Lokalsport

Altes Team mit neuen Gefährten

Mountainbike Manuel Fumic hat seinen Profivertrag bei Cannondale verlängert. Das Team um den Kirchheimer hat sich allerdings deutlich verändert. Von Erhard Goller

Manuel Fumic und Cannondale kann man inzwischen in einem Atemzug nennen. Der 34-jährige Kirchheimer hat seinen Vertrag verlängert und geht in die achte Saison in Diensten der amerikanischen Bike-Marke. Gleichzeitig wird er 2017 dienstältester Fahrer der Equipe sein, nachdem der Italiener Marco Fontana dem Team den Rücken gekehrt hat und künftig für eine Mannschaft seines Heimatlands fährt.

Mit Fontana verbanden Fumic nicht nur sieben gemeinsame Team-Jahre. „Marco ist auch ein Freund. Es ist natürlich schade für mich, dass er sich anders entschieden hat. Aber das ist der Lauf der Dinge, Veränderungen gibt es immer wieder“, kommentiert Fumic die Entwicklung.

Dazu gehören auch Neuzugänge. Die deutsche Vizemeisterin und Olympia-Zwölfte, Helen Grobert aus Remetschwiel, stößt mit ihrer Schwester Hannah zum Cannondale-Rennstall. Helen Grobert sieht in Manuel Fumic „ein Vorbild, das international Respekt und Akzeptanz genießt“.

Zudem trägt der Franzose Maxime Marotte künftig die schwarz-grünen Farben. Der Weltranglistendritte war im vergangenen Jahr Vierter bei Olympia in Rio und zweimal Zweiter im Weltcup. „Mit Max kommt ein Hochkaräter ins Team. Ich sehe es auch positiv. Mit neuen Leuten kommen andere Ansätze“, sagt Fumic und verweist auf das erste gemeinsame Trainingslager im Dezember in Südafrika. „Da haben wir schon vieles anders gemacht als sonst“, berichtet der Kirchheimer.

Die sportliche Planung und Trainingsgestaltung liegt in Händen des Briten Phil Dixon, der äußerst analytisch an die Dinge he­rangeht. So soll es künftig viel häufiger Team-Trainingslager geben, am 15. Januar folgt das nächste.

Fumic freut sich drauf, auch weil er Maxime Marotte inzwischen schon „von einer ganz anderen Seite“ kennengelernt habe. Die Franzosen gelten im internationalen Wettkampf-Zirkus als nicht ganz integriert, man kennt sie kaum. „Das ist aber ein cooler Typ mit einer Vision und ein Perfektionist. Ich denke, ich kann von ihm profitieren, und wir ergänzen uns gegenseitig“, sagt Fumic über Marotte.

Während der Neuseeländer Anton Cooper das Team ebenfalls verlassen hat, ist der Brasilianer Henrique Avancini geblieben. Dieser wird mit Manuel Fumic auch wieder das Etappenrennen Cape Epic vom 19. bis 26. März in Südafrika bestreiten. „Wir haben im Team einen Plan gemacht und versuchen, auf Gesamtwertung zu fahren“, erläutert Fumic.

Im Vorjahr war das Duo Vierter, eine Verbesserung scheint schwierig. Zumal mehr Paarungen aus dem Cross-Country-Lager auf Sieg fahren wollen – wie Olympiasieger Nino Schurter, der das renommierte Etappenrennen mit seinem Schweizer Landsmann Matthias Stirnemann gewinnen will. „Das wird das Ganze interessanter machen“, glaubt Fumic.

Bis dahin sind es noch mehr als zwei Monate. Jetzt geht es erst einmal wieder nach Südafrika, wo der Routinier wieder auf seine neuen Teamkollegen trifft.