Fussball

Den kommenden Shutdown versüßt

Fußball Die Frauen der SGM Wendlingen/Ötlingen II glückt per 2:1 gegen Deizisau der Finaleinzug im Bezirkspokal.

Nicht unterzukriegen: Die Mädels der SGM Wendlingen/Ötlingen II (blau) ziehen durch das 2:1 gegen Deizisau ins Bezirkspokalfinal
Nicht unterzukriegen: Die Mädels der SGM Wendlingen/Ötlingen II (blau) ziehen durch das 2:1 gegen Deizisau ins Bezirkspokalfinale ein. Foto: Markus Brändli

Wendlingen. Es ist der Höhepunkt einer alles andere als gewöhnlichen Geschichte: Die Fußballerinnen der SGM Wendlingen/Ötlingen II stehen im Finale des Frauen-Bezirkspokals. War doch erst vor wenigen Tagen im Speck sowie im Rübholz endgültig klar geworden, dass die SGM II vorerst von der Bildfläche verschwindet. Auf eine Meldung für die neue Runde wurde „mangels personeller Planungssicherheit verzichtet“, wie SGM-Koordinator Rolf Schad bestätigte.

Auf die noch zu absolvierende Bezirkspokal-Restarbeit aus der Saison 2019/20 hatte diese weitreichende Maßnahme aber erstaunlicherweise keinen Einfluss. Wendlingerinnen und Ötlingerinnen versüßten sich im Speck den nahenden sportlichen Shutdown per 2:1 (0:0) gegen den Regionenligisten TSV Deizisau. Aufbauhilfe bedeutete der Triumph zudem für den langjährigen SGM-Förderer Martin Bestenlehner. „Der Rückzug des Teams zur neuen Runde trifft mich schon hart, umso gigantischer allerdings, dass wir noch den Finaleinzug geschafft haben“, sagte er in einem Mix aus Freude und Sentimentalität. Der Schreinermeister will künftig eine Gruppe aus ehemaligen Spielerinnen „zu einer Art AH“ zusammenbauen. Emotional ergriffen zeigte sich auch SGM-Kickerin Sandy Schaible. Die Abwehrspielerin beendet nun nach fast 20 Jahren ihre fußballerische Laufbahn und vergoss gestern nicht nur deshalb einige Tränen. Bei einem Zweikampf in der 17. Minute verdrehte sie sich den rechten Fuß derart, dass sie ausgewechselt werden musste. Dick am Knöchel bandagiert konnte Schaible den Rest der Partie dann nur noch liegend betrachten. „Ich kann kaum auftreten“, klagte die 26-Jährige, für die ein Einsatz im Finale somit nicht in Frage kommt, „so die Karriere zu beenden ist einfach bitter.“

Fiel der Finaleinzug-Jubel bei der Lädierten schmerzbedingt gedämpft aus, erhielt Sara Hauschild nicht nur Glückwünsche zum eminent wichtigen 1:0 aus der 48. Minute, sondern nach Spielende ein spontanes Ständchen: Die Torschützin feierte gestern nämlich auch ihren 21. Geburtstag. Mutter Sabine blieb dabei als SGM-Torhüterin am Ehrentag ganz in Tochternähe. Das 2:0 nach exakt einer Stunde Spielzeit durch Franziska Kober verschaffte der Spielgemeinschaft weitere Sicherheit, zumal der TSV Deizisau ab der 37. Minute aufgrund einer Roten Karte gegen Marie Breier in Unterzahl agierte. Der Anschlusstreffer in der 83. Minute durch Tina Kirchschlager blieb ohne weiteren Belang. „Ein schweres Spiel“, konstatierte SGM-Akteurin Jenny Schmid.

Wobei das Match nur ein kleiner Vorgeschmack auf das Finale sein dürfte: Endspielgegner TB Ruit setzte mit dem 9:0 bei der SGM Filstal nicht nur ein Ausrufezeichen, sondern übernahm nebenbei gleich die Favoritenrolle für das Finale am kommenden Sonntag in Harthausen (11 Uhr). Reimund Elbe