Fussball

Die Fronten klären sich

Kreisligafußball Während der TSV Jesingen sich der gröbsten Abstiegssorgen entledigt hat, müssen der SV Nabern und der TV Unterlenningen, aber vor allem der TSV Ötlingen, um den Klassenerhalt bangen. Von Klaus Schlütter

Gut gezielt, ist nicht immer halb getroffen: Die Unterlenninger mussten sich den Blauen aus Oberboihingen geschlagen geben. Foto
Gut gezielt, ist nicht immer halb getroffen: Die Unterlenninger mussten sich den Blauen aus Oberboihingen geschlagen geben. Foto: Markus Brändli

Für die vier Teckvereine in der Kreisliga A klären sich so langsam die Fronten im Abstiegskampf. Daumen hoch für den TSV Jesingen. Daumen quer für den SV Nabern. Aber Daumen runter für den in der Rückrunde noch sieglosen TSV Ötlingen - und überraschend auch für den in den vergangenen Wochen so erfolgreichen TV Unterlenningen.

Die 0:2-Pleite auf eigenem Platz gegen den TSV Oberboihingen war ein herber Dämpfer zur unrechten Zeit. Die erste Halbzeit wurde total verpennt. In der zweiten zeigte die Heimelf zwar ein ganz anderes Gesicht, wurde nun drückend überlegen, schaffte es aber nicht, eine der vielen glasklaren Chancen zu verwerten. Entweder klärten Gästeverteidiger auf der Linie (zweimal), scheiterten die Stürmer in 1:1-Situationen am Torwart, oder sie trafen das Lattenkreuz. „Wir haben uns für die Aufholjagd nicht belohnt. Es fehlte die Kaltschnäuzigkeit, auch die letzte Konsequenz. Wir hätten noch zwei Stunden spielen können und kein Tor geschossen“, stöhnte Abteilungsleiter Marc Schmohl.

Im Gegensatz zu seiner Truppe ist die Mannschaft von Danell Stumpe nach dem 5:3 in Ötlingen alle Sorgen los. Die Hausherren betrieben im Rübholz einen Riesenaufwand, der TSV Jesingen konterte clever und erfolgreich. Sascha Foschi eröffnete mit seinem 28. Saisontreffer den Torreigen. Auch der in der 80. Minute eingewechselte Tayip Abanoz trug sich fünf Minuten später in die Torschützenliste ein, das bereits zum dritten Mal an diesem Nachmittag. Im müden Vorspiel der Reserven hatte er beide Tore zum 2:1-Sieg erzielt.

Für die Ötlinger geht die Talfahrt rasend weiter. Ein einziger Punkt aus 18 möglichen in den letzten sechs Spielen lässt Schlimmstes befürchten. Dabei gab die Mannschaft alles, kämpfte und rackerte, handelte sich mit teilweise übertriebenem Einsatz sechsmal Gelb und einmal Gelb-Rot (Lepadusch) ein. „Wir geben nicht auf. Wir brauchen einfach mal ein Erfolgserlebnis“, sagt Trainer Benedetto Savoca. Vielleicht nächsten Sonntag beim Tabellenzweiten Neckarhausen?

Der SV Nabern ist aus dem Gröbsten raus, aber immer noch in Halbachtstellung. Das 3:3 gegen den TSV Grötzingen markierte Max Schrievers mit seinem Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit auf Vorlage von Florian Gall. Er rettete damit auch die Familienehre, denn sein Zwillingsbruder Carlo hatte Nabern erst mit einem Eigentor in Rückstand gebracht.

Paul, der dritte der Schrievers-Brüder, war der Dosenöffner beim 4:2-Sieg des TSV Weilheim II in Notzingen. Aber der Spitzenreiter der Kreisliga B, Staffel 6 tat sich im Eichert schwerer als erwartet. „Nach unserem zweiten Tor haben wir den Faden verloren“, bemängelte Trainer Robert Walter. Beim Stande von 2:3 kam seinem Team entgegen, dass die Heimelf Torwart Robin Fode durch Platzverweis verlor. Der hatte außerhalb des Strafraums die Hand zur Hilfe genommen, um eine Torchance zu verhindern.

Weilheim verteidigte seinen Zwei-Punkte-Vorsprung gegenüber der TG Kirchheim, die zwei Spiele weniger ausgetragen hat. Auch die Elf von Spielertrainer Tim Lämmle, der gestern sein 39. Saisontor erzielte, wurde gegen Neuffen/Kohlberg II ihrer Favoritenrolle gerecht (5:1). Verfolger Jesingen II ist schon zu weit weg, um noch in diesen Zweikampf um den Titel eingreifen zu können. Das ist auch Trainer Yusuf Cetinkaya bewusst: „Wir rechnen uns nichts mehr aus.“