Fussball
Rassismus im Amateurfußball: „Schockiert, dass ich deutsch kann“

Umfrage Wie erleben Amateuerfußballer in der Region Rassismus?

Symbolbild: AFP
Symbolbild: AFP


Kirchheim. Aktionen gegen Rassismus im Fußball haben Hochkonjunktur. Nachdem erst gestern die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ zu Ende gegangen sind, widmet sich nun auch der Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ bei Amazon Prime diesem Thema und schildert Erlebnisse von Spielern, die für die DFB-Auswahl auf dem Platz standen. Der Teckbote hat sich bei lokalen Kickern umgehört, inwieweit Rassismus auch im Amateurfußball vorkommt.

Aurel Kamdem

Aurel Kamdem, bis zur Corona-Pause für Landesligist TV Echterdingen am Ball, thematisiert das Thema Rassismus in seinem Podcast „Redlektion“: „Das Problem begegnet mir ständig im Alltag“, sagt der Deutsch-Kameruner, „Ich merke es schon in den Reaktionen, wenn die Leute schockiert sind, dass ich deutsch sprechen kann.“

Nick Wongkaew
Nick Wongkaew

Nick Wongkaew, thailändischer Spielmacher des AC Catania, kann sich an einen Vorfall vor langer Zeit erinnern: „Da wurde mir nach einem Foul gesagt, ich solle doch wieder dorthin zurück gehen, wo ich herkomme. Aber durch sowas lasse ich mich nicht provozieren, zumal das wirklich eine Ausnahme war.“

Tayip Abanoz
Tayip Abanoz

Tayip Abanoz, Torjäger des TSV Weilheim, muss auf dem Spielfeld immer mal wieder einen Spruch ertragen: „Vor allem, wenn der Gegner weiß, dass ich Türke bin. Aber auch im Alltag muss man sich oft rechtfertigen. Damit kann nicht jeder umgehen, deswegen reagieren manche auch empfindlicher als ich.“

Ibrahim Yildirim

Ibrahim Yildirim, Stürmer des Landesligisten TSV Bad Boll und ehemaliger VfL-Jugendspieler, ist von rassistischen Beleidigungen bisher verschont geblieben. „Ich bekomme diese Vorfälle auch nur von anderen mit, ich hingegen musste so etwas zum Glück noch nicht erleben“, schildert der 21-jährige Somali.

Jarryd Schwarz

Jarryd Schwarz, philippinischer Routinier der TSV Oberensingen: „Einmal habe ich mich davon leider provozieren lassen und daraufhin selbst blöd reagiert, mich aber nach dem Spiel direkt entschuldigt.“ Grundsätzlich findet der 35-Jährige es „bedauerlich, dass solch ein Thema heutzutage noch eine so große Rolle spielt“. leni