Fussball Kreisliga A

Jesingen erobert die Tabellenspitze

Kreisliga A Der TSVJ nutzt das spielfreie Wochenende des Konkurrenten aus Oberboihingen. Auch in Dettingen und Nabern gibt es Grund zur Freude. Von Walter Rau

Das Kämpfen hat sich gelohnt: Sascha Foschi (rechts) erzielt beim Jesinger 5:1-Erfolg gegen Türkspor Nürtingen seine Saisontreff
Das Kämpfen hat sich gelohnt: Sascha Foschi (rechts) erzielt beim Jesinger 5:1-Erfolg gegen Türkspor Nürtingen seine Saisontreffer zehn und elf. Foto: Markus Brändli

Der TSV Jesingen nutzt die Gunst der Stunde und zieht mit einem überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen Türkspor Nürtingen 1973 an den spielfreien Oberboihingern vorbei auf Platz eins der Fußball-Kreisliga-A. Dabei startete die Partie denkbar unglücklich für die „Gerstenklopfer“. Torwart Florian Greiner faustete nach bereits vier Minuten einen Eckball ins eigene Gehäuse. Der Ausgleich war zwar nur eine Frage der Zeit, dauerte aber bis in die Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Kevin Sen mit seinem achten Saisontreffer egalisierte. „Wir haben heute nach dem Ausrutscher in Nürtingen Charakter gezeigt, und uns in der zweiten Halbzeit in einen Rausch gespielt. Wir haben Türkspor nicht zur Entfaltung kommen lassen und waren vorne effektiv“, analysierte Co-Trainer Gaetano Caruana freudig.

Die Jesinger sind nun bereits zum fünften Mal Primus und wollen den Platz an der Sonne in der nächsten Woche im Topspiel beim TSV Oberboihingen verteidigen und Herbstmeister werden. „Wir fahren mit breiter Brust nach Oberboihingen und werden dort voll auf Sieg spielen. Ziel ist mindestens ein Zähler“, ist Caruana optimistisch.

Der Knoten geplatzt ist derweil in Nabern. Nach einem Auf und Ab zuletzt mit nur drei Toren aus den letzten drei Partien gelangen im Heimspiel gegen Grötzingen gleich drei Treffer in 90 Minuten. Diese waren auch bitter nötig, um die Punkte beim 3:2-Erfolg am Oberen Wasen zu behalten. Ein Dreier, der wichtige Luft zu den Abstiegsrängen verschafft. „Das war ein verdienter Arbeitssieg, ein Sieg der ganzen Mannschaft. Alle haben toll mitgearbeitet. Einziges Manko bleibt die Chancenverwertung“, zeigte sich SVN-Spielertrainer Marcel Geismann zufrieden. Der 2:2-Pausenstand war bereits schmeichelhaft für die Gäste. „Mit hohen Bällen nach vorne und ihren fünf ‚Leuchttürmen‘ in der Mannschaft war das ein richtig ekliger Gegner. Zum Glück waren wir aus dem Spiel heraus besser“, so Geismann weiter. Innenverteidiger Jannik Raichle erlöste seine Farben in der 80. Minute, als er nach einem langen Freistoß goldrichtig stand und zum umjubelten 3:2 einschob. Pech hatte Naberns Kapitän Markus Glück. Er bekam aus einem Meter Entfernung einen Volleyschuss ins Gesicht und musste nach bereits fünf Minuten mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Platz. Als nächstes steht für den SVN das Nachbarschaftsduell in Dettingen an.

Schiri fühlt sich bedroht

In dieses gehen auch die Sportfreunde nach dem Sieg in Altdorf etwas entspannter. 3:0 stand es nach 86 Minuten, als die Partie abgebrochen wurde. Altdorfs Luca Gleiß hatte nach seiner Gelb-Roten Karte (Ball wegschlagen), laut Dettinger Beobachtungen, wohl den Schiedsrichter leicht angerempelt. Der Unparteiische Ayhan Keser fühlte sich dadurch bedroht und brach die Partie ab. „Nach den jüngsten Vorfällen im Amateurfußball habe ich dafür Verständnis, dass die Schiedsrichter sensibler sind, aber der Abbruch wäre in einer ansonsten fairen Partie nicht nötig gewesen. Beide Mannschaften wollten zu Ende spielen“, sagte SFD-Coach Robin Jaksche. Dem pflichtete auch Altdorfs Pressewart Florian Jung bei.

Mit 3:0 dürfte das Spiel somit auch am grünen Tisch für die SFD gewertet werden. Bis zum Abbruch gab es in Halbzeit eins einen offenen Schlagabtausch, ehe Dettingen nach dem Wiederanpfiff mit Einbahnstraßenfußball für klare Verhältnisse sorgte. Kurios fiel das 1:0: Zur Überraschung aller entschied der Unparteiische auf indirekten Freistoß, als Altdorfs Keeper Mika Class die Sechs-Sekunden-Regel zu sehr ausreizte. Coskun Isci nutzte die Gelegenheit eiskalt und vollendete über den Innenpfosten ins Torwarteck.

Ohne Chance war die Weilheimer Not-Elf in Schlaitdorf. Auf der Ersatzbank mussten neben dem angeschlagenen Abteilungsleiter Paul Schrievers zwei Torhüter und Trainer Robert Walter selbst Platz nehmen. „Das konnten wir nicht kompensieren“, klagte Walter, der sich selbst jedoch nicht mehr einwechselte. Seine Strategie, kompakt zu stehen, wurde zu allem Überfluss bereits nach drei Minuten über den Haufen geworfen, als Schlaitdorfs Torjäger Tobias Bartels mit seinem 13. Saisontreffer per Elfmeter die Führung erzielte. Mit zwei weiteren Gegentoren war der Drops bis zur Pause bereits gelutscht. Immerhin konnten die Weilheimer die zweite Spielhälfte ausgeglichen gestalten. „Wir müssen uns irgendwie in die Winterpause retten. Es wird hart, aber der Zusammenhalt im Team ist da“, gibt Walter eine Durchhalteparole aus.