Fussball Landesliga

Weilheimer wollen den lachenden Dritten geben

Fußball Dem TSVW winkt bei einem Sieg in Blaustein und einem Remis im Landesliga-Spitzenspiel Rang eins.

Angriffslustig: TSVW-Trainer Chris Eisenhardt. Foto: Brändli
Angriffslustig: TSVW-Trainer Chris Eisenhardt. Foto: Brändli

Weilheim. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte - vielleicht. In Waldstetten steigt das Landesliga-Gipfeltreffen Dritter gegen Erster. Lässt Primus 1. FC Heiningen einen oder gar drei Punkte liegen, könnte der TSV Weilheim als neuer Spitzenreiter davon profitieren. Voraussetzung dafür wäre ein Auswärtssieg am Samstag beim TSV Blaustein.

Waldstetten spielt im fünften Jahr in der Landesliga, bisher meistens gegen den Abstieg. Für Schlagzeilen sorgten andere Sportler aus der 7 000-Einwohner-Gemeinde bei Schwäbisch Gmünd. Etwa Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt. Oder Dominik Kaiser, der Bundesligaprofi bei RB Leipzig. Aber nach respektablen 13 Punkten aus den ersten sechs Spielen ist das Selbstbewusstsein der Fußballer aus dem Ort deutlich gestiegen. Im Brustton der Überzeugung sagt der Sportliche Leiter Markus Diezi: „Wir haben unsere gewachsene Mannschaft gezielt verstärkt. Wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen, können wir gegen jede Mannschaft gewinnen. Das haben wir schon in der vergangenen Rückrunde gezeigt.“

Ein unüberhörbares Signal Richtung Heiningen. Dort muss Spielleiter Timo Rees zugeben: „Vor der Saison hatten wir Waldstetten nicht auf dem Schirm. Wir sind trotzdem guter Dinge, dort etwas zu holen.“

Weilheim als lachender Dritter? Trainer Chris Eisenhardt tippt auf ein 1:1 in Waldstetten. So könnte es mit dem Sprung an die Tabellenspitze klappen. Aber er weiß auch: „Das wäre nicht mehr als eine Momentaufnahme. Deshalb gucken wir nur auf unser Spiel.“ Und das steigt 24 Stunden vor dem Schlager beim TSV Blaustein. „Das wird schwer genug“, meint der Trainer, der auf Abwehrchef Daniel Heisig (Gehirnerschütterung) verzichten muss. Dafür kann er wieder auf Kapitän und Torjäger Mike Tausch zurückgreifen. Der war bei der Nullnummer gegen Boll gesperrt, wurde schmerzlich vermisst. Ohne ihn hatte die Offensive - vorher 3,5 Tore im Schnitt - zum ersten Mal in dieser Saison Sendepause.

Das Spielfeld in Blaustein ist tief und uneben. „Wir haben keinen Kunstrasen, nur zwei Rasenplätze für Training und Spiele von 20 Mannschaften “, erläutert TSV-Spielertrainer Michael Passer. Unter diesen Voraussetzungen erwartet Eisenhardt keinen fußballerischen Leckerbissen, sondern ein Spiel, bei dem der Kampfgeist im Vordergrund stehen wird.

Passer nickt zustimmend und übt sich seinerseits in Understatement. „Weilheim hat eine andere Qualität als wir und ist klarer Favorit. Wir konnten uns in der vergangenen Saison nur über die Relegation retten und werden auch diesmal permanent gegen den Abstieg spielen.“ Der 30-Jährige kickte lange bei Illertissen in der Regionalliga, war ein Jahr in Neu-Ulm und verstärkt nun den TSV Blaustein. Als Organisator der Abwehr will er seinen Teil zum Klassenerhalt beitragen. Die notwendigen Tore dafür soll sein drei Jahre jüngerer Bruder Benjamin schießen. Also aufgepasst, TSVW: Er hat schon vier Mal getroffen.

Katzenjammer in Ebersbach

Noch nicht so erfolgreich wie erwartet war der SV Ebersbach. Von einigen Experten als Mitfavorit getippt, rangiert die Mannschaft momentan mit nur fünf Punkten auf einem Abstiegsplatz. „Wir sind nicht in bester Verfassung“, weiß Trainer Dinko Radojevic, „wir lassen einfach zu viele Chancen liegen. Aber es war nicht alles schlecht.“ Gegen den FV 09 Nürtingen, den Ebersbach kürzlich im Elfmeterschießen aus dem WFV-Pokal warf, sollen für eine Wende zum Guten unbedingt drei Punkte her. Radojevic kündigt an: „Ich werde taktisch und personell einiges verändern.“Klaus Schlütter