Fussball Landesliga

Der Spuk hat ein Ende

Fußball-Landesliga Der TSV Weilheim gewinnt nach 202 Tagen wieder ein Punktspiel. Stefania erlöst mit seinen beiden Treffern zum 2:1 in Blaustein Mannschaftskollegen und Trainer.

Ein zuletzt seltenes Bild: Der TSV Weilheim hat in der Landesliga wieder Grund zum Jubeln.Foto: Markus Brändli
Ein zuletzt seltenes Bild: Der TSV Weilheim hat in der Landesliga wieder Grund zum Jubeln.Foto: Markus Brändli

Nach genau 202 Tagen hat der TSV Weilheim wieder ein Punktspiel in der Fußball-Landesliga gewonnen. Gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten TSV Blaustein kamen die Weilheimer am Samstag in Jungingen zu einem verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg. Dabei musste die Elf von Trainer Benjamin Geiger eine Halbzeit lang in Unterzahl bestehen. Cagatay Ayyildiz sah in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wegen wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte.

„Endlich haben wir uns für unseren Aufwand einmal belohnt“, fiel Weilheims Trainer Benjamin Geiger nach dem Schlusspfiff ein Stein vom Herzen. Was seine Jungs vor allem in der zweiten Halbzeit geleistet hatten, verdiente Respekt. Mit einem Mann weniger auf dem Feld waren die Limburgstädter in der letzten halben Stunde der Begegnung das klar bessere Team und hätten das Spiel schon früher entscheiden können. „Wir haben nach dem Ausgleichstor richtig mutig nach vorne gespielt“, lobte Geiger die couragierte Vorstellung seiner Mannschaft.

Auf der Gegenseite fand Blausteins Coach Jochen Holl ebenso deutliche Worte: „Das war einfach nicht landesligatauglich, was wir heute geboten haben.“ Nur eine Viertelstunde lang spielten die Gastgeber so, wie es sich ihr Trainer vorgestellt hatte: Nach dem Seitenwechsel setzten die Hausherren mit einem Spieler mehr auf dem Feld die Weilheimer gehörig unter Druck und hatten durch einen Kopfball von Benjamin Passer die Riesenchance zum Ausgleich. Doch der Ball strich um Zentimeter über die Querlatte (56.). Der Ausgleichstreffer ließ trotzdem nicht mehr lange auf sich warten. Mit einem direkt ausgeführten Freistoß gelang Passer aus halblinker Position das 1:1 (63.).

Was danach passierte, konnte sich unter den Blausteiner Fans keiner erklären. War ihre Mannschaft bis dahin auf dem besten Weg gewesen, dem Spiel eine Wende zu geben, änderte sich das Bild schlagartig. Weilheim wurde immer stärker und hatte durch Daniel Dominkovic die große Möglichkeit zum erneuten Führungstreffer, doch Blausteins Torhüter Dennis Kirsch verhinderte mit einer Glanztat den erneuten Rückstand (67.). Die Limburgstädter blieben jedoch das tonangebende Team und kamen nach einer guten Kombination durch Matteo-Pio Stefania in der 71. Minute dann doch zum verdienten 2:1-Führungstreffer.

In einer spannenden Schlussphase hatten die Gastgeber noch zwei gute Möglichkeiten zum Ausgleich: Ein Kopfball von Patrick Erhardt ging an die Querlatte (76.), nach einer Flanke von Sebastian Hinkl traf Michael Passer anschließend das Leder aus fünf Metern nicht richtig (88.). Der Blausteiner Coach erwies sich als fairer Verlierer: „Der TSV Weilheim hat heute den größeren Siegeswillen gezeigt.“

Das Spiel war über weite Strecken vom Winde verweht. Starke Böen machten es beiden Gegnern schwer, den Ball zu kontrollieren. Das beste Beispiel dafür bot Weilheims Schlussmann Jonas Schmidt, der mehr als zehn Versuche benötigte, ehe er das Leder endlich abschlagen konnte. Zuvor war ihm der Ball immer wieder weggerollt.me