Lokalsport

An der Lindach herrscht wieder Aufbruchstimmung

TSV Weilheim Die Verantwortlichen der Fußballabteilung setzen künftig verstärkt auf den Nachwuchs und hoffen dabei vor allem auf den neuen Trainer. Von Peter Eidemüller

Knackpunkt zweite Mannschaft: Nach dem Abstieg in die Kreisliga B (Spielszene aus dem Relegationsspiel gegen Neckartailfingen II
Knackpunkt zweite Mannschaft: Nach dem Abstieg in die Kreisliga B (Spielszene aus dem Relegationsspiel gegen Neckartailfingen II) fehlt dem TSV Weilheim vorerst das Bindeglied zwischen A-Jugend und Landesliga. Foto: Markus Brändli

Quo vadis, TSV Weilheim? Nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen und Monate mit dem Abgang des kompletten Landesliga-Trainerteams, dem Exodus der meisten Spieler und dem Abstieg der zweiten Mannschaft aus der Kreisliga A, sind die Fußballer bemüht, Aufbruchsstimmung zu verbreiten. „Wir sind sehr positiv gestimmt“, betont Paul Schrievers, der innerhalb der Abteilungsleitung für den sportlichen Bereich bei der Aktivenmannschaften und der U19 zuständig ist.

Mit Uwe Heth (Koordination), Richard Reisenauer und Lars Wiest (Jugendleitung) sowie Manfred Herrmann (Finanzen) und Joachim Wiest (Merchandising) will der 24-jährige Sportstudent, formal als Abteilungsleiter gewählt, vor allem den Status des TSVW als Ausbildungsverein untermauern. Diesen nehmen den Limburgstädter zwar schon seit Jahren für sich Anspruch, doch wollen Schrievers und Co. die Durchgängigkeit zwischen Jugend- und Aktiventeams nochmals erhöhen.

Zumal sie es müssen: Im Sog des Abgangs von Landesligatrainer Christopher Eisenhardt hat nahezu die gesamte erste Mannschaft dem Lindachstadion den Rücken gekehrt. Bis auf Jonas Schmidt, Can Kanarya, Felix Stolz, Tim Roos, Robert Kljajic und Manuel Lisac hatte Eisenhardts Nachfolger Benjamin Geiger keinen Kicker aus dem letztjährigen Landesligakader mehr. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele abwandern“, sagt Schrievers, der sich mit Geiger und Uwe Heth in den vergangenen Wochen intensiv um eine schlagkräftige Truppe für die neue Saison bemühen musste.

Klangvolle Namen erfahrener Routiniers sind auf der Kaderliste 2018/19 zwar nicht zu finden, doch sind die TSVW-Verantwortlichen überzeugt, „dass wir mit jedem Gegner mithalten können“, wie Paul Schrievers sagt. Im Klartext: Nachwuchskräfte aus der zweiten Mannschaft und der Jugend sollen gemeinsam mit kaum älteren Talenten aus der Region die Kohlen aus dem Feuer holen - kaum zufällig wird als Saisonziel keine konkrete Platzierung für das junge Team ausgegeben. „Die Mannschaft soll sich stabilisieren und zusammenwachsen“, sagt Paul Schrievers.

Aus dem mehr oder weniger bunt zusammengewürfelten Kader eine siebtligataugliche Truppe zu formen, ist dabei die Herkulesaufgabe des Mannes, auf den sie in Weilheim bereits vor seinem ersten offiziellen Arbeitstag große Stücke halten. „Benny Geigers Art und sein Enthusiasmus sind beeindruckend, bei ihm ist ein klarer Plan erkennbar“, schwärmt Paul Schrievers vom neuen Trainer, der darüber hinaus einen erfahrenen Co an seiner Seite weiß: Luca Greco, langjähriger Trainer bei Bezirksligist TSV RSK Esslingen und zuletzt beim FC Eislingen tätig, soll neben der Unterstützung Geigers auch eigenständige Trainingseinheiten mit Perspektivspielern aus der zweite Mannschaft und der Jugend anbieten.

„Das große Ziel muss ein, die Eigengewächse in der Jugend so gut auszubilden, dass sie bei unseren Aktiven spielen“, betont der im Nachwuchsbereich erfahrene Uwe Heth. Problem dabei: Nicht jedes Talent schafft direkt den Sprung von den Verbandsstaffel-A-Junioren in die Landesliga. Zumal die Perspektive durch den unverhofften Abstieg der „Zweiten“ in die Kreisliga B für talentierte Weilheimer Eigengewächse nicht allzu verlockend ist. „Darum muss die Mannschaft auch gleich wieder aufsteigen“, fordert Paul Schrievers, der sich damit selbst unter Druck setzt: Der neue Abteilungsleiter schnürt für die Kreisligatruppe die Kickstiefel.

Neun Vereine haben Kreisliga-A-Unterbau

Von den 16 Landesligateams der kommenden Saison werden neben dem TSV Weilheim nur drei weitere Teams eine Zweitvertretung in der Kreisliga B haben. Neun Vereine stellen eine „Zweite“ in der Kreisliga A, die TSG Hofherrnweiler gar in der Bezirksliga. Zwei Vereine verfügen über keinerlei Unterbau: Der TSV Neu-Ulm und der TSV Bad Boll.tb