Fussball Bezirksliga

Zählbares nur für den Schatzmeister

Fußball-Bezirksliga Der TSV Weilheim und der VfL Kirchheim trennen sich im Derby mit einem torlosen Remis. Der TV Neidlingen baut mit einem 2:1 gegen Donzdorf seine Serie aus. Von Klaus Schlütter

Viel Kampf, keine Tore: Im Weilheimer Lindachstadion fehlte nach dem Derby das Wichtigste in einem Fußballspiel.Fotos: Genio Sil
Viel Kampf, keine Tore: Im Weilheimer Lindachstadion fehlte nach dem Derby das Wichtigste in einem Fußballspiel.Fotos: Genio Silviani

Ein blauer Schlüssel ist das Wappensymbol der alten Zähringer-Stadt Weilheim. Aber einen Schlüssel zum Tor fanden weder die einheimischen TSV-Kicker noch die „Blauen“ vom VfL Kirchheim. Im mit Spannung erwarteten Bezirksliga-Derby trennten sich der Landesliga-Absteiger und der bisherige Tabellenführer unspektakulär torlos unentschieden.

Die Platzherren können mit dem Remis im Prestigeduell allerdings besser leben als die Gäste. Fast hätten sie den Spielverlauf in der 74. Minute sogar überraschend auf den Kopf gestellt, als Salih Egrlic einen 25-Meter-Freistoß an den Pfosten setzte. Trainer Benjamin Geiger nach dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage: „Es war wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Klar, unser Spiel nach vorne hat noch Luft nach oben. Aber die Einstellung stimmt. Wir haben die Zweikämpfe intensiv geführt und uns den Punktgewinn hart erarbeitet.“

Großen Anteil daran hatte Torwart Ali Sahin. In der Endphase hielt er dreimal glänzend, fischte einen Kopfball von Lukic aus dem Winkel, drehte einen Bosler-Schuss um den Pfosten und legte sich im richtigen Moment quer, als Tim Stirnemann allein auf ihn zustürmte. „Er hat uns im Spiel gehalten“, lobte der Trainer.

Eine seiner Rettungsaktionen war allerdings sehr umstritten. In der 17. Minute fing Sahin einen Kopfball von Meksud Colic nach Meinung der Kirchheimer hinter der Torlinie. Der Unparteiische gab den Treffer nicht. Was VfL-Trainer Michel Forzano erzürnte: „Der Ball war einen halben Meter drin. Ich kann nicht verstehen, dass uns der Verband so einen Schiedsrichter schickt. Unsere Spieler wurden häufig heftig attackiert, aber er hat das fast nie mit einer Karte geahndet.“

Dass der kurze Kirchheimer Auftritt an der Tabellenspitze mit dem schmucklosen Remis gestern jäh beendet wurde, steckte Forzano lockerer weg: „Ich bin nicht so enttäuscht. Die Mannschaft hat alles gegeben, nur die Chancen nicht rein gemacht. Alles halb so wild. Ich schaue erst nach der Vorrunde wieder auf die Tabelle.“ Seine Mannschaft ist nun seit acht Spielen ungeschlagen.

Einziger Gewinner des Spiels war TSV-Schatzmeister Manfred Herrmann, der für einen erkrankten Kollegen ausnahmsweise als Stadionsprecher eingesprungen war. Endlich klimperte es mal wieder ordentlich in seiner Kasse. Fast 300 Zuschauer, obwohl ringsum in Neidlingen, in Jesingen, bei Catania Kirchheim ebenfalls Fußball gespielt wurde. Das konnte sich sehen lassen.

Ein Duell „Spitz auf Knopf“

Sehen lassen kann sich auch die Erfolgsserie des TV Neidlingen - der fünfte Sieg in den letzten sechs Spielen. Diesmal 2:1 gegen den Tabellennachbarn 1. FC Donzdorf in einem Duell „Spitz auf Knopf“, wie Spielertrainer Patrick Kölle meinte. Aber aus seiner Sicht nicht unverdient: „Wir haben etwas mehr investiert.“ Glück war allerdings auch dabei: Beim Stande von 0:0 vergab Donzdorf eine Elfmeter-Chance - Timo Leicht verfehlte das 7,32 Meter breite Tor. Dennis Heilemann und Patrick Kölle antworteten mit einem Doppelschlag innerhalb von sieben Minuten. Damit war auf gut schwäbisch „d‘r Fisch putzt“.

Den Platz an der Sonne eroberte sich der TSV Deizisau mit einem schwer erkämpften 2:1 in Faurndau. Yannick Cerven machte bereits in der ersten Halbzeit mit einem Doppelpack alles klar. Nach einem kurzzeitigen Formtief mit dem Verlust der klaren Tabellenführung meldete sich der FC Eislingen mit dem 4:1 gegen Neuhausen nachhaltig zurück.