Weilheim. Sein Name: Nico Ruggiero. Seine Tat: Erster Landesliga-Torschütze in der Vereinsgeschichte des TSV Weilheim am 12. September 2010 im Heimspiel gegen den FC Donzdorf. Endstand der Partie damals 1:2. Sein Name: Salih Egrlic. Seine Tat: Vorerst letzter Landesliga-Torschütze des TSV Weilheim vergangenen Samstag im Heimspiel gegen Oberensingen. Endstand der Partie: ebenfalls 1:2.
Nahezu neun Jahre liegen zwischen beiden Toren und Heimniederlagen. In der Langzeitbetrachtung brachte diese Zeit für die Fußball-Abteilung des TSVW Phasen mit vielen Höhen - inklusive dem mehrfachen Griff nach dem Verbandsliga-Aufstieg - und deutlich weniger Tiefen.
Letztere beherrschten jedoch in der nun zu Ende gegangenen Spielzeit die Szenerie. Etwas Wehmut kam am Pfingstsamstagabend nach dem Schlusspfiff beim ein oder anderen im Lindachstadion deshalb schon auf. Auch beim Torschützen. „Traurig, dass wir absteigen“, sagte Salih Egrlic, zumal die Mannschaft vor allen Dingen in der Rückrunde bewiesen habe, tauglich für die Landesliga zu sein.
Weilheims Trainer Benjamin Geiger ging in der Stunde des Abstiegs mit sich selbst kritisch um. „Vielleicht war es ein Fehler, dass wir uns nicht schon weit vor der Winterpause von einigen Spielern getrennt haben“, spielte der Coach auf den erst nach Weihnachten vollzogenen Kaderumbau an.
Gleichzeitig spricht Geiger von einer „Hängepartie“, was den Kader für die kommende Bezirksliga-Runde betrifft. Besonders die Offensive sorgt für Kummer beim Coach. Zwar würden vier bis fünf A-Junioren in den Kader übernommen. Doch die Lücken, die unter anderem der zur TSV Oberensingen wechselnde Matteo-Pio Stefania (elf Saisontore) reiße, wiege schwer. „Der Kader steht noch nicht endgültig“, sagt Geiger. Nichtsdestotrotz wolle er „die positive Tendenz aus den vergangenen Monaten“ in die Bezirksliga mitnehmen. Man müsse aus der Situation „eben das Beste machen“.
Weilheims Spielleiter Armin Sigler erinnerte sich nach Spielschluss besonders an das Anfang Mai mit 1:2 verlorene Match beim damals mitgefährdeten TSV Neu-Ulm. „Diese Niederlage war wohl die bitterste in der ganzen Runde“, haderte der Funktionär. „Acht bis zehn Punkte mehr waren in der Summe in dieser Saison einfach drin“, lautet Siglers persönliche Rechnung.
Die Zukunftsperspektive der Weilheimer Fußballer? „Die Substanz ist bei uns auf jeden Fall da“, gibt sich Sigler optimistisch. Diese Substanz - unter anderem durch einen guten Unterbau in der Jugend - müsse man auf jeden Fall bewahren.