Lokalsport

„Arme vor und immer volle Pulle“

Leki Race Challenge Mehr als 300 Skirennläufer kämpfen im Bregenzer Wald um Bestzeiten.

Fun-Faktor Schanze: An der Welle im oberen Abschnitt der Piste hatten die Teilnehmer in Riefensberg ihren Spaß. Foto: Brigitte B
Fun-Faktor Schanze: An der Welle im oberen Abschnitt der Piste hatten die Teilnehmer in Riefensberg ihren Spaß. Foto: Brigitte Butz

Riefensberg. Perfekte Pistenverhältnisse, super Organisation, tolle Preise und meist sonniges, wenn auch arktisch kaltes Skiwetter haben die Teilnehmer der Leki Race Challenge am Wochenende in Riefensberg begeistert. 330 Rennläufer - die meisten aus dem Großraum Kirchheim - hatten sich in den Bregenzer Wald aufgemacht. Auf dem Programm stand das erste von zwei Rennwochenenden der Leki Race Challenge. Die Vorhut von 30 Helfern der beiden Kirchheimer Ausrichtervereine SVL und VfL waren bereits am Freitagnachmittag fleißig und steckten den ersten Lauf.

Bei zweistelligen Minustemperaturen, aber blauem Himmel, tummelte sich bereits am Morgen die bunte Rennläuferschar am Grenzlift, die Jüngsten gerade mal fünf Jahre alt. Startnummern holen, einfahren, Lauf besichtigen, bis zum Start bleibt keine Zeit zum Frieren. Im Startbereich werden die Kids noch mal „gedopt“ - Waffelkekse und Riegel stehen beim Nachwuchs hoch im Kurs. Letzte Tipps von Trainern und Eltern gibt es auch. Die zehnjährigen Zwillinge Mika und Elias hören ihrem Coach gut zu. „Nah an die Stangen ran. Immer schauen, dass ihr früh dran seid und auf keinen Fall vor dem Ziel abbremsen. Denkt dran: Bei der Schanze Arme vor und immer volle Pulle!“, so die Order des Trainers.

Beide bringen fehlerfreie Läufe ins Ziel. Für die Bestzeit in ihrer Altersklasse reicht es allerdings nicht ganz. Was die Kirchheimer, die für den TSV Weilheim an den Start gehen, aber nicht stört. „Der Lauf war super. Am besten waren die zwei Schanzen, das hat richtig Spaß gemacht.“ Mit dieser Ansicht sind sie nicht alleine. Fast alle Kinder schwärmen von der Welle im oberen Abschnitt und der ein Meter hohen Schanze weiter unten im Vielseitigkeitslauf.

Die „Hindernisse“ hat der Chef des Skigebiets, Robert Fink, höchstselbst mit seinem Pistenbully und viel Liebe für die Kinder geschoben. „Der gute Zustand der Piste liegt uns sehr am Herzen. Die Schanzen bauen wir immer schon Anfang der Woche, dass sie und der nachfolgende Bereich richtig fest durchfrieren können.“ Die Organisatoren lobt der Pistenchef in den höchsten Tönen und nennt die Zusammenarbeit ideal und hoch professionell. Der 53-Jährige muss es wissen. Schließlich macht er seinen Job seit mehr als drei Jahrzehnten, hat die Piste auch schon für US-Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin und ihr Team präpariert.

Neben den gut 150 Kindern waren auch mehr als 170 Jugendliche und Erwachsene am Start. Für sie galt es erst mal, den oberen Steilhang direkt nach dem Start der rund 650 Meter langen Strecke technisch sauber zu bewältigen. Im unteren Flachstück waren dann die Gleiter gefragt. Am besten gelang das an beiden Renntagen dem 50-jährigen Ulrich Heinfling aus Isny, der in der Altersklasse an den Start ging und den besten Lokalmatadoren mehr als drei Sekunden abnahm. Gram waren sie dem Allgäuer nicht. In seiner aktiven Zeit hat er schließlich mal den Studenten-Europacup gewonnen und ist unzählige FIS-Rennen für den DSV gefahren. Nach seiner Tätigkeit als Trainer war er am Wochenende zusammen mit seinen Kindern am Start.

Weilheimer Talent obenauf

Finn Haug vom TSV Weilheim, der die Gesamtwertung der Leki Race Challenge bereits drei Mal gewonnen hatte, war am Wochenende der Schnellste bei den Herren. Für ihn war das Rennen die Generalprobe für sein erstes FIS-Rennen, das er übermorgen bestreiten wird. „Es freut mich immer, wenn ich mich wie früher mit meinen regionalen Konkurrenten messen kann. Deshalb fahre ich diese einmalige Rennserie mit“, erzählt der 22-Jährige und spielt auf die attraktiven Sachpreise an, die es bei der Siegerehrung für alle Teilnehmer und bei der anschließenden Verlosung gibt.

Auch die Zwilling Elias und Mika sind beim Abschluss mit von der Partie und freuen sich wie alle anderen auch über Urkunde, Kreide, Füller und ein Päckchen Spätzle. „Die haben wir gleich bei Mama abgeliefert“, berichten sie lachend und fiebern dem nächsten Rennwochenende entgegen. Dieses findet in zwei Wochen unter der Regie des TV Neidlingen und TV Unterlenningen am Hochhädrich statt.Uli Weißinger

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