Fussball
Schiedsrichter kämpfen um Nachwuchs

Fußball Die Gruppe Nürtingen rührt für den Neulingslehrgang im neuen Jahr bereits kräftig die Werbetrommel.

Nürtingen. Wie die aktiven Fußballer leiden auch die Schiedsrichter zunehmend unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie. „Wir stehen aktuell vor dem gleichen Problem wie jeder Verein auch“, beschreibt Steffen Müller, Obmann der Schiedsrichtergruppe Nürtingen, die prekäre Lage, „durch Corona fehlt uns mehr und mehr der Kontakt zu unseren Schiedsrichtern.“ Online-Schulungen gibt es, doch die „können zwar vieles, aber nicht alles ersetzen“. Deshalb wollen die Referees schnellstmöglich auch wieder zu Präsenzschulungen zurückkehren und gleichzeitig die Zahl der Unparteiischen erhöhen.

Obwohl das fußballerische Leben stillsteht, sind die Verantwortlichen der Gruppe nicht untätig geblieben. Im Gegenteil, sie versuchen sich für die Zeit nach Corona zu wappnen. „Durch das Virus hat sich die Situation in unserer Gruppe nochmals verschärft und wir sind dringend auf Verstärkung angewiesen“, erklärt Müller. Ein Neulingslehrgang, eigentlich für Anfang kommenden Jahres geplant, sollte die Situation etwas mildern. In Anbetracht der Infektionslage ist das derzeit allerdings nicht machbar. Frühestens den Frühsommer fassen der Obmann und seine Mitstreiter nun ins Auge. „Wir sind überzeugt, dass dann wieder ein Lehrgang ordnungsgemäß durchgeführt werden kann“, sagt Müller, der auch schon die Hauptversammlung seiner Gruppe vom 5. Februar auf den 12. März verschieben musste.

Seit Februar 2018 ist Steffen Müller Obmann der Nürtinger Referees. Die Entwicklung seither gleicht aus seiner Sicht „einer Seitwärtsbewegung“. Vor knapp drei Jahren hat der 39-Jährige die Gruppe von Harald Kuhn übernommen - mit 141 Schiris. Momentan zählt die Gruppe 140 Pfeifende, zumindest auf dem Papier. Denn, klagt Müller, „davon waren zuletzt nur etwa 120 Schiedsrichter einsetzbar“. Auch in den letzten Wochen vor dem Lockdown habe es verhältnismäßig viele Abmeldungen gegeben und obendrein Referees, die pausieren wollen. „Ob die nach Corona alle wieder zurückkommen, ist fraglich“, sagt der Obmann, der außerdem befürchtet, dass sich noch beim einen oder anderen während des langen Stillstands die Prioritäten verschieben könnten. Um den Aderlass aufzufangen, brauche die Gruppe allerdings jetzt schon mindestens 20 Neulinge. uba

Die Werbetrommel wird schon jetzt mächtig gerührt, damit sich die Vereine nach geeigneten Kandidaten für einen Neulingskurs umsehen. Interessenten können sich bei der Neulingsbeauftragten Serafina Guidara melden und informieren unter serafina.guidara@srg-nuertingen.de