Stuttgart. Der Ball ruht schon lange. Jetzt ist auch offiziell Schluss: Der Beirat des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) hat einstimmig entschieden, die laufende Meisterschaftsrunde mit sofortiger Wirkung zu beenden. Da die erforderliche Anzahl von Spielen für eine sportliche Wertung nicht erreicht ist, bleibt nur die Annullierung der Saison. Damit zieht der WFV einen Schlussstrich unter eine wochenlange Hängepartie, die in vielen Vereinen für Unverständnis gesorgt hat.
Das bedeutet für alle Spielklassen von der Verbandsliga bis zu den Kreisligen, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt. Die Entscheidung betrifft sowohl den Spielbetrieb bei den Männern, wie auch bei den Frauen und in der Jugend. Ausgenommen sind die Pokalwettbewerbe, sowohl auf Verbands- als auch auf Bezirksebene. Im DB Regio-WFV-Pokal stehen nur noch vier Spiele aus, um auf regulärem Weg einen Teilnehmer für den sowohl sportlich als auch finanziell äußerst attraktiven DFB-Pokal zu ermitteln. Wie im Bezirkspokal verfahren wird, soll noch geklärt werden - das letzte Wort haben hier die Bezirke selbst.
Oberligen sind ausgenommen
Grundlage der Beiratsentscheidung sind die anhaltenden Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, die eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs bis zum 9. Mai unmöglich machen. Dieses Datum hatten die Spielbetriebsexperten als spätestes Datum für den Re-Start ermittelt, um wenigstens die Hinrunde beenden und somit eine sportliche Entscheidung über Auf- und Absteiger herbeiführen zu können. Von der Entscheidung ausgenommen sind die baden-württembergischen Oberligen der Männer, Frauen und Jugend. Speziell bei den Männern sind aufgrund des Übergangs zur Regionalliga Südwest, die ihre Saison nach derzeitigem Stand zu Ende spielen wird, die Aufstiegsfragen noch ungeklärt. Die Spielkommission der Oberliga erarbeitet dazu im Moment einen Vorschlag.
„Wir haben bis zuletzt gehofft“, sagte WFV-Präsident Matthias Schöck nach der Sitzung und verteidigte gleichzeitig das lange Zögern. „Es war richtig, dass wir uns die Chance so lange wie möglich offengehalten haben. Das ist unsere Aufgabe als Verband und Verpflichtung gegenüber unseren Vereinen, für die eine Annullierung teilweise auch wirtschaftlich erhebliche Folgen hat.“ Ein Abbruch sei deshalb erst dann zu vertreten, wenn in der verbleibenden Zeit keine sportliche Entscheidung mehr möglich ist. Die Hoffnung ruht nun auf der kommenden Spielzeit: „Ich bin zuversichtlich, dass wir die neue Saison pünktlich und in gewohnter Form starten“, sagt Schöck.pm/tb