Fussball Bezirksliga

Keine Lust auf Hitzeschlacht

Fußball-Bezirksliga Die Teck-Teams lassen es bei 30 Grad locker angehen. Absteiger Dettingen sorgt dabei aber mit einer Fair-Play-Geste nochmals für Aufsehen. VfL-Urgestein Pippo Forzano wird neuer Co-Trainer. Von Klaus Schlütter

VfL-Stürmer Meksud Colic (links) erzielte den Treffer zum 2:2-Endstand gegen Kuchen. Foto: Markus Brändli
VfL-Stürmer Meksud Colic (links) erzielte den Treffer zum 2:2-Endstand gegen Kuchen. Foto: Markus Brändli

Am bisher heißesten Tag des Jahres hat es das Teck-Quartett in der Fußball-Bezirksliga entspannt angehen lassen. Die magere Ausbeute: Eine Niederlage und drei Unentschieden. Dafür gab‘s eine Aktion, ausgerechnet vom Absteiger Sportfreude Dettingen beim 1:5 zuhause gegen Neckartailfingen, die einen Fair-Play-Preis verdient hätte.

In der 60. Minute - beim Stande von 0:3 - lag ein Gästespieler nach einem Zusammenprall am Boden, unbemerkt von den Dettingern. Benjamin Hubert stürmte weiter, erzielte ein Tor. Es zählte. Im Gegenzug gab‘s dann aber als „Wiedergutmachung“ freie Bahn für Robin Plachy, der ungehindert zum 1:4 einschießen konnte. Auch sonst war fast jeder Schuss der Neckartailfinger ein Treffer. SFD-Abteilungsleiter Christian Renz: „Es mag komisch klingen, aber wir hatten genau so viele Chancen. Nur bei uns wollte der Ball nicht ins Tor.“

Nach dem Abstieg wird sich die Mannschaft nun stark verändern: Onur Cekic (Nürtingen 73), Servet Isik (Spielertrainer Bad Urach), Tim Koch (Eislingen) und Alessio Palmeri (Jesingen) verlassen den Verein. Aus der A-Jugend rücken vier Spieler auf. Mit zwei, drei Neuen wird derzeit verhandelt.

Vater-Sohn-Gespann lebt auf

Auch der VfL Kirchheim bekommt in der nächsten Saison ein ganz anderes Gesicht. Der Umbruch beginnt schon auf der Trainerbank. „Co“ Kevin Milosevic hört aus beruflichen Gründen auf. Dadurch lebt ein uralter Filmtitel wieder auf. „Wenn der Vater mit dem Sohne“ hieß der Kassenschlager vor mehr als einem halben Jahrhundert mit Heinz Rühmann und Oliver Grimm. Beim VfL wollen Michel Forzano weiter als Coach und sein Vater Pippo als Co-Trainer in der nächsten Saison ähnlich erfolgreich sein. Vor der Partie wurden auch sieben Spieler verabschiedet. Darunter Andreas Elsässer, der lange verletzt war, dem Verein aber als Jugendtrainer erhalten bleibt.

Beim Spiel selber ging es für die Kuchener darum, den Relegationsplatz abzusichern, was ihnen mit der Punkteteilung (2:2) gelang. „Es war ein typischer Sommerkick“, meinte VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth. „Wir waren vorne zu kompliziert und haben es hinten den Gästen bei beiden Gegentoren zu einfach gemacht.“

Hiller rotiert durch

Von einem gemütlichen Sommerkick sprach auch Patrick Kölle, Neidlingens torgefährlicher Spielertrainer, nach dem 3:3 in Denkendorf. Für die Platzherren bedeutete das Remis den endgültigen Abstieg. Den konnte auch Coach Thorsten Schöllkopf nicht verhindern, der sich nach zwei Jahren überraschend in der Rolle als Torwart aus Denkendorf verabschiedete. Kölle bescheinigte dem Kollegen dennoch „eine gute Leistung“.

Sowohl die SGEH als auch Deizisau sind aller Sorgen los, konnten es im Hardtwaldstadion locker ausklingen lassen. SG-Trainer Dieter Hiller gab einigen Spielern aus der zweiten Garnitur eine Chance, verzichtete unter anderem auf Kapitän Marc Weger, Dennis Oswald und Torjäger Kevin Rieke. Doch die Rumpftruppe schlug sich gut, darunter auch zwei Türken, die wegen des Ramadan bei der Hitze nichts trinken durften. Verständlich, dass ihre Kräfte in der zweiten Halbzeit dann allerdings nachließen. Dennoch machten die Älbler im Endspurt aus einem 1:3-Rückstand durch Tim Sternemann (88.) und Gökhan Demir (90.) noch ein 3:3.

Der Anschlusstreffer war Sternemanns Abschiedsgeschenk. Er wechselt mit Felix Hummel zum VfL Kirchheim. Danny Nguyen verabschiedet sich in Richtung TSV Weilheim. Wer die Lücken schließt, ist noch offen. Dringend gesucht wird bei der Spielgemeinschaft jedenfalls ein Torwart.