Fussball Kreisliga A

Im Findungsprozess soll ein Ausrufezeichen her

Kreisliga A Schlusslicht Catania Kirchheim ist gegen Überraschungsaufsteiger TV Unterboihingen unter Zugzwang.

Isidro Garcia ist um seinen Trainer-Job beim AC Catania nicht zu beneiden.Foto: Marcel Heckel
Isidro Garcia ist um seinen Trainer-Job beim AC Catania nicht zu beneiden.Foto: Marcel Heckel

Kirchheim. Das hatte sich der AC Catania Kirchheim anders vorgestellt: Vergangene Saison noch knapp am Aufstieg in die Bezirksliga gescheitert, stehen die Catanesi momentan nach fünf Spieltagen ohne Zähler abgeschlagen am Tabellenende.

Deutlich bemerkbar macht sich dabei der personelle Aderlass aus der Sommerpause, bei dem nicht nur Trainer Michel Forzano, sondern auch mehrere Leistungsträger den Verein verließen. „Wir sind eigentlich eine komplett neue Mannschaft im Vergleich zur letzten Saison und müssen erst noch zusammenfinden. Bisher stimmt die Chemie noch nicht“, resümiert Mittelfeldregisseur Nick Wongkaew, der dem AC als einer der wenigen Führungsspieler auch über den Sommer hinaus erhalten blieb.

An der Moral gibt es bei den Catanesi aber trotz der misslichen Situation nichts zu bemängeln. Der Trainingsfleiß sei ungebremst groß und auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft weiterhin positiv, wie Wongkaew bestätigt: „Aber wir müssen uns eben auf dem Platz genauso gut verstehen wie außerhalb. Manchmal sind wir nicht konzentriert genug und nehmen vieles auf die leichte Schulter.“

Am Sonntag wünscht sich der 27-jährige Deutsch-Thailänder ein erstes Ausrufezeichen gegen den Aufsteiger TV Unterboihingen. Nicht zuletzt für die Gewissheit seiner eigenen Zukunft, denn im Sommer schlug der Torjäger einige Angebote anderer Vereine aus, in der Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison mit den Catanesi. „Wie es diesbezüglich in der nächsten Transferperiode weitergeht, weiß ich jetzt noch nicht. Ich will jetzt erst einmal schauen, dass es bei uns besser läuft“, sagt Wongkaew.

Der kommende Gegner sorgt derweil seit Saisonbeginn für Aufsehen. Als Aufsteiger legte der TV Unterboihingen mit vier Siegen und einem Remis einen Start nach Maß hin. Doch trotz des hoffnungsvollen Auftakts soll das bescheidene Saisonziel mit dem angepeilten Klassenverbleib unverändert bleiben, wie TVU-Neuzugang Nico Maag erklärt: „Die Tabelle ist lediglich eine Momentaufnahme. Für uns bleibt alles beim Alten, außer eben dass wir jetzt mit umso breiterer Brust auflaufen.“ Maag selbst gehört trotz seiner erst 20 Jahre zum eher routinierten Stamm der Unterboihinger, denn der Mittelfeldspieler hat beim Nachbarverein TSV Köngen bereits Landesliga-Erfahrung sammeln können - ebenso wie seine Mannschaftskollegen Philipp Zeller, Migel Horeth, Nico Kurz und Simon Lindenschmid. „Von der Spielerqualität her brauchen wir uns vor niemandem zu verstecken. Darüber hinaus sind wir ein sehr eingeschweißtes Team“, weiß Maag. Unterschätzen wird der TVU das Tabellenschlusslicht aus Kirchheim dennoch nicht. „Wir wissen um die Fähigkeiten der Catanesi, und, was uns erwartet. Solche Spiele sind immer schwierig.“

Der TSV Jesingen empfängt in den heimischen Lehenäckern den Tabellennachbarn TB Neckarhausen. Gaetano Caruana, Co-Trainer der Gastgeber, sieht sein Team dabei bereits unter Zugzwang: „Wir müssen gewinnen, wenn wir den Anschluss an das obere Tabellendrittel nicht verlieren wollen. Erst recht, wenn wir zu Hause spielen. Denn bisher sind wir nicht zufrieden.“ Die Gründe für den schleppenden Saisonstart hat der 38-Jährige längst gefunden. „Wir hatten einen größeren Umbruch. Das benötigt eben noch etwas Zeit.“ Brisant: Beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams vor vier Jahren besiegelte der TSV Jesingen durch einen 4:2-Auswärtssieg den Abstieg der Neckarhausener. Einen ähnlichen Spielausgang würden sich die „Gerstenklopfer“ wohl auch an diesem Sonntag wünschen.

Der TSV Ötlingen empfängt derweil im heimischem Rübholz mit der Spvgg Schlaitdorf einen potenziellen Aufstiegskandidaten, während den SV Nabern im Heimspiel gegen den bisher noch punktlosen Aufsteiger TV Tischardt eine vermeintlich einfachere Aufgabe erwartet.Max Pradler