Fussball

Im Osten geht die Sonne auf

Kreisliga-Szene Der TSV Jesingen bietet Übermannschaft SPV 05 Nürtingen beim 2:3 überraschend mutig die Stirn. VfB-Profi Daniel Didavi schaut zu. Von Klaus Schlütter

Der Eintritt hat sich gelohnt: Die Zuschauer in den Jesinger Lehenäckern erlebten ein unterhaltsames Spiel gegen Spitzenreiter N
Der Eintritt hat sich gelohnt: Die Zuschauer in den Jesinger Lehenäckern erlebten ein unterhaltsames Spiel gegen Spitzenreiter Nürtingen, in dem sich beide Seiten nichts schenkten.Foto: Tanja Spindler

Im östlichen Stadtteil von Kirchheim ging die Fußball-Sonne auf. Das Spitzenspiel der Kreisliga A2 zwischen dem TSV Jesingen und dem ungeschlagenen Tabellenführer SPV 05 Nürtingen (2:3) verbreitete spielerischen Glanz. Trotz der Niederlage strahlte TSV-Trainer Danell Stumpe dann auch mit dem „Planeten“ um die Wette: „Das Spiel hatte Bezirksliga-Niveau. Es hat richtig Spaß gemacht.“

Ein ebenfalls gut gelaunter Gästetrainer Ignaz Didavi nickte beifällig und fügte ein Kompliment für die Platzherren hinzu: „Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen.“ Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt, wird er mit seiner bunten Truppe in der nächsten Saison die Bezirksliga beleben. Davon ist auch Trainersohn und VfB-Profi Daniel überzeugt. Für Didavi Junior als Zuschauer war das Spiel nach der Frustpartie vom Vortag in der Mercedes-Benz-Arena ein Stimmungsaufheller.

Die Nürtinger beeindruckten mit flüssigen Kombinationen und technischen Kabinettstückchen. Jesingen hielt mit Leidenschaft dagegen. Zweimal gerieten sie mit zwei Toren in Rückstand, zweimal schafften sie durch Kevin Sen und Gaetano Caruana den Anschlusstreffer. So blieb es bis zum Schlusspfiff des souverän leitenden Schiedsrichters spannend.

„Die Winterzugänge haben eingeschlagen, die Mannschaft ist gut zusammengewachsen“, freut sich Stumpe. Der TSV hat bereits mit allen Spielern verlängert und erwartet vier Neuzugänge. Einer davon: Alessio Palmieri aus Dettingen. Wenn die momentan gute Form konserviert werden kann, ist in der kommenden Saison vom TSV Jesingen einiges zu erwarten.

Ötlingen in höchster Not

Sonne im Osten - im Westen scheint sie unter zu gehen. Der TSV Ötlingen kassierte in Neckarhausen die nächste Schlappe und rutschte nach guter Vorrunde endgültig auf einen Abstiegsplatz ab. „Jetzt hilft nur noch ein Erfolgserlebnis“, meint der leidgeprüfte Coach Benedetto Savoca. Aber wann? Der nächste Gegner ist Primus SPV 05 Nürtingen. Noch Fragen? In bedrohlicher Nähe der roten Zone befindet sich nach wie vor der SV Nabern. Trainer Marcel Geismann musste in Schlaitdorf viermal verletzungsbedingt wechseln. „Es war ein gebrauchter Tag“, stöhnte der Coach nach der 1:3-Pleite.

Auch der TV Unterlenningen ist noch längst nicht aus dem Schneider. Immerhin reichte es beim Tabellennachbarn TV Bempflingen zu einem Remis. Das war Abteilungsleiter Marc Schmohl jedoch zu wenig: „Wir waren in der zweiten Halbzeit drauf und dran, das Spiel zu entscheiden. Aber der Bempflinger Torwart hatte etwas dagegen.“

Auf gut Schwäbisch „Krabbanacht“ ist es im Zentrum der Stadt. Für den AC Catania war in Oberboihingen wieder mal „Tag der offenen Tür“. Selbst wenn die Truppe der Attorre-Brüder alle restlichen Spiele gewinnen sollte, ist sie nicht mehr zu retten. Dann halt: Auf Wiedersehen 2019/20 in der Kreisliga B.

Von dort verabschiedet sich Anfang Juni entweder die TG Kirchheim oder der TSV Weilheim II - oder beide über den Umweg der Relegation. Ausgang völlig offen. Die beiden Kontrahenten ließen auch diesmal nichts anbrennen. Während die TG bei Neidlingen II nie in Verlegenheit geriet (0:5), hatte der TSV mit dem TSV Owen (4:2) einige Mühe. „Wir waren nicht so souverän wie erhofft“, so das Resümee von Trainer Robert Walter. Die Gäste reduzierten sich selber auf neun Mann - zwei sahen Gelb-Rot wegen Meckerns, einer sogar nach dem Schlusspfiff. Die Entscheidung über die Meisterschaft fällt wohl am übernächsten Spieltag (5. Mai) im direkten Duell. Da hat Weilheim Heimvorteil.