Fussball
Das „Finale dahoim“ sorgt für Klarheit

Fußball-Landesliga Den Frauen des TSV Wendlingen bietet sich morgen im Hit gegen den Tabellenzweiten die wohl letzte Chance auf den Relegationsplatz. Von Reimund Elbe

Lange Zeit sah es für die Landesliga-Fußballerinnen des TSV Wendlingen eher nach einem gemütlichen Saisonfinale aus. Doch nach einer überdurchschnittlichen Rückrunde sowie bösen Patzern einiger Konkurrenten wartet urplötzlich gegen den Tabellenzweiten ein knackig-schwäbisches „Finale dahoim“. Falls die Kickerinnen aus Wendlingen und Ötlingen gegen die SpVgg Gröningen-Satteldorf tatsächlich dreifach punkten, steigt die Wahrscheinlichkeit der Teilnahme an der Verbandsliga-Aufstiegsrelegation rapide an.

Morgen um 11 Uhr legen die Spielgemeinschaft-Fußballerinnen und deren Kontrahentinnen auf dem Rasenplatz im Wendlinger Sportpark Speck los. Von Druck will TSVW-Trainer Simon Heller vor dem Hit des vorletzten Landesliga-Spieltags aber trotzdem wenig wissen. „Unser Team ist einerseits durch erfreuliche Leistungen in diese Situation gekommen, andererseits hat zum Beispiel Plattenhardt in den vergangenen Wochen einiges versemmelt“, thematisiert Heller neben der eigenen Stärke auch das plötzliche Abrutschen des lange Zeit heißen Relegation-Anwärters auf Tabellenplatz vier.

Zudem schwächelte in den vergangenen Woche auch der FC Biegelkicker Erdmannhausen massiv, zur Winterpause sogar noch Tabellenzweiter. „So gesehen ist das morgige Spiel für uns ein Bonus“, sagt Heller verschmitzt. Bei aller Leichtigkeit aufseiten der Wendlinger, leichtes Jagdfieber sollte sich bei den Spielerinnen tunlichst einschleichen - allein schon der Tabellensituation geschuldet. Durch den 4:1-Triumph am Donnerstagmittag in Winnenden rückt der morgige Gegner Gröningen-Satteldorf nämlich nicht nur als Tabellenzweiter an, sondern auch mit einem Plus von drei Zählern und drei Toren in der Trefferbilanz gegenüber dem TSVW. Was konkret bedeutet, dass für das Heller-Team ein Sieg mit mindestens zwei Toren Abstand her muss, um die Hohenloherinnen zu überholen und folglich als Tabellenzweiter in den letzten Spieltag am 8. Juni zu marschieren.

Dass die immer besser gelaunte Wendlinger und Ötlinger Anhängerschar zumindest ansatzweise von der Verbandsliga-Rückkehr träumen darf, hängt wesentlich mit zwei Faktoren zusammen: einem immer besser funktionierenden Umschaltspiel von der Defensive in die Offensive sowie eines deutlich effektiver agierenden Angriffs. Zahlen lügen nicht: 22 erzielte Treffer in der Hinrunde, in der Rückrunde bislang deren 36 - ein deutlicher Aufwärtstrend. „Das Team ist lernbereit, die Trainingsbeteiligung nach wie vor sehr gut, alle versuchen, im Training Elemente und Aufgaben gut umzusetzen“, lobt der TSVW-Chefcoach.

Des Weiteren kristallisierten sich echte Goalgetterinnen he­raus. So baute Lisa Wager ihre überschaubare Vorrundenbilanz von sechs Treffern mittlerweile auf 18 Erfolgserlebnisse aus und ist damit gar Fünfte der Landesliga-Hitliste. Auch Alina Witzler (14 Saisontore) tummelt sich nunmehr in den Top Ten der erfolgreichsten Schützinnen.

Ein Sieg würde dem TSV Wendlingen zweifelsfrei prächtige Perspektiven für den letzten Spieltag bieten. Das Team von Simon Heller muss am 8. Juni beim abstiegsbedrohten FV Löchgau II ran, die SpVgg Gröningen-Satteldorf trifft zeitgleich auf den ebenfalls abstiegsgefährdeten SC Urbach. Eine Niederlage morgen allerdings wäre für den TSVW im Umkehrschluss das definitive Aus im Aufstiegskampf. Das „Finale dahoim“ sorgt somit auf jeden Fall für mehr Klarheit.