Lokalsport
Acht Teams profitieren vom Oberensinger Stolperer

Fußball-Landesliga Durch die Pleite der „Sandhasen“ rückt die Spitze enger zusammen. Von Max Pradler

Region. So schnell kann es gehen: Vergangene Woche nach dem Sieg im Spitzenspiel noch im Höhenflug, ist Fußball-Landesligist TSV Oberensingen nach der 2:4-Pleite bei Türkspor Neu-Ulm wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen gelandet.

Der Liga hingegen kommt die Nullnummer der „Sandhasen“ durchaus gelegen, denn spannender könnte sich die Lage an der Tabellenspitze nun kaum gestalten: Ganz vorne liegt nach wie vor die TSVO (42 Punkte), gleichauf mit dem TSV Buch und dem TSV Bad Boll (beide ebenfalls 42). Auf Platz vier rangiert die TSGV Waldstetten (39), dicht gefolgt vom TV Echterdingen, JC Donzdorf und SV Waldhausen (alle 38). Selbst der SV Neresheim (36) auf Rang acht und Türkspor Neu-Ulm (35) auf Rang neun dürfen sich vor den letzten zwölf Partien noch berechtigte Hoffnungen machen, ins Titelrennen einzugreifen.

Schwacher Auftritt der TSVO

Dass die 2:4-Pleite der TSV Oberensingen zwar unerwartet kam, aber trotz allem keine Sensation darstellt, zeigt ein Blick auf die aktuelle Form der Neu-Ulmer: Mit zuletzt zwölf Partien ohne Niederlage ist der Verbandsligaabsteiger das Team der Stunde und spielte sich dank fulminantem Offensivfußball binnen weniger Wochen von den Abstiegsrängen bis in die obere Tabellenhälfte. Dabei begann das Duell für das Broß-Team durchaus vielversprechend, als Ammar Memic den Ball nach einer per Kopf im Netz versenkte (16.). Zwei Fehler in der Oberensinger Abwehr, die Türkspors Luan Kukic und Antonio Pangallo eiskalt ausnutzten, brachten dann aber wieder die Hausherren zurück ins Spiel (20., 30.). Auch nach dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer durch Mike Tausch (46.) blieben die Gastgeber am Drücker und belohnten sich durch zwei weitere Kukic-Treffer (61., 63.) für ihre spielerische Überlegenheit.

JC macht Boden gut

In eine immer aussichtsreichere Lage mausert sich auch Aufsteiger JC Donzdorf, der durch den deutlichen 3:0-Heimsieg über den SV Waldhausen nur noch vier Punkte hinter dem Spitzentrio liegt. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, brachte der kurz zuvor eingewechselte Tarik Serour seine Farben per Foulelfmeter in der 70. Minute auf die Siegerstraße. In den Schlussminuten legten erneut Serour (89.) und Neuzugang Denis Werner (90.) nach.

FCF vor dem Aus

Einen rabenschwarzen Tag erwischte der 1. FC Frickenhausen, der stark ersatzgeschwächt vor heimischem Publikum eine heftige 0:6-Pleite gegen den TV Echterdingen hinnehmen musste. Die Tore für das Team aus den Goldäckern erzielten Marvin Kuhn (38., Foulelfmeter), der ehemalige Weilheimer Max Bey (45.), Caglar Celiktas (49., 55.) und Mats Haienbrok (56., 83.). Der TVE entwickelt sich für das Team aus dem Tischardt-Egart somit immer mehr zum echten Angstgegner – der bis dato letzte Frickenhausener Sieg in diesem Duell stammt aus dem Jahr 2011. Ob der insgesamt vierte Abstieg des vergangenen Jahrzehnts damit nun schon weitestgehend besiegelt ist? Mit nunmehr 13 Punkten Rückstand zum Abstiegsrelegationsplatz bräuchte es für den FCF jedenfalls ein Wunder, wenn das junge Team um Trainer Jochen Uhl in den restlichen Partien doch noch den Anschluss ans rettende Ufer herstellen könnte. Der nächste symbolische Dolchstoß droht bereits kommende Woche, dann ist der FCF zum Lokalschlager bei der TSV Oberensingen zu Gast.

Heininger im Aufschwung

Ähnlich aussichtslos erscheint auch die Lage des punktgleichen Schlusslichts 1.FC Heiningen, wenngleich der FCH durch den 1:0-Heimsieg gegen den SV Neresheim eine ordentliche Portion Selbstvertrauen tanken konnte. Der zweite Sieg im neuen Jahr unterstreicht zugleich die aufsteigende Form der Mannschaft um Trainer Metin Kartal. Den Treffer des Tages erzielte Tim Glaser (17.). Dank des zweiten Heimerfolgs in Serie hat der Verbandsligaabsteiger in der Rückrunde nun schon fast die gleiche Punktzahl erreichen können wie in der gesamten Vorrunde (7).

Trainerwechsel in Plattenhardt

Matteo Casisa, zu Saisonbeginn noch Trainer beim Bezirksligisten TSV Jesingen, ist Ende vergangener Woche nach nur zwei Spielen im neuen Jahr bei der abstiegsgefährdeten TSVgg Plattenhardt entlassen worden.
Für die Filderstädter ist es bereits der zweite Trainerwechsel der Saison. Erst im November hatte Casisa das Team von Antonino Rizzo und Ingo Ramljak übernommen. Seine Bilanz seitdem: Zwei Siege aus sechs Begegnungen, vor allem aber zuletzt die bitteren Pleiten gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten Teams aus Heiningen und Weilimdorf. „Matteo sollte mit seinen Motivationskünsten die Mannschaft antreiben. Die Spieler konnten oder wollten aber nicht umsetzen, was er vorgelebt hat“, resümiert Plattenhardts Abteilungsleiter Sascha Krammer, der interimsmäßig selbst das Ruder übernimmt und zum Retter in der Not avancieren soll.
Das Comeback Krammers, der bereits von 2016 bis 2019 als Übungsleiter am Weilerhau agiert hatte, blieb jedoch ohne Erfolg: Im Heimspiel gegen den TSV Bad Boll setzte es eine 0:2-Niederlage. Die Tore für die Kurstädter erzielten Josip Skrobic (51.) und Yannick Ruther (83.). max