Dass es im Fußball rund geht, liegt in der Natur des Spielgeräts. Was sich am Wochenende auf den Plätzen der Landesliga-Staffel 2 abgespielt hat, untermauert die Floskel jedoch nachhaltig. Aus lokaler Sicht sticht die 0:2-Pleite des abstiegsbedrohten TSV Weilheim in Waldstetten hervor. „Wir halten in der ersten Halbzeit gut mit, kassieren kurz nach der Pause das erste Tor nach einer Unachtsamkeit und haben dann nicht mehr die Mittel, um zurückzuschlagen“, analysiert TSVW-Trainer Benjamin Geiger.
Das Ende der Serie von vier Spielen ohne Niederlage sollte für die Weilheimer allerdings nicht der einzige Nackenschlag bleiben. Die Kellerkonkurrenten aus Bad Boll und Neu-Ulm landeten jeweils so späte Siege, dass Geiger von einem „Wochenende zum Vergessen“ spricht.
Zu Recht: Während die Neu-Ulmer zwei Minuten vor Spielschluss das entscheidende 3:2 in Echterdingen erzielten, stießen die Boller Spitzenreiter Hofherrnweiler erst in der Nachspielzeit mit 1:0 vom Thron. Bayern und Kurörtler haben mit je 20 Punkten auf dem Konto nun vier Zähler Vorsprung auf die Weilheimer, die zudem noch ein Spiel mehr ausgetragen haben und weiter auf dem ersten Abstiegsplatz stehen. „Jetzt muss eben gegen Geislingen ein Sieg her“, fordert Benjamin Geiger.
Die Chancen darauf haben sich zumindest in einem Punkt verbessert: Die Geislinger, bei denen Trainer Jasko Suvalic überraschend das Handtuch geschmissen hat (siehe Infoartikel), werden kommenden Sonntag nicht in Bestbesetzung im Lindachstadion antreten können - beim 4:2-Erfolg gegen Bargau flogen mit Pascal Volk und Kapitän Nicola Orlando gleich zwei Leistungsträger des SCG mit Rot vom Platz. Vorausgegangen war ein Foul von Volk, der daraufhin von einem Bargauer so heftig angegangen wurde, dass Orlando diesen in den Schwitzkasten nahm.
Auch Eises Echterdinger in Not
Ganz ohne fremde Hilfe ins Schwitzen kam derweil Christopher Eisenhardt. Schlimmer noch: Den Trainer des TV Echterdingen plagt seit der 2:3-Pleite gegen Neu-Ulm eine Magen-Darm-Grippe - nicht auszuschließen, dass dem ehemaligen Weilheimer Kicker und Trainer der Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt aufs Gemüt schlägt: Mit 23 Punkten stecken die Echterdinger, die wie Weilheim ein Spiel weniger auf dem Konto haben als Boll und Neu-Ulm, mitten im Abstiegsschlamassel. „Es wird bis zum letzten Spieltag eng im Tabellenkeller bleiben“, orakelt „Eise“.
Um dem Abstiegssumpf schon früher zu entkommen, setzt man bei Hofherrnweiler-Bezwinger Bad Boll im Saisonendspurt auf „Bonus-Punkte“ gegen Vorderteams. „Wir haben diese Saison schon oft bewiesen, dass wir uns gegen die vermeintlichen Top-Mannschaften leichter tun, weil wir nach vorne mehr Raum haben mit unserer schnellen Offensive“, hat Trainer Manuel Doll erkannt.