Fussball Kreisliga B

Nur noch ein kleiner Spalt

Kreisligafußball Am Wochenende könnten beide Weilheimer Mannschaften enger zusammenrücken – durch eine Spielklasse getrennt. Verfolger TG setzt in Ohmden und Holzmaden süffige Siegprämie aus. Von Walter Rau

Mit Riesenschritten in Richtung Kreisliga A: Weilheims „Zweite“ holte in Neidlingen drei wichtige Punkte für den Aufstieg.Foto:
Mit Riesenschritten in Richtung Kreisliga A: Weilheims „Zweite“ holte in Neidlingen drei wichtige Punkte für den Aufstieg.Foto: Marcel Heckel

War das das Weilheimer Meisterstück in der Kreisliga B6? Nach einem hart erkämpften 2:1-Derbysieg im Duell der Zweitvertretungen beim TV Neidlingen benötigt die Elf von Robert Walter nur noch einen Sieg im letzten Spiel am kommenden Sonntag gegen die SGM Ohmden/Holzmaden für die Meisterschaft. Am letzten Spieltag ist der TSV spielfrei. Dass dies kein Selbstläufer wird, belegt die Tatsache, dass die Weilheimer sich in vier der letzten fünf erfolgreichen Spiele (darunter das 3:2 gegen Verfolger TG Kirchheim) nur knapp durchsetzen konnten.

So war es auch gestern in Neidlingen. Mit Torjäger Paul Schrievers (26 Treffer) und Hannes Luber fielen zwei wichtige Leistungsträger aus. Kurz vor der Pause brach mit Dennis Klein eine weitere Weilheimer Stütze weg. Mit Verdacht auf Schultersehnenverletzung ging es für ihn ins Krankenhaus. Mit zwei Kopfballtoren - laut Walter eher eine Seltenheit - sorgten Max Kammerer und Matthias Bühler für die entscheidenden Tore. Der Neidlinger Anschlusstreffer kurz vor Schluss war nur noch Ergebniskosmetik. Kuriose Randnotiz: Julian Bernauer wurde vereinbarungsgemäß in der 70. Minute ausgewechselt, um noch rechtzeitig zum Spiel der ersten Mannschaft in der Landesliga zu kommen. Bernauer wurde in der 80. Minute eingewechselt, konnte aber die 1:3-Niederlage gegen Bonlanden, die die Weilheimer nah an den Abgrund brachte, auch nicht verhindern. Mögliches Szenario nach Saisonende: Beide Weilheimer Mannschaften trennt nur noch eine Liga. Fraglich, ob man sich unter der Limburg nun darüber freut.

„Unter solchen Umständen habe ich großen Respekt vor der Leistung meiner Mannschaft. Jetzt brennen wir auf das letzte Spiel und hauen nochmal alles raus, was im Tank ist, um es aus eigener Kraft gegen Ohmden/Holzmaden zu schaffen“, gibt Walter, der in einer Woche wieder den Kader komplett haben wird, den Meistertakt vor.

Zwar hat Verfolger TG Kirchheim für die SGM eine Siegprämie von acht Kisten Bier in Aussicht gestellt, aber „in Gedanken befassen wir uns schon mit der Relegation“, sagt TG-Abteilungsleiter Florian Kretzschmar. Daran wird sehr wahrscheinlich auch das von Spielertrainer Tim Lämmle zuerst angedrohte und mit 9:0 dann auch umgesetzte „Warmschießen“ gegen den TSV Jesingen II nichts mehr ändern. Lämmle selbst knackte mit zwei weiteren Treffern die 50-Tore-Marke und steht nun bereits bei 51 Einschüssen, zwei Spieltage vor Saisonende. Am Sonntag kann die Turngemeinde im Spiel bei der Ötlinger Reserve, das bereits um 13 Uhr stattfindet, vorlegen und zumindest den Druck auf Weilheim erhöhen.

Wer der Gegner der TG in einer möglichen Relegation sein könnte, steht noch in den Sternen. Unterlenningen, Bempflingen, Nabern und - zumindest rechnerisch - auch noch Altdorf müssen sich im Endspurt der Kreisliga A2 noch mächtig strecken, um der Relegation zu entgehen. Das skurrile an der Situation: Alle Teams punkten seit Wochen regelmäßig. Der TVU rangiert nach dem 3:2 gegen Ötlingen in der Rückrundentabelle hinter Meister Nürtingen gar schon auf Rang zwei. Bempflingen kanzelte den Sechsten Neckarhausen ab (5:1) und Nabern gewann eben in Altdorf klar mit 4:0. Gut möglich, dass am Ende 45 Punkte nicht für den sicheren Klassenerhalt reichen.

Mit der Ötlinger Niederlage auf dem Bühl ist nun traurige Gewissheit, was sich bereits seit mehreren Wochen abzeichnete: Die Rübholz-Kicker müssen wieder den Gang in die Kreisliga B antreten. „Es tut mir leid für Ötlingen,“ sagt TVU-Abteilungsleiter Marc Schmohl. „Uns wäre natürlich am liebsten, dass mehr Teck-Vereine in der Liga sind, aber wir müssen auf uns schauen. Wir brauchen schon ein kleines Fußballwunder, wenn wir die Relegation noch vermeiden wollen“, meint er. Seine Mannschaft ist am kommenden Sonntag bei Meister 05 Nürtingen und am letzten Spieltag bei einem möglichen Showdown gegen Nabern in der Siegespflicht. Gleichzeitig müssen die Unterlenninger mit dem schlechtesten Torverhältnis noch auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.

Diese steht aber am vorletzten Spieltag mit Partien in Tischardt (Bempflingen) und zuhause gegen Neckartailfingen II (Nabern) vor Pflichtaufgaben gegen bereits feststehende Absteiger. „Es ist schon deprimierend, dass wir es trotz der tollen Rückrunde nicht in der eigenen Hand haben,“ sagt Schmohl.