Lokalsport

45 Minuten Tiefschlaf

Der TSV Jesingen muss seinen Traum von der Bezirksliga früh begraben

Eine bittere Stunde erlebten die Fußballer des TSV Jesingen gestern Abend im Ebersbacher Strut-Stadion. Die Elf von den Lehenäckern unterlag im ersten Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga dem VfB Oberesslingen/Zell mit 2:3 (1:3).

Der Eindruck täuscht: Am Ende war der VfB aus Oberesslingen/Zell gegen Jesingen obenauf.Foto: Deniz Calagan
Der Eindruck täuscht: Am Ende war der VfB aus Oberesslingen/Zell gegen Jesingen obenauf.Foto: Deniz Calagan

Ebersbach. Dem einen Trainer stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, der andere musste seinen Ärger nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Steve Henriß erst einmal hinunter schlucken. „Das war lächerlich, was wir in der ersten Halbzeit geboten haben“, schimpfte Jesingens Trainer Klaus Müller. Nur dem Glück hatten es die Jesinger zu verdanken, dass nach der ersten Hälfte des Spiels nicht schon alles gelaufen war. „Wir haben es verpasst in der ersten Halbzeit für die Vorentscheidung zu sorgen“, sagte Oberesslingens Trainer Avdo Smajic. Dadurch musste sein Team bis in die Nachspielzeit, die immerhin acht Minuten lang dauerte, zittern.

Dabei lief in der Anfangsphase noch alles nach Plan für den TSV Jesingen. Nach einer mustergültigen Vorlage von Christan Dangel auf Patrick Ott war der im Strafraum nur noch per Foul zu bremsen, und Schiedsrichter Henriß zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Dirk Augustin ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zur 1:0-Führung (7.). Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn schon wenige Minuten später unterlief Florian Greiner im Jesinger Tor ein kapitaler Fehler, als er einen 35-Meter-Schuss von Yasin Karaca zum 1:1 (14.) durch die Hände rutschen ließ.

Die Elf von Klaus Müller war sichtlich geschockt, und bis zur Halbzeitpause spielte eigentlich nur eine Mannschaft: der VfB. Nach einer gelungenen Kombination gelang Francesco Giannotti in der 36. Minute der Führungstreffer zum 2:1, der zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient war. Danach dauerte es nur sechs Minuten, ehe Murat Kulak sogar auf 3:1 (42.) erhöhte. Nur noch wenig Hoffnung hatten die Jesinger Fans nach dem Spielverlauf bis dahin. Doch sie täuschten sich. Jesingen kam wie verwandelt aus der Kabine. Der eingewechselte Kevin Rieke sorgte für viel Gefahr im Oberesslinger Strafraum. Der Einsatz wurde belohnt: Nach knapp einer Stunde Spielzeit gelang Rieke der Anschlusstreffer zum 2:3.

Plötzlich lag der Ausgleich in der Luft. Erneut Rieke (67.) und Patrick Ott (69.) vergaben jeweils gute Einschussmöglichkeiten. Während der VfB in dieser Phase der Partie nur noch eine gute Gelegenheit hatte: Den gefährlichen Freistoß von Yasin Karaca lenkte Jesingens Keeper Florian Greiner mit einer glänzenden Parade über die Querlatte (75.). In einer spannenden Schlussphase boten sich beide Teams dann einen offenen Schlagabtausch. Der TSV Jesingen hatte durch Oliver Dudium (77.) und einen gut getimtem Kopfball von Alexander Schröder (88.) noch zwei gute Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen. Doch auch Oberesslingen hätte in den letzten Spielminuten die Begegnung entscheiden müssen, als Durim Jashari in der 90. Minute nur den Pfosten (90.) traf und Imperiales Weitschuss an die Querlatte knallte (90.+3).

Als nach 98 Spielminuten endlich abgepfiffen wurde, war VfB-Trainer Avdo Smajic mit den Nerven am Ende: „Das Spiel spiegelt unsere ganze Saison wider. Wir vergeben einfach zu viele Torchancen.“

VfB Oberesslingen/Zell: Eitel (62. Tanoglou) - Imperiale, Muric, Leovac, Kuci - Giannotti, Karaca (75. Jashari), Altindil, H. Yilmaz, F. Yilmaz (82. Keles) – Kulak.

TSV Jesingen: Greiner – Dudium (86. Schmidt), Burkhardt, Schröder, Büttner (46. Hübsch) - Maidl, Ott, Augustin, Halimi, Bosch (46. Rieke) – Dangel.

Tore: 0:1 Augustin (7./Foulelfmeter), 1:1 Karaca (14.), 2:1 Giannotti (36.), 3:1 Kulak (42.), 3:2 Rieke (59.).

Gelbe Karten: Kuci, Muric, Altindil – Maidl, Dangel, Dudium,

Zuschauer: 400

Schiedsrichter: Steve Henriß (Göppingen)