Fussball Bezirksliga

Zwischen Rückenwind und Sturmböen

Fußball-Bezirksliga Drei Teck-Teams haben morgen knackige Auswärtsaufgaben vor sich, während die SF Dettingen den ersten Heimsieg anpeilen. Von Reimund Elbe

Vor eigenem Publikum gab es für die SF Dettingen bislang noch nichts zu jubeln. Morgen gegen Nürtingen will der Aufsteiger den e
Vor eigenem Publikum gab es für die SF Dettingen bislang noch nichts zu jubeln. Morgen gegen Nürtingen will der Aufsteiger den ersten Heimsieg eintüten. Foto: Markus Brändli

Die Kluft in der Teckregion wird immer größer. Während die Bezirksliga-Fußballer des TV Neidlingen und VfL Kirchheim (beide 17 Punkte) eine Prise Rückenwind vor dem morgigen Spieltag verspüren, sind die Kicker der SGEH und SF Dettingen bereits unangenehmen Sturmböen ausgesetzt.

Bemerkenswert physisch und mental gut drauf sind dabei aktuell die Neidlinger. Sechs Punkte aus zwei Spielen verschafften vor dem morgigen Auftritt beim TV Nellingen einen deutlichen Zuwachs an Selbstvertrauen. „Mit breiter Brust“ wolle der TVN deshalb das Match in Ostfildern angehen, kündigt Spielertrainer Patrick Kölle an. Eines möchte sich der kickende Coach allerdings ersparen - einen erneuten Rückstand. Dabei waren die jeweiligen Gegentreffer gegen Donzdorf (Endstand 3:1) und Kuchen (5:1) echte Wachmacher. Kölle fordert Konzentration auf das Wesentliche und Ernsthaftigkeit von der ersten Minute an. „Die Nellinger waren spielfrei, wir haben dagegen unsere zweite englische Woche in Folge“, stellt Kölle fest, „zumindest ist der Gegner damit etwas ausgeruhter als wir.“

Gegner TV Nellingen ist noch remisfrei in dieser Runde, gewann und verlor jeweils fünf Partien - im Erfolgsfall überholen sie die Neidlinger tabellarisch. Das letzte Punktspiel verlor das Team von Thomas Stumpp 0:1 beim FTSV Kuchen, just jener Mannschaft, die die Neidlinger am vergangenen Sonntag klar besiegten.

Der neue Nellinger Coach (kam vom FV Plochingen) hat eine langjährige Teckregion-Vergangenheit. Stumpp wirkte als Interimstrainer des damaligen Oberligisten VfL Kirchheim im Frühjahr 2010 nach der Demission von Rolf Baumann, zuvor als Junioren-Coach der Kirchheimer U19 und U17.

VfL mit viel Selbstbewusstsein

Jener VfL spielt heutzutage bekanntlich in der Bezirksliga, darf morgen ebenso ran. Das Selbstvertrauen ist spürbar gewachsen. „In Neckartailfingen gilt es nun, unsere Serie von sechs Spielen ohne Niederlage auszubauen“, sagt VfL-Abteilungsleiter Oliver Klingler, „wenn wir wieder direkten Anschluss an die Spitze haben wollen, müssen wir das auch tun.“

Die Neckartailfinger sammelten neun ihrer aktuell zehn Zähler in dieser Runde auf heimischem Geläuf, müssen voraussichtlich auf den agilen Pablo Guillen sowie Youngster Max Sperl verzichten. Letztgenannter wurde am vergangenen Sonntag bei der 2:6-Klatsche in Frickenhausen von einem eigenen Mitspieler der Ball aus kurzer Distanz so hart und unglücklich an den Kopf geschossen, dass der junge Neckartailfinger Kicker kurzzeitig ohnmächtig und zügig ins Krankenhaus gefahren wurde.

Schwierig und problematisch ist zunehmend die Lage für die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang und die zu Hause noch sieglosen SF Dettingen, mit sechs beziehungsweise fünf Zählern beide bislang nicht gerade reichlich vom Punkte-Gabentisch verwöhnt. Der Umschwung soll und muss her - fordern gleichsam für die SGEH deren Sprecher Florian Lenuzza sowie Spielleiter Thomas Beller für die Sportfreunde. „Jetzt müssen eben Siege her, sonst kommen wir unten nicht raus“, macht Lenuzza vor dem donnerstäglichen Trip zum Tabellenzwölften FC Rechberghausen klar.

Beller sieht gegen den Tabellenletzten FV 09 Nürtingen sogar Licht am Ende des Tunnels. „Wir haben gegen die Nürtinger eine Riesenchance“, frohlockt der Dettinger Spielleiter, „wenn wir gewinnen, sieht es wieder rosiger aus.“ Den SFD droht im Falle einer Niederlage allerdings im schlimmsten Fall am Donnerstagabend sogar der Sturz auf den letzten Tabellenplatz - was noch stärkeren Gegenwind zur Folge hätte.