Wer kann sich im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga Luft verschaffen - das ist die spannende Frage vor dem brisanten Nachbarschafsduell am kommenden Sonntag zwischen der SGEH (14.) und den SF Dettingen (17.). Deren Sportchef Tomas Beller erwartet im Hardtwaldstadion „ein Spiel zweier potenzieller Abstiegskandidaten auf Augenhöhe“.
Ob Tatsachenbeschreibung oder Wunschdenken - Fakt ist, dass die Dettinger mit nur vier Punkten das Tabellenende zieren. „Aber so schlecht, wie wir dastehen, sind wir nicht“, glaubt Beller, der von der spielerischen Qualität des Kaders überzeugt ist. Was freilich fehlt, ist zählbarer Erfolg, der dies bestätigt. Beller: „Wenn es uns nicht gelingt, bis zur Winterpause 15 bis 20 Punkte zu holen, wird es verdammt schwer, den Klassenerhalt zu erreichen.“
Mit ein Grund für den schlechten Saisonstart: das große Verletzungspech. Nach den zahllosen Rückschlägen der vergangenen Wochen fällt nun auch noch Youngster Rico Frick, der sich in den vergangenen Wochen stetig entwickelt hatte, mit einer Meniskusverletzung bis zur Winterpause aus. Die Auswahl für Spielertrainer Robin Jaksche wird weniger. „Genau das ist unser Problem“, klagt Thomas Beller, „wenn die ersten elf Spieler auf dem Platz stehen, gibt es danach nahezu keine Alternative mehr.“
„Wir müssen den Sieg erzwingen“
Der sonntägliche Gegner hat ebenfalls immer wieder mit personellen Veränderungen zu kämpfen. „Ich konnte bisher noch nie zweimal hintereinander mit der gleichen Anfangsformation spielen“, stöhnt Trainer Dieter Hiller, der die Serie von zuletzt vier Niederlagen in Folge gegen Dettingen stoppen will. „Wir müssen den Sieg erzwingen“, fordert er eine kompromisslose Herangehensweise - nicht zuletzt in der Abwehr. „Es muss uns endlich einmal gelingen, zu null zu spielen“, sehnt sich der Trainer im zehnten Anlauf nach dem ersten Ligaspiel ohne Gegentor.
Rätselraten in Kirchheim
Auch beim VfL Kirchheim rätseln die Verantwortlichen über den bislang eher mauen Saisonverlauf. Zwar konnten die „Blauen“ meist spielerisch überzeugen, doch fehlt es dafür an der nötigen Punktausbeute. Mit 14 Zählern aus neun Spielen hinkten die Kirchheimer den (eigenen) Erwartungen hinterher. „Sind wir zu unerfahren oder zu jung? Ich kann noch nicht richtig einordnen, woran es liegt“, sagt Abteilungsleiter Oliver Klinger, den vor allem die Unentschieden gegen die Kellerkinder aus Nürtingen und Dettingen ärgern: „Gegen solche Mannschaften darf man keine Punkte abgegeben.“
Einen Vorwurf will der Abteilungsleiter aber niemandem machen - Trainer Michel Forzano bietet seiner Meinung nach ein hervorragendes Training. Die Spieler geben im Training Gas und ziehen voll mit. In vielen Begegnungen fehlte das nötige Glück und die Cleverness im Abschluss.
Diese sollte spätestens am Sonntag im Heimspiel gegen den FC Rechberghausen zurückkehren - ansonsten dürfte es mit dem angepeilten Sieg gegen den Tabellenzehnten aus der Göppinger Ecke schwer werden.