Lokalsport

Abklatschen statt Konfetti

Volleyball: SG Dettingen/Unterboihingen hadert nur kurz über verpassten Aufstieg

Es hat nicht sollen sein: Nach einem spannenden Relegationsturnier um den Aufstieg in die Volleyballoberliga hat die SG Dettingen/Unterboihingen in die Röhre gucken müssen. Sieger der Dreier-Runde und damit Aufsteiger in die Oberliga ist die SV 1845 Esslingen.

Grund zum Jubeln gab‘s für die SG-Volleyballer nur im ersten Spiel des Relegationsturniers. Nach einem Sieg und einer Niederlage
Grund zum Jubeln gab‘s für die SG-Volleyballer nur im ersten Spiel des Relegationsturniers. Nach einem Sieg und einer Niederlage wurde es nichts mit dem ersehnten Aufstieg in die Oberliga. Foto: Markus Brändli

Esslingen. Dass die drei teilnehmenden Teams auf Augenhöhe spielen würden, wurde schon zu Beginn des langen Volleyball-Samstages klar. In der ersten Partie mussten die gastgebende SV Esslingen und die TG Nürtingen über die volle Spielzeit von fünf Sätzen gehen, ehe Esslingen die ersten zwei Punkte auf dem Konto verbuchen konnte.

Trotz der Niederlage stemmten sich die Nürtinger gegen das drohende Oberliga-Aus und legten in ihrem zweiten Spiel gegen die SG Dettingen/Unterboihingen einen Schnellstart hin. Angefeuert von zahlreichen Dettinger und Unterboihinger Fans drehte die SG allerdings das Spiel und hatte schließlich im vierten Satz der Partie den ersten Machtball. Diesen entschied Dettingens Angreifer Thomas Frank mit einem direkten Aufschlagspunkt und sorgte so für grenzenlosen Jubel aufseiten der SG – für die TG Nürtingen bedeutete die Niederlage den Abstieg aus der Oberliga, nach neun Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zum württembergischen Oberhaus.

Im letzten Spiel des Tages sollte die Entscheidung fallen. Eine grandiose Stimmung in der Esslinger Sporthalle sorgte bei Spielern und Fans für Gänsehaut. Die Gastgeber hatten im Vorfeld des Turniers ordentlich Werbung gemacht, was sich vor allem akustisch bemerkbar machte. Mit Trommeln und Klatschpappen unterstützen die Esslinger Anhänger ihre Mannschaft.

Diese ließ sich von der Stimmung abseits des Feldes anstecken und überrannte die SG im ersten Satz. Durchgang zwei allerdings ging auf das Konto der SG, die ihre Chance wahren wollte. Am Ende des Tages konnten die Männer um Trainer Christoph Sick den verdienten Sieg der Esslinger allerdings nicht verhindern. Mit 3:1 durfte sich die SV 1845 Esslingen nach langer Abstinenz über den Aufstieg in die Oberliga freuen. Während für den Sieger des Relegations-Turniers Konfettikanonen abgefeuert wurden, klatschten sich die SG-Spieler untereinander ab. Von einer enttäuschenden Niederlage wollten aber weder Spieler noch der Trainer der SG sprechen.

Am Ende einer langen Saison dürfen alle Verantwortlichen positiv zurückblicken. Die neu formierte Mannschaft, die sich aus jungen Kräften des TV Unterboihingen und erfahrenen Spielern des TTV Dettingen zusammensetzte, kämpfte sich nach einer durchwachsenen Hinrunde im zweiten Teil der Saison furios an die Spitze der Landesliga Süd zurück. Obwohl die Dettinger nach dem Abstieg aus der Oberliga als Mitfavorit auf den Titel galten, musste der Abgang von Leistungsträger Holger Tratt erst mal verkraftet werden. Youngster Jascha Hommel nahm dessen Platz ein und konnte von Spiel zu Spiel mehr überzeugen. Umso erfreulicher ist es, den jungen Mittelangreifer auch nächste Saison mit an Bord zu haben. Auch Jakob Krenn und Timo Metzenthin, bisher Spieler der zweiten Mannschaft, treten nächstes Jahr in der „Ersten“ an. Dafür hat Andreas Ratzkowski seinen Rücktritt angekündigt. Ob der Familienvater eine Pause einlegt oder seine Entscheidung endgültig ist, bleibt offen.

Christoph Sick, der vor einem Jahr die Leitung der Mannschaft übernommen hat, kündigte an, auch in der kommenden Saison den Job des Trainers zu übernehmen. Alles Weitere entscheidet sich am kommenden Freitag bei der internen Mannschaftssitzung der SG. Dort wird der Fahrplan für die Saison 2016/17 festgelegt, die ein ähnlich erfolgreiches Ende haben soll.leh

SG Dettingen/Unterboihingen: Babinger, Dokla, A. Frank, T. Frank, Hommel, Hummel, Kiedaisch, Krenn, Lehmann, Melzer, Metzenthin, Mäbert, Ratzkowski, Scheibe, Sick