Kirchheim. Eine Laufmasche mit Erfolg – seit im Jahr 1981 zum ersten Mal acht wackere Hobbyläufer per pedes ihren Hausberg vom Kirchheimer Rathaus aus erjoggten, ist der Silvesterlauf eines der sportlichen Aushängeschilder der Teckstadt.
Der Grund liegt auf der Hand: Jeder kann ohne Voranmeldung spontan mitlaufen, der Aufwand am letzten Tag des Jahres ist – abgesehen von der sportlichen Herausforderung in Form von rund 18 Kilometern Hin- und Rückweg inklusive 460 Höhenmetern, die der veranstaltende Kirchheimer Lauftreff nur trainierten Läufern empfiehlt – überschaubar. „Uns erreicht jedes Jahr Feedback, dass wir am liebsten nichts am Lauf ändern sollen und alles so bleiben möge wie es ist“, sagt Lauftreff-Leiter Alexander Rehm.
Never change a winning event – der Teilnehmerzuspruch gibt dem Motto der einfach gehaltenen Veranstaltung recht. Seit dem Jahr 2002 verzeichnete der Silvesterlauf nie weniger als 400 Teilnehmer, vier Mal wurde seitdem gar die magische 500er-Marke geknackt.
Ob Wiederholungstäter oder Debütant, ob Hobbyläufer oder Ausdauer-As – der Run auf die Teck übt dabei auf jede(n) den gleichen Reiz aus. Zumal sich bei der Ankunft im Hof der 773 Meter hoch gelegen Gipfelburg alle als Gewinner fühlen dürfen. Außer dem Duell mit dem eigenen inneren Schweinehund hat der Silvesterlauf keinerlei Wettkampfcharakter, eine offizielle Zeitnahme war und ist kein Thema. „Es wird positiv gesehen, dass das Ganze nicht so kompliziert gehalten ist“, umschreibt Alexander Rehm den Grundgedanken: Die Teilnahme ist kostenlos, aber sicher nicht umsonst.
Die Teilnehmer wissen dabei, was sie an „ihrem“ Silvesterlauf haben: Partystimmung bereits weit vor dem Start am Rathaus um 15 Uhr. Dort kann wie gehabt Wechselkleidung abgeben werden, die per Pkw zum Hörnle gebracht wird, wo sich die Läufer um 16 Uhr für den Rückweg umziehen und stärken können: An der Parkplatzschranke verteilt der Lauftreff ebenso Tee, Glühwein, Schokobrezeln, Kuchen und Gutsle, wie nach der Rückkehr am Rathaus gegen 17 Uhr – die letzten Meter vom Gaiserplatz in Begleitung der Fackelläufer zurückzulegen, gehört für die meisten zu den Highlights der Veranstaltung. Der gemeinsame Plausch unter den Rathausarkaden sowieso.
Damit am letzten Tag des Jahres alles wie am Schnürchen läuft, kann Alexander Rehm wie gehabt auf knapp 40 Helfer aus Lauftreff-Reihen zurückgreifen. Größte Baustelle auf der Orga-Zielgeraden: Wer sorgt am Rathaus für die Bewirtung? Nachdem Bären-Wirt Micha Holz an Weihnachten bekanntlich zum letzten Mal seine Pforten öffnet, sind die Silvesterlaufmacher noch auf der Suche nach einer Lösung. „Das kriegen wir schon hin“, gibt sich Rehm optimistisch – zumal sein Credo auch jedem Silvesterlaufteilnehmer als Motto dienen könnte.