Fussball Kreisliga A

Glück macht nicht nur Nabern happy

Kreisliga-Szene Das 2:1 des SVN gegen Tabellenführer Oberboihingen gefällt auch den furiosen Jesingern im Kampf um die Ligaspitze. Von Reimund Elbe

Dem Spitzenreiter ein Bein gestellt: Der SV Nabern um Diaz Oelkrug (links) gewinnt gegen den bis dato ungeschlagenen TSV Oberboi
Dem Spitzenreiter ein Bein gestellt: Der SV Nabern um Diaz Oelkrug (links) gewinnt gegen den bis dato ungeschlagenen TSV Oberboihingen mit 2:1. Foto: Markus Brändli

Was der TSV Jesingen seit Wochen in der Kreisliga A abliefert, nötigt Respekt ab. Gestern gab‘s ein Sahnehäubchen: 6:2 in Schlaitdorf, der vierte Sieg in Serie. Die frühherbstliche Leistungsdelle (Niederlage gegen Grötzingen und Dettingen) gerät dadurch längst in Vergessenheit. Im Schlaitdorfer Auchtert legte das Team von Danell Stumpe furios los. Nach 36 Minuten stand es bereits 4:0. „Eine richtig starke erste Halbzeit, obwohl es gegen Schlaitdorf mit deren schnellen Offensivakteuren nicht leicht zu spielen war“, lobte Jesingens Trainer sein Team. Nach einem Foul an Timo Mader verwandelte Sascha Foschi den Strafstoß zum 1:0. Danach geriet der Gegner ins Rotieren. Kapitän Davor Messerschmidt (18.) und Kosta Kalaitzis (27./36.) erledigten ihre Offensivaktionen vor der Pause genauso zielführend.

Der negative Höhepunkt rund eine Viertelstunde vor Schluss inklusive Rudelbildung: Ein Schlaitdorfer Spieler soll nach übereinstimmenden Zeugenaussagen Jesingens Kicker Foschi angespuckt haben, offenbar unbemerkt von Schiedsrichter Nils Ole Schenk. Germania-Trainer Björn Kluger entschuldigte sich sofort nach Spielende im Namen des Teams bei den Jesingern. „Die Schlaitdorfer haben eigentlich eine sehr sympathische Mannschaft, dieser Aussetzer ist deshalb umso trauriger“, kommentierte Danell Stumpe die Geschehnisse. Zwei Heimspiele am Stück (TSV Grafenberg, TSV Harthausen) folgen nun für den TSVJ.

TSVW II rutscht ab

Beflügelnd im Spiel wirkte auf die Jesinger das 0:0 der Oberboihinger am Sonntag zuvor gegen Altdorf, verbunden mit der Erkenntnis, dass auch die Siegesserie des TSVO endlich ist. Der SV Nabern lieferte dafür gestern den besten Beweis. Dass die Jesinger nach dem Schlusspfiff noch einen zusätzlichen Grund zur prächtigen Laune hatten, lag nämlich am Sieg des SVN über Oberboihingen - besser gesagt maßgeblich am Zweifach-torschützen Markus Glück. „Er ist unserer ältester und erfahrenster Spieler, einer der auf dem Platz Verantwortung übernimmt“, zeigte sich Naberns Spielleiter Axel Maier voll des Lobes. Der „Dreier“ bietet den Nabernern neben vielseitiger Anerkennung noch einen weiteren Vorteil. „Der Abstand zur Kellerregion wächst“, betonte Maier.

Ganz bitter endete der Nachmittag dagegen für die SF Dettingen. Das 5:6 gegen den TSV Linsenhofen schmerzt. Nach nicht einmal einer Minute führte der TSV Linsenhofen durch Torjäger Daniel Monteiro-Moreira bereits mit 1:0. Kein gutes Omen. Das anschließende Tor­festival, die Sportfreunde führten dabei nur einmal (2:1), endete frustrierend. Linsenhofens Trainer Carlo Greco erlebte den Coup nicht direkt mit. Der Coach wurde in der Nacht Patenonkel, „Co“ Franco Pellegrino vertrat ihn in der Chefdirigenten-Rolle. „Sechs Tore auswärts sind eine Wucht“, jubelte Greco aus der Ferne. Mittlerweile tummelt sich Aufsteiger Linsenhofen als Tabellenvierter gar im Dunstkreis des Relegationsplatzes.

Weilheims „Zweite“ verspürte vor acht Tagen mit dem 4:3 über die SF Dettingen, dem ersten Saisonsieg, leichten Aufwind. Gestern folgte ein akuter Strömungsabfall. Vladimir Plesa erlebte dabei einen relativ geruhsamen Nachmittag. „Nach dem 0:1 hatten wir eine kurze Schwächephase, aber nach dem Ausgleich bekamen wir die Partie immer besser in der Griff“, lobte der Fußball-Abteilungsleiter des TVB. Mit dem Resultat, dass es für die Weilheimer eine 1:6-Niederlage setzte. „Dabei wäre noch ein höherer Sieg möglich gewesen“, resümierte Plesa. Für den TSV Weilheim II hat das miese Ergebnis auch tabellarische Konsequenzen. Weil zeitgleich der bisherige Vorletzte TSV Altdorf siegte, fielen die Weilheimer auf den 14. Platz zurück. Kommenden Sonntag könnte das Walter-Team die Angelegenheit allerdings schon wieder gerade rücken: Die Altdorfer rücken dann im Lindachstadion an.