Fussball Bezirksliga

VfL siegt mit neun gegen zwölf

Bezirksligaszene Der VfL Kirchheim besiegt Esslingen trotz roter Karten. Die SFD verfallen wieder in den alten Trott.

Vorwärtsdrang: Die VfL-Kicker klettern auf Tabellenplatz fünf.Foto: Jean-Luc Jacques
Vorwärtsdrang: Die VfL-Kicker klettern auf Tabellenplatz fünf.Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Mit elf Mann begonnen, mit neun aufgehört und trotzdem gewonnen. In doppelter Unterzahl besiegte der VfL Kirchheim den Vorletzten TSV RSK Esslingen mit 4:3 und verbesserte sich in der Bezirksliga auf Platz fünf.

„Eigentlich haben wir gegen Zwölf gespielt. Der Schiedsrichter war nicht auf unserer Seite“, meinte Abteilungsleiter Oliver Klingler. Die Szene, die ihn in der 23. Minute auf die Palme brachte: Torwart Ben Brenken eilt einem Angreifer entgegen. Es kommt zum Zusammenprall. Beide knicken um und bleiben liegen. Brenken sieht Rot. „Weil er letzter Mann war“, so der Schiri. „Das war nie und nimmer berechtigt“, erregt sich Klingler. Die nächste Strafe folgt auf den Fuß: Der anschließende 18-Meter-Freistoß saust zum 1:2 in den Winkel.

Wütend schlug der VfL zurück und drehte das Spiel auf dem alten Kunstrasenplatz hinter dem Stadion - der neue ist erst ab nächster Woche bespielbar - mit großem Kraftaufwand. Den Siegtreffer zum 4:3 erzielte Jungspund Samuel Bosler in der 72. Minute. Übrigens bejubelt von nur 37 (!) zahlenden Zuschauern, was Co-Abteilungsleiter und Kassier Karl Magg zu der Bemerkung veranlasste: „Damit können wir nicht mal die Schiedsrichter-Kosten decken.“ Danach hatte der VfL weitere gute Chancen, darunter einen Pfostentreffer. Kassierte aber auch noch einen zweiten, völlig unnötigen Platzverweis. Andreas Elsässer motzte und sah Gelb. Meckerte weiter und musste mit Gelb-Rot in der 82. Minute vorzeitig in die Kabine.

Das war nicht das Einzige, was den VfL-Verantwortlichen missfiel. Durch langwierige Verletzungen ohnehin schon personell geschwächt, erklärten Pascal Herrmann und David Srsa, ab sofort nicht mehr spielen zu wollen. Dazu Klingler: „Mitten in der Runde aufzuhören ist für mich völlig unverständlich. Ich bin sprachlos“.

Das 2:1 am Donnerstag gegen Schlusslicht FV 09 Nürtingen war nur ein kurzer Hoffnungsschimmer. In Neuhausen verfielen die Sportfreunde Dettingen wieder in ihren alten Trott. 3:0 ist eine deutliche Sprache, auch wenn sie dem Druck der Hausherren lange stand hielten und die endgültige Entscheidung durch zwei Tore in der 86. und 87. Minute reichlich spät fiel. Zu allem Übel sah Kai Nägele in der Schlussminute die Gelb-Rote Karte und muss eine Woche pausieren.

Da sich neben Neuhausen auch Denkendorf (2:1 gegen Deizisau) und Rechberghausen (3:0 in Nürtingen) frei schwammen, wurde für Dettingen der Abstand zum rettenden Ufer größer. Eine weitere bittere Pille, die es zu schlucken galt: Daniele Attorre knickte im Training um, zog sich einen Bänderriss zu und fällt bis zur Winterpause aus. Wie wenn das Lazarett am Guckenrain nicht schon groß genug wäre.

Ski und Rodel gut, Fußball spielen unmöglich. Schon bald war klar, dass der Wintereinbruch auf der Albhochfläche zur Spielabsage zwischen SGEH und Neckartailfingen führen würde. Die Gäste reisten gar nicht erst an. Aber der WFV bestand darauf, dass ein Schiedsrichter aus Esslingen auf Kosten des gastgebenden Vereins kommen und den Platz prüfen musste. Mit dem Ergebnis, dass auch er ihn für unbespielbar erklärte. Typischer Fall von zum Fenster hinaus geworfenem Geld. ks