Fussball Landesliga

Weilheimer wollen zurück auf die Beschleunigungsspur

Fußball-Landesliga Der TSVW bekommt es am Sonntag mit dem jüngst arg gebeutelten TSGV Waldstetten zu tun.

Die Landesliga-Uhr ist abgelaufen: Der TSV Weilheim um Trainer Benjamin Geiger muss absteigen - was denken Zuschauer und Fans darüber? Foto: Markus Brändli

Weilheim. Der Saisonverlauf für die Landesligakicker des TSV Weilheim ist ähnlich zäh fließend, wie der Verkehr am Albaufstieg auf der benachbarten Autobahn. Einem ordentlichem Tempo auf der Beschleunigungsspur - wie beim Auftaktsieg über den TSV Weilimdorf - folgten abrupte Bremsmanöver bis hin zum Stillstand. Vor dem sonntäglichen Spiel gegen den TSGV Waldstetten träumt Fußball-Abteilungsleiter Paul Schrievers allerdings von einer Trendwende. „Schon beim Remis in Bad Boll hat die Richtung gestimmt. Wie zuletzt in Echterdingen wäre mit etwas mehr Glück und Konzentration ein Sieg drin gewesen“, sagt der kickende Funktionär zu den zwei auswärts gesammelten Zählern.

Weilheims Trainer Benjamin Geiger gefiel die verbesserte Stabilität beim Gastspiel in Echterdingen ebenso: „Wir haben kaum gegnerische Chancen zugelassen, gegen Waldstetten müssen wir nun aber vermutlich sogar noch mehr leisten.“

Dafür sprechen einige Gründe. Das Team von Mirko Doll ist - vorsichtig formuliert - einem aggressiven Pressing nicht unbedingt abgeneigt. Hohe Laufbereitschaft, Kombinationsfreude, die Jagd nach Ball und Gegner bringen in der Regel Punkte und den Kontrahenten um den Verstand.

Das Pendel schlägt jedoch manchmal auch in die andere Richtung aus. Das 0:6 gegen den SC Geislingen am vergangenen Samstag war eine klassische Demontage, fast schon eine kleine Sensation. Den Geislingern gelang es meisterhaft, das Waldstettener Aufbauspiel zu stören, der TSGV fand zu selten Lücken und Anspielstationen.

Und als ob der TSGV schon nicht genug leiden musste: Ausgerechnet der nur wenige Meter vom Sportplatz wohnende Marcel Mädel, also ein Waldstettener, traf für Gegner Geislinger dreifach, mit Sonderapplaus honoriert von zig Freunden und Familienangehörigen am Spielfeldrand.

Den TSGV kostete die Klatsche Tabellenplatz eins. „Ob uns diese hohe Niederlage der Waldstettener am Sonntag hilft, wage ich allerdings zu bezweifeln“, betont Weilheims Trainer Benjamin Geiger. Nach solch einer empfindlichen Pleite könne es vielmehr sein, dass man „die Scharte auswetzen“ wolle. „Es wird so oder so schwierig, da wir es mit einem Topteam der Liga zu tun bekommen.“ Neben einer stabilen Defensive werden die Limburgstädter vor allen Dingen Gedanken- und Handlungsschnelligkeit benötigen. „Wir müssen nach der Balleroberung in der Gegenbewegung die entsprechenden Räume und Lücken finden, zumal wir voraussichtlich nicht allzu viele Chancen bekommen“, lautet Geigers Forderung ans Team.

TSGV-Trainer Mirko Doll war während der Woche unter anderem mit der Aufarbeitung der Heimniederlage gegen den SC Geislingen beschäftigt, der ersten Saisonniederlage. Ergebnis der Beratungen und Trainingseinheiten: Gegen Weilheim soll nahezu alles anders werden als zuletzt gegen Geislingen.

Beim TSV Weilheim, aktuell mit fünf Zählern als Tabellenviertletzter auf einem Direktabstiegsplatz, wird Angreifer Deniz Emini für mindestens sechs Wochen zum Zwangszuschauer. In Echterdingen für Simon Kottmann in der 75. Minute eingewechselt, war acht Minuten später für ihn bereits wieder Schluss. „Er hat im Spiel eine Bänderverletzung am Sprunggelenk erlitten“, berichtet Coach Benjamin Geiger.

In den Kader zurückkehren wird dagegen Stürmer Biran Darboe. Neuzugang Kim Ehrler verabschiedete sich vor dem Wochenende in einen Kurzurlaub. „Die Mannschaft hat Schritte nach vorne gemacht“, gibt sich Weilheims Abteilungsleiter Paul Schrievers zuversichtlich. Diesen Weg müsse sie nun weitergehen, „auch wenn der nächste Gegner ein Titelanwärter ist“.Reimund Elbe