Fussball

Intensiv, verbissen, teuer bezahlt

Kreisligafußball Der TSV Notzingen gewinnt das Verfolgerduell der B6 gegen die SGOH und verzeichnet zwei Krankenhausbesuche. Im Spiel der Reserven sichert eine freche Aktion von Daniel Lottmann das Remis. Von Helge Waider

Das Bild täuscht: Die SGOH wurde für den TSV Notzingen gestern nicht zum Stolperstein. Foto: Markus Brändli
Das Bild täuscht: Die SGOH wurde für den TSV Notzingen gestern nicht zum Stolperstein. Foto: Markus Brändli

Ganz schön was los war gestern im Notzinger Eichert. Bereits im Spiel der Reserven erfuhren die Zuschauer beste Unterhaltung. Erst unterlief SGOH-II-Akteur Ahmed Yasir ein Eigentor (22.), dann traf er zehn Minuten später zum Ausgleich ins richtige Gehäuse. Doch damit nicht genug: Beim Stand von 2:1 für den TSV Notzingen II lieferte SGOH-II-Kicker Daniel Lottmann die Aktion des Tages: Notzingens Keeper Marco Nagel glaubte einen Schiedsrichterpfiff gehört zu haben und legte sich den Ball zum Freistoß zurecht. Lottmann nutzte frech die Gunst der Stunde und beförderte das keineswegs gesperrte Spielobjekt am Torwart vorbei zum 2:2-Endstand in die Maschen.

Im Spiel der beiden ersten Mannschaften hatte am Ende der TSV Notzingen mit 1:0 die Nase vorn. Spielertrainer Michael Panknin monierte die teils rustikale Gangart der SGOH: „Der Sieg ist teuer bezahlt. Zwei meiner Spieler waren heute zur Untersuchung im Krankenhaus.“ Am späteren Abend gab es dann Teilentwarnung: Paul Krebs und Patrick Sipp sind beide wieder daheim, werden aber mit Knie- und Schienbeinblessuren erstmal ausfallen. Für SGOH-Coach Viktor Oster, der sich über die vergebene Ausgleichschance von Tapha Lo zehn Minuten vor Schluss geärgert hatte, war es hingegen ein intensives aber faires Derby mit einigen Pressschlägen.

Von solcherlei verbissenen Zweikämpfen war bei der TG Kirchheim gestern kaum etwas zu spüren. Zu groß war der qualitative Unterschied zu Gegner TV Unterboihingen II. Beim 8:0 steuerte Christian Dangel binnen 13 Minuten einen lupenreinen Hattrick bei. Schwerstarbeit bei einer solchen Vielzahl von Treffern hatte somit auch Claus „Yeti“ Stepan zu verrichten. Der 57-jährige Platzsprecher verleiht der Turngemeinde seit dieser Saison nach zweijähriger Pause wieder eine Stimme und versorgt die Zuschauer mit Musik und Informationen.

Eine Ligaetage höher ging es im Ötlinger Rübholz im wahrsten Sinne des Wortes „bunt“ zu. Im Spiel gegen Germania Schlaitdorf (2:3) hatte zunächst Ötlingens Stefan Schwarzbauer den gelb-roten Karton des Schiedsrichters gesehen. Kurz vor Ende der Partie nach einem Foul und anschließendem Revanchefoul schickte Referee Helmut Stanischa TSVÖ-Publikumsliebling Samba Kujabi und Gegenspieler Moritz Sonyi per Roter Karte vorzeitig zum Duschen.

Am anderen Ende der Kirchheimer Stadtgrenze musste sich auch der TSV Jesingen geschlagen geben (3:5) - und das obwohl Trainer Danell Stumpe (43) sich selbst aufgestellt hatte - zunächst in der Innenverteidigung, später hinter den Spitzen. Co-Trainer Gaetano Caruana, aktuell mit einer Zerrung außer Gefecht: „Einige Spieler hatten Trainingsrückstand. Deshalb wollte der Coach selbst mit ran.“ Am Ende war‘s besonders in der ersten Halbzeit eine, so Caruana, „lethargische Vorstellung“.

0:2 verloren und dennoch zufrieden: AC Catania-Trainer Isidro Garcia war nach der Niederlage gegen Tabellenführer Unterboihingen nicht unzufrieden: „Wir haben gut verteidigt.“ Aus seiner Zeit als Jugendtrainer beim TVU kennt Garcia einen Großteil der Unterboihinger Akteure und fügt augenzwinkernd hinzu: „Ich wusste, was auf uns zukommt.“