Fussball Kreisliga A

Weilheim lässt die Korken knallen

Kreisliga-Szene Gespaltene Stimmung unter der Limburg: Während die „Erste“ aus der Landesliga absteigt, feiert die „Zweite“ den Aufstieg in die Kreisliga A. Von Klaus Schlütter

Grenzenloser Jubel: Der TSV Weilheim II ist Meister in der Kreisliga B6.Foto: Markus Brändli
Grenzenloser Jubel: Der TSV Weilheim II ist Meister in der Kreisliga B6. Foto: Markus Brändli

In Weilheim war Städtlesfest. Genau der richtige Rahmen für eine Meisterfeier. Nach dem 5:0 gegen die SGM Ohmden/Holzmaden, mit dem der TSV Weilheim II den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga-A perfekt machte, mischten sich die Spieler unters Volk und ließen sich hochleben.

Paul Schrievers mit seinen Saisontreffern 27 und 28, Timo Bühler, Hannes Luber und Max Kammerer waren die Torschützen in einer einseitigen Partie, deren Ergebnis leicht hätte höher ausfallen können. Einige Spieler vom Titelrivalen TG Kirchheim, die vergeblich auf ein kleines Wunder gehofft hatten, verließen schon nach dem 2:0 enttäuscht das Stadion. Acht Kästen Bier hatten sie Ohmden/Holzmaden als Prämie für einen Überraschungscoup versprochen. „Die trinken wir jetzt halt selber“, meinte Tim Lämmle mit süß-saurer Miene.

Der Spielertrainer saß mit einer Erkältung auf der Bank, als seine Jungs zwei Stunden zuvor mit einem 7:2 in Ötlingen den Druck auf Weilheim erhöhen wollten. Doch der Spitzenreiter ließ sich von diesem Resultat nicht beeinflussen. Im Gegenteil, der klare Sieg des Rivalen war für die Elf von Robert Walter eine zusätzliche Motivation.

So bleibt für die TG nur die Relegation. Erster Gegner ist am 13. Juni, 18.30 Uhr, in Großbettlingen der TSV Raidwangen, Vizemeister der Staffel 5. Der Sieger trifft anschließend am 20. Juni, 15 Uhr, im Finale auf den Sieger des zweiten Halbfinals. Lämmle gibt sich zuversichtlich: „Wenn wir den Schwung von zuletzt mit in die Relegation nehmen, bin ich überzeugt, dass wir beide Spiele gewinnen.“

Ja-Wort in der Halbzeitpause

Dabei kann es im Aufstiegs-Endspiel zum Duell zweier Vereine aus der Teckregion kommen. Der TV Unterlenningen konnte erwartungsgemäß seine kleine Außenseiterchance beim Spitzenreiter SPV 05 Nürtingen nicht nützen. Der künftige Bezirksligist ließ nie einen Zweifel aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Torjäger Nazifou Mamanzougou schraubte beim 6:2 seine Torquote mit drei Einschüssen auf 41. In der Torjägerliste der Kreisliga A führt er damit vor Frieder Geiger vom TSV Grafenberg (39) und - besonders bemerkenswert, weil er bei einem Absteiger spielt - Marc Brändle vom TV Tischhardt (36).

Der SV Nabern beseitigte die letzten Fragezeichen am Klassenerhalt mit einem überzeugenden 6:0 gegen Neckartailfingen II. Spielleiter Axel Maier war happy: „Ein einseitiges Spiel von der ersten Minute an. Man hatte nie das Gefühl, dass etwas schief gehen könnte.“ Gefeierter Held der ersten Halbzeit war Diaz Oelkrug, der zwischen der 11. und 22. Minute einen lupenreinen Hattrick fabrizierte. Der TSV Jesingen, bestplatzierter Teckverein in der Kreisliga A, kam gegen TV Unterboihingen gehörig unter die Räder (0:7), während sich der TSV Ötlingen mit 6:1 gegen Catania versöhnlich vom heimischen Publikum verabschiedete. Die Partie war ein Vorgriff auf die nächste Saison, denn beide Mannschaften müssen den bitteren Gang in die unterste Klasse antreten.

Den größten Beifall beim Spiel Jesingen II gegen Unterboihingen II (8:2) rief eine Szene kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit hervor. Am Mittelkreis kniete Stürmer Michael Thon nieder und machte seiner Freundin Eva Britte einen Heiratsantrag. Sie hauchte ein strahlendes „Ja“, bevor der Bräutigam weiter auf Torjagd ging. Es war Thons letztes Spiel im Jesinger Trikot. Der künftige Ehemann wird Spielertrainer in Wernau.