Fussball Kreisliga A

Jesingen glückt der Traumstart

Kreisliga-Szene Der TSV führt die Tabelle in der A2 an. In Weilheim und Dettingen wartet man sehnlichst darauf, dass sich die Reihen in der Mannschaft schließen. Von Walter Rau

Abgegrätscht: Der TSV Jesingen hat im Lindachstadion in Weilheim alle drei Punkte entführt und ist neuer Tabellenführer in der K
Abgegrätscht: Der TSV Jesingen hat im Lindachstadion in Weilheim alle drei Punkte entführt und ist neuer Tabellenführer in der Kreisliga A, Staffel 2.Foto: Genio Silviani

Ein 4:0-Derbysieg beim TSV Weilheim II hat den TSV Jesingen in der Fußball-Kreisliga A2 an die Tabellenspitze gespült. Gemeinsam mit Aufsteiger und Geheimfavorit Harthausen bleiben die Gerstenklopfer nach zwei Spielen ohne Punktverlust. „Der Traumstart ist geglückt. Jetzt heißt es, vorne dabei zu bleiben“, meint Jesingens Co-Trainer Gaetano Caruana. Seine Elf sorgte bereits zur Pause mit vier Treffern für klare Verhältnisse. „Die erste Halbzeit war Klasse, mit der zweiten war ich nicht ganz zufrieden“, fand Caruana, obwohl der neue Spitzenreiter den Ausfall von gleich sieben Spielern durch Urlaub gut verkraften konnte. Das Jesinger Sturmduo Kevin Sen (2) und Sascha Foschi, der bereits drei Saisontreffer auf dem Konto hat, harmoniert schon prächtig.

Die Weilheimer, zum Saisonauftakt noch spielfrei, haben sich ihren Start in die Runde anders vorgestellt. Vollkommen unerwartet kam die Niederlage gegen Jesingen jedoch nicht. „Wir haben ein schweres Spiel gegen einen starken Gegner erwartet und konnten die Ausfälle einiger Stammkräfte nicht kompensieren“, meint Spielleiter Joachim Wiest. Uwe Heth vertrat diesmal Robert Walter an der Seitenlinie. Sein Plan, aus einer verstärkten Abwehr heraus das Spiel möglichst lange offen zu gestalten, schlug schnell fehl. „Am Ende konnten die einen nicht und die anderen wollten nicht mehr“, musste Wiest feststellen. „Unser Kader - wenn er komplett ist - ist aber gut genug, um in der Liga zu bestehen.“

Dass der TSV Jesingen nun an der Spitze steht, verdankt er unter anderem auch der Schützenhilfe der Dettinger, die die Germania aus Schlaitdorf von der Tabellenspitze stürzten. Mit dem 3:0-Heim­erfolg machten die Sportfreunde die ärgerliche 1:2-Auftaktniederlage in Harthausen wett. Dies, obwohl die Gastgeber durch Urlauber und Verletzte dezimiert waren. Drei Spieler aus der „Zweiten“ saßen auf der Bank, und auch der bereits zurückgetretene Christoph Gulyas wurde noch einmal reaktiviert und spielte auf der „Sechs“ einen mehr als soliden Part.

Nachdem die etatmäßige Nummer eins, Tim Koch, über Nacht erkrankt war und Ersatzkeeper Emek Ileli noch im Urlaub ist, musste auch noch AH-Torhüter Dominik Drexler (37) kurzfristig ins Tor. Er hielt seinen Kasten blitzsauber. Bei Gabriele Rizzo besteht der Verdacht auf Kreuzbandanriss, ein MRT soll in dieser Woche für Klarheit sorgen. Co-Trainer Coskun Isci musste schon vor dem Spiel wegen Oberschenkelproblemen passen, Spielertrainer Robin Jaksche hielt es ganze 20 Minuten auf dem Feld, ehe auch er mit denselben Problemen runter musste. „Wir dürfen nicht jammern, zumal die Mannschaft taktisch sehr diszipliniert gespielt hat“, meinte SFD-Abteilungsleiter Christian Renz. Gut möglich, dass sich die Dettinger noch einmal verstärken. Ein rumänischer Beach-Soccer-Nationalspieler, der in die Teck-Region zog, trainiert zurzeit mit. Renz will dazu erst etwas sagen, wenn alle Formalitäten abgewickelt sind.

Den kompletten Fehlstart verhindert hat auch der SV Nabern. Die entscheidenden zwei Einschüsse beim nur vom Ergebnis her knappen Auswärtserfolg in Altdorf erzielte Benjamin Schubert bereits nach sieben Minuten. Mit dem Schlusspfiff kam der TSV durch einen Elfmeter noch zum Anschlusstreffer.

Wechsel auf sechs Positionen

„Das Ergebnis liest sich enger, als es war. Wir hätten zur Pause schon 5:1 führen müssen“, fand Naberns Spielleiter Axel Maier. Florian Gall, Markus Glück und nochmals Schubert trafen vor dem Seitenwechsel die Latte und untermauerten Maiers Aussage. Erleichtert zeigte sich auch SVN-Spielertrainer Marcel Geismann: „Zum Glück haben wir die ersten Chancen genutzt und sind danach kompakt aufgetreten. Das war eine Wendung um 180 Grad im Vergleich zum Auftaktspiel“, meinte Geismann, der auf sechs Positionen in der Startelf wechselte. Am kommenden Wochenende müssen die Naberner bei Absteiger 09 Nürtingen antreten. Jene Nürtinger - als Mitaufstiegsaspirant gehandelt - kamen im vermeintlichen Top-Spiel des Spieltages übrigens beim TSV Oberboihingen böse mit 1:6 unter die Räder. Mit Grafenberg fand ein weiterer Titelkandidat zurück in die Spur und sackte beim 3:2-Erfolg gegen Grötzingen die ersten Saisonpunkte ein.