Fussball Kreisliga A

Dettinger ohne Leidenschaft und Punkte

Kreisliga A Das Heimspiel gegen Mitabsteiger FV 09 Nürtingen endet mit einer krassen Pleite. Der SV Nabern kommt gegen Weilheim wieder auf die Spur. Von Reimund Elbe

Auf Hilfe von oben warteten die Dettinger gestern vergebens: Gegen Mitabsteiger FV 09 Nürtingen verloren die Sportfreunde mit 0:
Auf Hilfe von oben warteten die Dettinger gestern vergebens: Gegen Mitabsteiger FV 09 Nürtingen verloren die Sportfreunde mit 0:4. Foto: Markus Brändli

Sie wollten partout nicht in ein „blödes Fahrwassser“ geraten, wie es Spielertrainer Robin Jaksche vor der Partie gegen den FV 09 Nürtingen bildhaft hatte klarstellen wollen. Nun sind die SF Dettingen mitten drin im Abwärtssog der Kreisliga A2. Das 0:4 gegen den Tradionsklub vom Neckarstrand hinterließ bei den Gastgebern ratlose Gesichter. Die „Nullneuner“, seit Sommer vom einstigen SGEH-Coach Georgios Karatailidis trainiert, zeigten den Dettingern mit diesem Erfolg zudem tabellarisch die Rücklichter. Nur noch sechs Zähler trennen die SFD mittlerweile vom Relegationsplatz. „In 90 Minuten keine Torchance in einem Heimspiel - ich bin sprachlos“, haderte Christian Renz, Fußball-Abteilungsleiter der Sportfreunde. Besonders im Spielaufbau habe es viel zu viele Leichtsinnsfehler sowie Unkonzentriertheiten gegeben. Renz revidiert zugleich das Saisonziel. „Aktuell sieht es so aus, dass wir im Mittelfeld sind, von anderen Platzierungen muss man nicht reden“, betont der einstige SFD-Angreifer nach dem Kunstrasen-Match. Die kommende Heimpartie gegen den TV Bempflingen birgt somit reichlich Brisanz.

Auf und nieder, immer wieder - für den SV Nabern könnte das der Programmtitel für das Kicken in dieser Saison sein. Nach dem Himmelhochjauchzen (Sieg gegen Spitzenreiter Oberboihingen) und Trübsal (Niederlage beim Liga-Letzten Neckarhausen) machten es die Fußballer vom Oberen Wasen gestern beim 2:1 über den TSV Weilheim II besser. Diesmal siegten die Naberner gegen ein Schlusslicht.

Besonders umstritten dabei die Vorgeschichten zum spielentscheidenden Elfmeter. Hat Weilheims Alparslan Özkan in der 76. Minute SVN-Kicker Hüseyin Kisa gefoult? „Eine Schwalbe“, befand Weilheims Torjäger Paul Schrievers, Kisa habe nach dem Match zugegeben, dass es keine Berührung gab. Die Naberner Seite sah die Szene natürlich aus einem anderen Blickwinkel. Immerhin: „Ich war als Torwart zu weit weg von der Szene gegenüber, kann dazu nichts sagen“, erklärte SVN-Keeper und Trainer Marcel Geismann diplomatisch. Kisa schrieb die besondere Geschichte zu diesem Spiel. Dienstags hatte der Routinier das Training verletzungsbedingt abbrechen müssen, konnte den Rest der Woche nicht mehr trainieren. „Hüseyin bot sich jedoch an, als Joker zur Verfügung zu stehen“, so Geismann. Letztendlich verwandelte der Mann mit der Rückennummer 17 den Elfmeter zum Siegtreffer. Für Naberns Markus Glück endete das Match weniger schön als es begonnen hatte. Der 1:0-Torschütze (Kopfball nach einem Freistoß) war in der Schlussphase per Gelb-Roter Karte vom Platz geflogen.

Weilheims Paul Schrievers wirkte trotz der unglücklich anmutenden Niederlage gefasst. „Wir haben in der ersten Halbzeit lange Zeit ein sehr starkes Pressing gespielt, doch leider ging uns gegen Ende der Partie etwas die Kraft aus.“ Diesen Eindruck hatte auch Marcel Geisman. „Einige Weilheimer Spieler bekamen sogar Krämpfe“, so der SVN-Trainer, der von einem „Arbeitssieg“ sprach. Ein Sonderlob gab es von Geismann für Schiedsrichter Koray Aydin. Er habe die Partie gut geleitet. Angenehme Begleiteffekte für die Naberner nach dem dritten Heimsieg: Die Verbesserung auf Tabellenplatz sowie ein tabellarisches Überholen der Sportfreunde Dettingen. Hinter dem gestern spielfreien Tabellenzweiten TSV Jesingen ist der SVN somit aktuell wieder die Nummer zwei der Kreisliga A aus Tecksicht.