Fussball Bezirksliga

VfL stürmt in Unterzahl an die Spitze

Fußball-Bezirksliga In Weilheim gibt es hitzige Diskussionen um den 3:2-Siegtreffer in letzter Minute. Der TV Neidlingen zeigt sich beim 3:1-Heimerfolg gegen Nürtingen abgeklärt. Von Reimund Elbe

Lukas Pflüger auf dem Weg zum Tor: Neidlingens Sturmspitze gelang in der 65. Spielminute gegen Nürtingen das 3:0 per Strafstoß.F
Lukas Pflüger auf dem Weg zum Tor: Neidlingens Sturmspitze gelang in der 65. Spielminute gegen Nürtingen das 3:0 per Strafstoß.Foto: Markus Brändli

Wie schön sich doch ein trüber November-Sonntag gestalten lässt, wenn Fußballer lächelnd aus ihren Trikots schauen. Die vier Bezirksligisten aus dem Teckrevier jedenfalls scheffelten gestern bei nasskalter Witterung auf den Sportplätzen fleißig Zählbares. Der VfL Kirchheim eroberte die Tabellenspitze zurück, der TSV Weilheim rollt weiter das Feld von hinten auf, der TV Neidlingen arbeitete sich erfolgreich am starken Neuling 05 Nürtingen ab. Einzig die SGEH blieb beim 2:2 in Faurndau gestern sieglos.

Auf den VfL Kirchheim wartete gestern eines jener Spiele, vor denen manch einer mehr über die Höhe des Sieges als über die Schwierigkeit der Aufgabe diskutiert. Den Job beim noch sieglosen Tabellenletzten FC Rechberghausen erfüllten die Teckstädter nach Anlaufproblemen mehr oder minder souverän. Da kümmerte sich zwar Spielertrainer Michel Forzano höchstpersönlich in der 37. Minute um das 1:0, doch schon eine Zeigerumdrehung später waren die Kirchheimer nach Gelb-Rot für Sasa Lukic nur noch zu zehnt. „Gegen die tief stehenden Gastgeber war es nicht einfach, doch wir haben uns nach der Halbzeit den Sieg in Unterzahl förmlich erarbeitet“, resümierte VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth. Ein verwandelter Foulelfmeter von Felix Hummel und ein Treffer durch Kapitän Marcel Helber führten zum 3:0, gleichbedeutend mit dem 13. Spiel ohne Niederlage in Serie und dem Sprung zurück auf Tabellenplatz eins.

Für den neuen Spitzenreiter beginnt nun eine längere Regenerationsphase. Das nächste und zugleich letzte Match des Jahres geht erst zwei Tage nach Nikolaus in Deizisau über die Bühne. „Ein eminent wichtiges Spiel für uns“, sagt Butenuth. Die Deizisauer ließen allerdings gestern beim 1:1 in Donzdorf zwei Punkte im Titelkampf liegen, schoben sich trotzdem am spielfreien FC Eislingen vorbei auf Tabellenplatz zwei.

In Weilheim knistert es

Dramatik servierte unterdessen der TSV Weilheim seinen Anhängern im Lindachstadion. Mit 2:0 durch Tore von Fabio Brandner und Salih Egrlic führten die zuletzt so fleißigen Punktesammler bereits gegen den FV Plochingen. Zehn Minuten vor Spielende glich der FVP jedoch innerhalb von 120 Sekunden aus. Dann geschah das, was die Gäste in Rage versetzte: Nach einer Egrlic-Flanke fabrizierte FVP-Akteur Kai Weber eine Bogenlampe, der Ball klatschte gegen die Unterkante der Latte, Plochingens Keeper Patrick Gratz wehrte den Ball anschließend ab. „Das Leder war nie und nimmer hinter der Linie“, schwor FVP-Pressewart Roland Egger Mark und Bein. Schiedsrichter Markus Portner sah es anders und gab den Treffer. „Das Tor war für Weilheim ein Geschenk Gottes“, so Eggers Einschätzung. Die Gemüter nach dem Abpfiff beruhigten sich nur langsam. Weilheims Trainer Benjamin Geiger gab sich in der Sache diplomatisch. „Der Ball könnte knapp hinter der Linie gewesen sein“, merkte der Coach vorsichtig an. Tor oder kein Tor - Der TSV Weilheim setzt seinen steilen Aufwärtstrend fort. Mit dem 1:0 im Derby gegen Neidlingen kam die Wende.

Heilemann zirkelt gut

Brillanter Vorrundenabschluss auch für den TV Neidlingen. Den Dreier gegen die SpV 05 Nürtingen hatten sie unter anderem Dennis Heilemann zu verdanken. Der Routinier blieb in der 50. Minute nach einem Querpass cool, guckte sich ruhig die Ecke aus und zirkelte den Ball exakt in den rechten Torwinkel. „Dieser Treffer war enorm wichtig“, meinte TVN-Spielertrainer Patrick Kölle erleichtert, denn die Nürtinger erwiesen sich als der erwartet schwere Gegner.

Beide Teams bearbeiteten sich vor der Pause im Mittelfeld. Fünf Minuten vor dem ersten Treffer vergab SpV-Goalgetter Nazifou Mamanzougou bei einem Pfostenschuss die Führung. „Wir haben insgesamt in der Defensive gut gearbeitet und wurden nach der Halbzeit auch vorne nicht hektisch“, bilanzierte Kölle.

SGEH mit Remis zufrieden

20 Zentimeter fehlten der Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang in Faurndau zum Sieg. Bei der letzten Aktion der Begegnung schoss SGEH-Akteur Ingo Schäfer den Ball aus rund 25 Meter Entfernung nur hauchdünn am rechten Pfosten vorbei. Nicht nur in dieser Situation hatte das Team von Dieter Hiller Pech. Der Ausgleichstreffer zum 2:2, eine Viertelstunde vor Schluss, resultierte aus einem abgefälschten Schuss von David Lau. Den heranfliegenden Ball bekam SGEH-Defensivspieler Florian Lenuzza an den Fuß, die Kugel landete unhaltbar für SGEH-Keeper Mohammad Tello im Tornetz.