Fussball Landesliga

Die Relegation steckt schon im Hinterkopf

Fußball Riesige Chance für den TSV Weilheim: Mit einem Sieg in Neu-Ulm könnte der Landesligist erstmals seit September die Abstiegsränge verlassen. Von Klaus Schlütter

Beim 2:0-Sieg gegen Bargau war der TSVW (Daniel Dominkovic, links) stets einen Schritt voraus. Im Abstiegskracher beim TSV Neu-U
Beim 2:0-Sieg gegen Bargau war der TSVW (Daniel Dominkovic, links) stets einen Schritt voraus. Im Abstiegskracher beim TSV Neu-Ulm soll dies erneut der Fall sein. Foto: Markus Brändli

Wird der 23. Juni zum Schicksalstag für die Fußballer des TSV Weilheim? An jenem Sonntag um 15 Uhr steigt auf dem Sportplatz Lehenäcker in Jesingen das Relegationsspiel um den Klassenerhalt in der Landesliga gegen den Qualifikanten aus vier Bezirksligen. Nach der brillanten Aufholjagd in der Rückrunde trennen die Elf von Benjamin Geiger nur noch zwei Punkte bis zu diesem Ziel.

Der Trainer hat den Termin jedenfalls im Hinterkopf schon gespeichert, hofft aber weiter auf den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. „Sollte es zum Relegationsspiel kommen, wäre ich auch damit zufrieden. Dann hätten wir eine 50-Prozent-Chance, die Klasse zu erhalten“, meint Geiger. Er gibt jedoch zu bedenken: „Bis dahin sind 18 Punkte zu vergeben. Da kann noch viel passieren.“

In der Tat. Deshalb ist es ratsam, keine Luftschlösser zu bauen, sondern sich immer nur auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. Und die heißt: Samstag, 16 Uhr, schweres Auswärtsspiel beim TSV Neu-Ulm. Der Mitkonkurrent im Kampf ums Überleben überraschte zuletzt mit einem 3:2-Sieg in Geislingen. Es war erst der fünfte Dreier bei neun Remis und zehn Niederlagen, mit dem der Aufsteiger des Vorjahrs seinen 13. Tabellenrang zementierte.

Neu-Ulm zählt wie Weilheim, Echterdingen und Bad Boll zu den vier Mannschaften, die aller Voraussicht nach den Kampf um den Nichtabstiegs- und den Relegationsplatz unter sich ausmachen werden. Nach vier Jahren mit zwei Aufstiegen und einem Abstieg wechselt Trainer Ünal Demirkiran nach dieser Saison zu Türkspor Neu-Ulm. Der 39-jährige Ex-Profi will sich als Retter verabschieden und seinem Nachfolger Michael Schwer vom Bezirksligaklub SV Beuren (bei Ulm) eine intakte Landesliga-Elf übergeben.

Im Gegensatz zu Demirkiran bleibt Benjamin Geiger dem TSV Weilheim erhalten, egal in welcher Liga. Auch er hat den Ehrgeiz, das Maximale zu erreichen und sagt zum bevorstehenden Duell: „Da treffen zwei Mannschaft in aufstrebender Form aufeinander. Das wird eine ganz heiße Kiste.“ Im Hinspiel war der TSVW eine Stunde lang klar überlegen, führte 1:0, um in der Endphase unglücklich 1:2 zu verlieren.

In der Zwischenzeit hat sich viel verändert. Jetzt steht eine ganz andere Elf auf dem Platz, besser eingespielt, mit mehr Selbstvertrauen. In den acht Spielen der Rückrunde holte Weilheim mit fünf Siegen und einem Unentschieden bei zwei Niederlagen 16 Punkte. Dabei wurden alle direkten Konkurrenten im Abstiegskampf geschlagen. Geiger: „Auch diesmal zählt nur ein Sieg.“ Wobei er auf den verletzten Korcan Sari und Urlauber Kim-Lars Ehrler verzichten muss. Für den noch angeschlagenen Jonas Schmidt hütet weiter Alexander Lang das Tor.

Mit einem Sieg könnte der TSV Weilheim (22 Punkte) am Wochenende nicht nur Gegner Neu-Ulm (24), sondern auch den TV Echterdingen (24) überflügeln. Die Elf von Chris Eisenhardt steht im Filder-Derby beim SV Bonlanden voraussichtlich auf verlorenem Posten. Auch für ein weiteres Sorgenkind, den TSV Bad Boll (26), wäre ein Punktgewinn beim TSV Oberensingen eine Überraschung.

Der TSV Weilheim um Neuzugang Marc Djorovic (schwarzes Trikot) will mit einem Sieg im Abstiegskracher den direkten Konkurrenten
Der TSV Weilheim um Neuzugang Marc Djorovic (schwarzes Trikot) will mit einem Sieg im Abstiegskracher den direkten Konkurrenten Neu-Ulm hinter sich lassen. Foto: Tanja Spindler