Handball

Der letzte Akt verspricht Spannung

Handball Der VfL trifft im Final Four des Bezirkspokals morgen als Gastgeber auf Bernhausen. Der TSV Owen bekommt es mit Meister Denkendorf zu tun. Von Bernd Köble

VfL-Kapitän Roman Keller (mit Ball) würde sich morgen von seiner Mannschaft am liebsten mit einem Pokalerfolg in den Handball-Ru
VfL-Kapitän Roman Keller (mit Ball) würde sich morgen von seiner Mannschaft am liebsten mit einem Pokalerfolg in den Handball-Ruhestand verabschieden.Foto: Genio Silviani

Am vergangenen Samstag waren sie mit einem Stand in der Fußgängerzone, um die Werbetrommel fürs Cup-Wochenende zu rühren. Schon lange laufen die Vorbereitungen für das Final Four im Bezirkspokal, zu dem Kirchheims Handballer - wenn‘s gut läuft - morgen Nachmittag 600 Zuschauer empfangen werden. Ganz nebenbei beschert der VfL seit Mittwoch im Handball-Ostercamp knapp hundert Kindern eine kurzweilige Ferienwoche. Wenn morgen um 16 Uhr der Pokal-Kehraus mit dem ersten Halbfinale beginnt - das Endspiel ist um 19 Uhr geplant - steuert eine turbulente Woche für den VfL auf ihren Höhepunkt zu. Ein Handballfest, das neben jeder Menge Arbeit für die Helfer auch viel sportlichen Reiz verspricht. Zwar gilt der Gastgeber und Landesliga-Siebte formal als Favorit, doch die Gegner lassen eines ganz sicher nicht erwarten: Langeweile. Hohes Tempo und viel Spielwitz, damit begeisterte in der abgelaufenen Saison vor allem der TSV Denkendorf mit seinem jungen Team. Der Landesliga-Aufsteiger und frisch gekürte Bezirksligameister ist im Erfolgsrausch, hat zudem schon Übung im Feiern und mit Ralf Wagner einen Trainer, der jahrelang in Kirchheim auf der Bank saß und den größten Teil der Gastgeber-Mannschaft in- und auswendig kennt. Treffen könnten sich beide allerdings erst im Endspiel. Die Denkendorfer bekommen es im ersten Halbfinale ab 16 Uhr mit dem TSV Owen zu tun. Der VfL trifft um 17.15 Uhr auf das Eichenkreuz-Team aus Bernhausen, das seit zwei Jahren nach Meinung vieler Experten den technisch vielleicht schönsten Handball in der Bezirksliga in die Hallen bringt und dafür zuletzt mit Platz drei belohnt wurde.

Zwei Lokalrivalen, zwei der dominierenden Teams der Bezirksliga und eine Stadtverwaltung, die morgen zwei Augen zudrückt: Die Walter-Jacob-Halle wird zum ersten Mal seit Langem keine harzfreie Zone sein. Das generelle Haftmittel-Verbot in städtischen Spielstätten war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach der Grund, weshalb der VfL mit seiner Pokal-Bewerbung scheiterte. Diesmal also zeigt sich die Stadt gnädig und erfüllt damit eine Bedingung des Bezirks. VfL-Abteilungschef Uwe Haman verspricht: „Den Dreck, den wir hinterlassen, den machen wir auch wieder weg.“ Nach dem Wochenende weg sind auch andere: Owens Trainer Marius Dotschkal wird zum letzten Mal bei den Gelben auf der Bank sitzen. Beim VfL verabschieden sich mit Kapitän Roman Keller, Peter Sadowski und Torhüter Oliver Latzel gleich drei Stammkräfte in den handballerischen Ruhestand. Latzels Abschied nimmt ihm keiner übel, auch wenn ein Blick auf die Torwand, auf die die Besucher morgen ballern können, anderes vermuten ließe: Darauf wird ein Foto des Keepers in Originalgröße kleben. Zufall, schwört Uwe Hamann. „Es war einfach das, mit der besten Auflösung.“