Lokalsport

Alles gegeben – Akku leer

Kirchheims Handballer bieten Württembergligisten im HVW-Pokal lange Zeit Paroli

Knapp, aber verloren: Der VfL Kirchheim verabschiedet sich mit zwei Niederlagen gegen Weilstetten (19:22) und Albstadt (16:18) aus dem HVW-Pokal.

Leitwolf und Torschütze bei den Blauen: VfL-Kapitän Roman Keller.Foto: Markus Brändli
Leitwolf und Torschütze bei den Blauen: VfL-Kapitän Roman Keller.Foto: Markus Brändli

Kirchheim. In der ersten Begegnung des Sonntagnachmittags empfingen die Kirchheimer den TV Weilstetten. Der Württembergliga-Vizemeister der Vorsaison übernahm zunächst die Spielkontrolle, doch man merkte, dass die Gäste Probleme hatten mit dem Harzverbot in der Halle. Bis zum 3:4 in der achten Spielminute hielten die Teckstädter Tuchfühlung. Die Abwehrarbeit der Kirchheimer war gut, und auch Oliver Latzel im Tor konnte einige Würfe entschärfen. Doch in der Folgezeit agierte der VfL im Angriff zu statisch und ideenlos. So konnten die Gäste ihren Vorsprung nach 15 Minuten per Tempogegenstoß auf 7:3 erhöhen. Beim Spielstand von 6:8 aus Sicht der Kirchheimer wurden die Seiten gewechselt.

In der zweiten Spielhälfte offenbarte der VfL in der Offensive ein anderes Gesicht. Die Kirchheimer zeigten sich nun deutlich beweglicher, und die von Spielmacher Roman Keller initiierten Aktionen wurden druckvoll zu Ende gespielt. Zwar betrug der Rückstand in der 26. Minute immer noch vier Tore (9:13), doch durch drei Treffer in Folge war der Anschluss bereits zwei Minuten später zum 12:13 wiederhergestellt. In dieser Phase waren vor allem Martin Rudolph und Peter Sadowski die Torgaranten.

Sieben Minuten vor Spielende war die Partie beim 16:17 noch immer offen. Doch in der Schlussphase fehlte dem VfL die nötige Präzision im Abschluss. Die Gäste zogen vorentscheidend auf 20:17 davon und verwalteten diesen Vorsprung bis zum Endstand von 22:19.

Das zweite Spiel des Tages begann bereits eine halbe Stunde später gegen die HSG Albstadt. Der VfL startete gut, legte bis zum 4:3 nach den ersten zehn Minuten stets vor. Bis zur Halbzeit schlichen sich jedoch mehr und mehr Fehler ins Kirchheimer Spiel, sodass die HSG bis auf 9:5 davonzog. Auch acht Minuten nach Wiederanpfiff war die Schwächephase des VfL noch nicht überwunden. In dieser Phase zeigte sich eindeutig, dass die Akkus der Kirchheimer Spieler leer waren. Das ersatzgeschwächte Team war bereits am Freitag und Samstag beim Vesalius-Cup in Köngen im Einsatz.

Jedoch gab sich der VfL auch nach dem 8:15 nicht auf, sondern aktivierte nochmals die letzten Kraftreserven und kämpfte sich zurück in die Partie. David Pisch im VfL-Gehäuse lieferte einige Paraden, und vorne wurden die Angriffe nun wieder konsequenter abgeschlossen. Leonard Real setzte seine Mitspieler mehrfach erfolgreich in Szene. Durch Treffer von Julian Mikolaj, Nico Heilemann, Manuel Weber und Michael Walker verkürzte der VfL fünf Minuten vor dem Ende auf 14:16. Doch mehr war an diesem Abend nicht mehr möglich. Die HSG Albstadt brachte den 18:16-Sieg letztlich sicher über die Zeit.

VfL-Trainer Engelbert Eisenbeil zeigte sich nach den zwei Spielen durchaus zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Vor allem die kämpferische Einstellung seiner Spieler stimmte. Zwar musste man sich beiden Favoriten geschlagen geben, doch die Kirchheimer machten es ihren Gegnern dabei über weite Strecken schwer und waren keineswegs chancenlos. Den Einzug in die nächste Runde sicherte sich der TV Weilstetten mit einem 24:20-Sieg im abschließenden Spiel gegen die HSG Albstadt. ol

VfL Kirchheim: Pisch, Latzel – Real (2), Mikolaj (1/1), Weber, Walker, Zoll, Schwarzbauer (2), Heilemann, Keller (3), Sadowski (3), Rudolph (7), Pradler (1)

TV Weilstetten: Makowski, König – Euchner (1), Schuldt (5/1), Saueressig (2), Raible (7), Bischoff (1), Müller, Slongo, Weckenmann (1), Kübler (4/2), Kaunz (1)

VfL Kirchheim: Pisch, Latzel – Real, Mikolaj (5/1), Weber (2), Walker (2), Zoll, Schwarzbauer (2), Heilemann (1), Keller (3), Rudolph (1), Pradler

HSG Albstadt: Exner, Augustin – Jerger (5), Hofele (1), Lebherz, Mayer (5), Fien (1), Rau (4), Menger, Maier (1), Kania (1/1), Schurer, Link, Bach