Fussball Landesliga

Weilheimer basteln weiter am Wunder

Fußball Nach dem 2:0-Heimsieg über Bad Boll hat der TSVW den Rückstand aufs rettende Ufer verkürzt und darf weiter vom Klassenerhalt träumen. Von Peter Eidemüller

Laufduell mit dem besseren Ende schwarz-rot: Konstantinos Korbiakis und der TSVW haben Max Pradler und den Bollern den Schneid a
Laufduell mit dem besseren Ende schwarz-rot: Konstantinos Korbiakis und der TSVW haben Max Pradler und den Bollern den Schneid abgekauft. Foto: Mirko Lehnen

Da waren‘s nur noch zwei: Dank eines überraschend ungefährdeten 2:0 (0:0)-Heimsiegs über Lokalrivale TSV Bad Boll haben die Landesligakicker des TSV Weilheim den Abstand auf den mutmaßlichen Relegationsplatz auf zwei Zähler verkürzt - zwar nur vorübergehend bis spätestens morgen Abend, aber doch spürbar genug, um bereits von einer Trendwende im Abstiegskampf zu sprechen. Immerhin hat der TSVW aus den bisherigen drei bisherigen Partien seit der Winterpause so viele Zähler geholt, wie in den gesamten 16 Partien der Hinrunde zusammen.

Kein Wunder also, dass sich Trainer Benjamin Geiger hinterher wie ein Schneekönig über das nun auf zwölf Punkte angewachsene Konto freute. „Ich bin überzeugt, dass jetzt jeder Spieler an den Klassenerhalt glaubt“, sagte er, „das war eine überragende Leistung meiner Jungs.“

In der Tat überzeugten die Gastgeber vor rund 150 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz neben der Lindachsporthalle mit einem offensiv ansehnlichen Auftritt, bei dem trotz aller Freude über den Erfolg die größte Weilheimer Schwäche in dieser Saison sichtbar wurde: die Chancenverwertung. Bevor Daniel Dominkovic in der Nachspielzeit einen Handelfmeter zum 2:0-Endstand verwandelte, überboten sich die TSVW-Kicker beim Stande von 1:0 im Auslassen von Großchancen. Nachdem Dogukan Dogan in der 61. Minute die Führung erzielt hatte, scheiterten Benjamin Schmitz (67.), Salih Eglric (71.) und Konstantinos Korbiakis (77.) nacheinander am Boller Keeper, dem Aluminium oder den eigenen Nerven.

Selbige bekamen die Gäste wiederum vor allem in der zweiten Halbzeit nicht in den Griff. Hatten sie vor dem Seitenwechsel noch auf Augenhöhe mit den Weilheimern agiert und einige vielversprechende Chancen zu verbuchen, standen die Boller in den zweiten 45 Minuten komplett neben sich. „Wir hatten heute zu viele Totalausfälle“, analysierte ein ratlos wirkender TSVB-Trainer Manuel Doll nach der Pleite, die sein Team nun unverhofft wieder in den Abstiegsstrudel reißt. Anstatt mit einem Sieg den Anschluss ans untere Mittelfeld herzustellen, müssen die Boller wieder um den Klassenerhalt bangen.

Das müssen die Weilheimer zwar auch weiterhin, doch hat das totgesagte Kellerkind spätestens gestern Abend seine Ligatauglichkeit unter Beweis gestellt. Den nächsten Nachweis können sie am Freitag kommender Woche abliefern, wenn es zum SV Ebersbach geht. „Wir haben uns bis jetzt in jedem Spiel gesteigert“, stellte Geiger gestern fest - warum nicht in sechs Tagen wieder?