Benjamin Geiger bleibt sachlich - auch wenn dem von ihm trainierten TSV Weilheim in der Fußball-Landesliga das Wasser bis zum Hals steht. Zwar erwartet die absteigsbedrohten Limburgstädter nach dem respektablen Auftritt beim neuen Meister in Hofherrnweiler (1:3) mit dem SV Bonlanden der nächste wilde Ritt. Für Geiger ist dies jedoch kein Grund zur Panik. „Wenn wir gegen Bonlanden zur phasenweise richtig guten Leistung in Hofherrnweiler noch was draufpacken, vielleicht diesmal auch ein Quäntchen Glück haben, ist ein Sieg drin“, sagt der 39-Jährige vor dem Heimduell des Tabellendrittletzten mit dem Landesliga-Dritten am Sonntag (15 Uhr).
Das verlorene Spiel auf der Ostalb stellt für den TSVW-Trainer nicht den einzigen Lichtblick dar. „Die Konkurrenz muss auch erst mal gewinnen“, so Geiger. So bekommt es Weilheims Tabellennachbar TSV Bad Boll im heimischen Erlengarten mit dem bereits abgestiegenen TSV Blaustein zu tun. „Die Blausteiner spielen ohne Druck auf, haben zuletzt in Bargau gewonnen“, setzt Geiger auf unbeschwert kickende Kicker aus dem Blautal.
Trennen Weilheimer und Boller momentan noch zwei Punkte, sind es zum TV Echterdingen bereits fünf. Vergangenen Freitag, nach dem 2:0-Coup bei der TSV Oberensingen vor rund 500 Zuschauern, feierte der TVE einen unerwarteten Erfolg. „Der Sieg bei einem so heimstarken Gegner wie Oberensingen war extrem wichtig“, sagt Echterdingens Trainer Chris Eisenhardt, „doch uns erwarten noch drei Spiele, in denen wir auf jeden Fall punkten müssen.“ Schlagen die Echterdinger nun den TSV Weilimdorf, steht dem Ligaverbleib kaum mehr etwas im Wege.
Derweil müssen sich die Weilheimer mit einem noch unbequemeren Gegner beschäftigen. Neuling SV Bonlanden spielt eine bärenstarke Runde, die vergangenen Samstag allerdings jäh gestoppt wurde: Das Topduell gegen den SC Geislingen dauerte lediglich sieben Minuten, ehe Schiedsrichter David Kaiser die Partie wegen eines heftigen Gewitters abbrach. Nachholtermin: Mittwoch, 29. Mai.
In Weilheim könnten für den SVB der zuletzt fehlende Kapitän Andreas Pottmeyer sowie Abwehrroutinier Sebastian Liebenstein wieder an Bord sein. „Bonlandens Spieler sind im Schnitt sechs bis sieben Jahre älter als unsere“, weiß Weilheims Trainer Geiger. Zu den Bonlandener Stützen zählen Akteure wie Mike Baradel (34), in der Saison 2010/11 Stammspieler beim damaligen Oberligisten VfL Kirchheim. Zu den ersten Neuzugängen in Bonlanden zählen mit Innenverteidiger Lucas Knapp (19) und Angreifer Lasse Fröschle (18) zwei aktuelle VfL-Junioren. Zudem hat Srdjan Savic, vor acht Jahren noch mit HK Zeljeznicar Sarajevo in der Champions-League-Qualifikation aktiv, an der Humboldtstraße verlängert.
Benjamin Geiger schlägt sich derweil mit neuen personellen Engpässen herum. Simon Kottmann (muskuläre Probleme), Marvin Heth (musste angeschlagen mit dem Training aussetzen), Konstantinos Korbiakis (Zerrung) sowie Salih Egrlic (vergangenen Sonntag beim Spiel der „Zweiten“ verletzt ausgewechselt) sind Wackelkandidaten. „Es wird ein Spiel der jungen Wilden gegen erfahrene Hasen“, sagt Geiger. In Hofherrnweiler hatte sein Team einen Altersschnitt von 19,7 Jahren.