Lokalsport

Anna Gabric kämpft für das Comeback auf dem Tennisplatz

Serie Über allem steht ihr Traum, einmal die US Open zu gewinnen. Auch wenn dieser Wunsch wohl unerfüllt bleiben mag, sagt er vieles aus über den Ehrgeiz der Tennisspielerin Anna Gabric aus Kirchheim. „Man muss immer den Willen haben, zu gewinnen. Nur wer bereit ist, zu kämpfen und hart an sich zu arbeiten, wird erfolgreich sein“, ist die Devise der 22-Jährigen. Diesen Leitgedanken lebt sie vor. 2012 war sie mit 14 Jahren ungesetzt deutsche Jugendmeisterin („mein schönster Erfolg“). 2016 folgte der deutsche Hallen-Meistertitel in der U 18. Besonders intensiv kämpfte sie in diesem Jahr, allerdings in anderer Hinsicht. Im März bestritt Gabric im französischen Amiens ihr letztes Einzel, das sie gegen die Schwedin Marina Yudanov in drei Sätzen gewann. Dann stoppte Corona ihren Lauf. Das Turnier wurde abgebrochen - und mit ihm die ganze Saison. Gabric machte aus der Not eine Tugend. Sie nutzte die Zwangspause für eine Hüftarthrosen-OP in München, die in naher Zukunft ohnehin fällig gewesen wäre. Zehn Tage an Krücken, ein Monat kein Tennis. Im August schlug sie im WTB-Trainingszentrum Stuttgart-Stammheim wieder die ersten Bälle. „Inzwischen schon dreimal die Woche“, sagt sie fröhlich und ohne Schmerzen. Dass sie inzwischen im Einzel von Weltranglistenplatz 535 auf 922 und im Doppel von 625 auf 999 zurückgefallen ist, kommentiert sie mit einem Lächeln: „Hauptsache gesund“. Als Profi spielt sie in Stammheim Einzel in einer meistens voll belegten Halle mit drei Plätzen. Zum Vergleich: Die Amateure im Ländle dürfen die ganze Halle - wie beispielsweise auf den vier Plätzen in der Kirchheimer Bohnau - immer nur mit einem Einzel belegen. Das verstehe, wer will. Auch Anna Gabric fragt sich: „Wo ist da die Logik?“ Die weitere Entwicklung von Corona bestimmt, wann sie wieder ins Turniertennis eingreifen kann. Sie hofft Mitte Februar, Anfang März. Im Fokus stehen ab Mai die Bundesligaspiele mit dem TEC Waldau, dem sie im sechsten Jahr die Treue hält. Bis zum lange ersehnten Comeback setzt sie bei der Mutter zuhause in Kirchheim ihr Fernstudium im Medien- und Kommunikations-Management fort. Klaus Schlütter