus einem 1:3 noch ein 3:3 gemacht.“

Nicht mit einer Grippe, sondern mit eine leichten Oberschenkelzerrung plagte sich hingehen in den vergangenen Tagen Patrick Kölle herum. An ein intensives Training war für die Neidlinger Offensivkraft nicht zu denken. „Trotzdem hoffe ich, am Sonntag wieder fit zu sein“, sagt der TVN-Spielertrainer vor dem Gastspiel beim TSV Deizisau, der bislang nur drei sener sechs Heimpartien gewann. „Falls wir auf Kunstrasen spielen, kommt dies unserer Spielweise womöglich sogar entgegen“, hofft Torjäger Kölle in Anbetracht der engeren Platzverhältnisse. Mit einem Sieg könnten die Neidlinger noch enger Kontakt zur Verfolgergruppe schließen - frohlockende Perspektiven.

Der TSV Weilheim straft unterdessen alle Kritiker Lügen. Jene, die dem Klub nach einem schwachen Saisonstart einen freien Fall von der Landesliga in A-Gefilde prognostizierten, verstummen zunehmend. Chefcoach Benjamin Geiger gibt vor dem Auswärtsspiel in Neuhausen den Mahner. „Wir haben durch sechs Spiele ohne Niederlage zwar viel Selbstvertrauen getankt und eine breite Brust“, unterstreicht der Übungsleiter des Tabellenneunten, doch man dürfe den Blick nach unten nicht außer Acht lassen. Besonders in der Offensive sieht Geiger noch Potenzial. „Auf Dauer muss dort noch deutlich mehr kommen“, fordert der TSVW-Trainer.

Personell herrschen bei den Weilheimern im Vergleich zu den vergangenen Woche geradezu paradiesische Zustände. Matthias Schaufler und Marvin Heth trainierten nach überstandener Krankheit wieder mit, Marc Djorovic (zuletzt privat verhindert) ist wieder eine Option, ebenso wie Urlaubsrückkehrer Julian Gundelsweiler. Des Weiteren stieg Julian Bernauer wieder ins Training ein. Für Neuhausens Top-Angreifer wird es übrigens keine Sonderbewachung geben. „Josip Colic ist ein guter Bezirksliga-Stürmer, ein Schlitzohr, aber wir wollen ihn im Kollektiv unter Kontrolle bekommen“, sagt Geiger. Mit drei Zählern würde der TSV Weilheim den Gegner tabellarisch überholen - und das siebte Mal in Folge ungeschlagen bleiben.

Erst Sieg, dann „Clásico“?

Die SGEH eröffnet bereits am morgigen Samstag den vorletzten Hinrunden-Spieltag. Grund für den ungewöhnlichen Termin: Kontrahent FTSV Kuchen feiert am Abend die Jahresfeier in der Schwimmbad-Turnhalle. „Wir sind ein Dorfverein und benötigen jeden Helfer“, erklärt FTSV-Abteilungsleiter Jörg Michels, deshalb seien auch alle Spieler eng in die Veranstaltung eingebunden. Da es vermutlich einen langen Abend gebe, wäre ein Spiel tags darauf sehr problematisch gewesen. Dem Verlegungswunsch des aktuell Vorletzten stimmte die SGEH-Abteilungsleitung zu. Marc Weger setzt in das Match große Hoffnungen. „Drei Punkte würden uns nach den jüngsten zwei Niederlagen mehr als gut tun“, betont der Sportgemeinschaft-Kapitän. Die Spielvorverlegung kommt auch ihm nicht ganz ungelegen. „So können wir alle am Abend ganz entspannt den deutschen ‚Clásico‘ zwischen Bayern und Dortmund anschauen“, so FCB-Fan Weger.