Fussball

VfL Kirchheim trennt sich von Trainer Michel Forzano

Fußball Entscheidung zugunsten der Planungssicherheit: Oliver Klingler steht künftig an der Seitenlinie des VfL Kirchheim. Von Max Pradler

Spielertrainer Michel Forzano und der VfL Kirchheim gehen nach zweijähriger Zusammenarbeit künftig getrennte Wege. Foto: Markus Brändli

Kirchheim Die Nachricht am Dienstagmittag kam überraschend. Dass sich Fußball-Bezirksligist VfL Kirchheim mitten in der durch die Corona-Pandemie unterbrochenen Saison von Spielertrainer Michel Forzano trennt, damit hatte in der lokalen Fußballszene wohl niemand gerechnet. Selbst VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth gibt zu: „Das lief jetzt alles ziemlich kurzfristig, das haben wir in der Form auch nicht kommen sehen.“

Was war passiert? Forzano ließ bei den Vertragsgesprächen, die erst kürzlich stattfanden, die Katze aus dem Sack: Er werde nur weitermachen, wenn der VfL nächste Saison in der Landesliga spielt. Ein weiteres Jahr Bezirksliga käme für ihn aus verschiedenen Gründen nicht infrage. Dies brachte die Klub-Verantwortlichen – trotz aller Zufriedenheit mit Forzanos Arbeit – in dringenden Handlungszwang. „Keiner weiß, wann und wie es weitergeht. Jeder Verein strebt deshalb nach zumindest ein klein wenig Planungssicherheit. Und diese Entscheidung ist eine der wenigen, die wir zurzeit noch selbst in der Hand haben“, erklärt Butenuth das rasche Handeln. Forzano selbst bedauert den Entschluss: „Ich bin überzeugt, dass wir den Aufstieg geschafft hätten. Dass der Verein jetzt aber schnellstmöglich Klarheit wollte und sich daher gegen mich entschieden hat, muss ich akzeptieren.“

Der Nachfolger des 31-jährigen Italieners stammt aus den eigenen Reihen: Der bisherige U17-Coach und Sportliche Leiter Oliver Klingler übernimmt ab sofort das Ruder. Co-Trainer wird Peter Weinmann, langjähriger Chefcoach des Stuttgarter Bezirksligisten TSV Bernhausen. Dass mit Klingler ein vereinsinternes Urgestein, der seine Funktionen als Jugendtrainer und Sportchef nun aufgibt, das Zepter übernimmt, kam laut Butenuth allerdings eher spontan zustande. „Oli ist in seiner Funktion als U17-Trainer richtig aufgeblüht. Als wir nun schnell die Weichen für die Zukunft stellen mussten, war es für uns naheliegend, dass er der passende Mann dafür ist.“

Hiller und Eisenhardt kein Thema  

An den Spekulationen um eine Verpflichtung von Dieter Hiller, der noch bis Saisonende Trainer bei der SGEH ist, oder dem Ex-VfL-Kicker Chris­topher Eisenhardt, bis vergangene Woche beim TV Echterdingen als Coach im Amt, sei übrigens nichts dran gewesen. „Beide waren kein Thema bei uns“ betont Butenuth, „wir wollten keinen neuen Trainer von außerhalb holen, wenn wir bereits einen geeigneten Kandidaten im Verein haben, den wir darüber hinaus in- und auswendig kennen.“