Lokalsport

Auf dass der Knoten platzt

Manuel Fumic und Co. beim Weltcup-Lauf im Vogesen-Ort La Bresse

Mit der Hoffnung, noch einmal einen Schritt in die richtige Richtung zu tun, ist Mountainbike-Profi Manuel Fumic in die Vogesen gefahren.

Muss auf viel Bewegung im Fahrerfeld gefasst sein: Mountainbiker Luca Schwarzbauer.Foto: Armin Küstenbrück
Muss auf viel Bewegung im Fahrerfeld gefasst sein: Mountainbiker Luca Schwarzbauer.Foto: Armin Küstenbrück

Kirchheim. In der 4 300-Seelengemeinde La Bresse steht der dritte Weltcuplauf der Saison auf dem Programm. Es ist das letzte Rennen der ersten Wettkampf-Periode. Manuel Fumic wird am Sonntagabend möglicherweise froh sein, wenn er die hinter sich hat. Es sei denn, es löst sich endlich der Knoten.

„Den Infekt habe ich inzwischen gut weggesteckt. Das Rennen in Albstadt hat mir gut getan“, sieht er einen Hoffnungsschimmer. „Am Mittwoch habe ich härter trainiert. Ich glaube, es geht in die richtige Richtung“, meint der 33-Jährige. Allzu hohe Erwartungen hegt er dennoch nicht. „Dass ich vorne reinfahren kann, würde ich nicht behaupten“, sagt er. Platz zehn wäre realistisch.

Und dann könnte man an diesen ersten Teil der Saison einen Haken dranmachen. Auch wenn der nicht richtig grün wäre, sondern eher blass. Zu viele Wünsche blieben bei Fumic offen, zu viele Ziele wurden nicht erreicht, an keinem Rennen kam er in Topverfassung an den Start. „Irgendwie war es so, dass ich immer zwei Schritte vorwärts gemacht habe und dann einen zurück. Die Krankheit auf Zypern, der Heuschnupfen, der Infekt – das waren die Störfaktoren.“

In La Bresse gab es 2012 bereits ein Weltcup-Rennen. Zwölfter war der Kirchheimer damals, mit zwei Defekten schon in der Frühphase des Rennens. Dass er am Schluss zweimal die viertbeste und dann sogar die beste Schlussrunde produzierte, das zeigt, dass er mit dem Kurs in den Vogesen nahe Gérardmer etwas anfangen kann.

Christian Pfäffle wird in La Bresse mit der gleichen Strategie wie in Albstadt an den Start gehen. Diesmal trägt er die Nummer 125, was im Vergleich zu 128 keinen gravierenden Unterschied macht. Er hofft auf andere Abweichungen. „Vielleicht reißt ja diesmal einem Fahrer auf der anderen Seite der Straße die Kette“, sagt er mit einem Augenzwinkern. In Albstadt war das vor ihm passiert, sodass er zwei, drei Pedalumdrehungen auslassen musste und deshalb um zehn bis 15 Positionen zurückfiel.

Auch wenn Platz 47 schon ein gutes Stück entfernt ist von der WM-Norm (Top 25), darf sich Christian Pfäffle Hoffnungen machen, Anfang Juli in Nove Mesto dabei zu sein. „Wenn er das in La Bresse wiederholen kann, werden wir seine Nominierung sicher in Betracht ziehen“, sagt Bundestrainer Peter Schaupp über Pfäffle, „denn er kommt leistungsmäßig wieder da hin, wo wir ihn erwarten.“ Für Stevens-Biker Pfäffle wäre damit eines seiner „drei wichtigsten Anliegen“ in diesem Jahr umgesetzt. Und die anderen beiden nähergerückt: der Verbleib im Nationalkader und in der Sportfördergruppe der Bundeswehr.

U 23-Fahrer Luca Schwarzbauer war mit sich in Albstadt nicht zufrieden. Platz 25 entsprach nicht seinen Erwartungen. Der neunte Platz bei der EM in Schweden hatte ihn fürs Heimspiel zusätzlich motiviert. Vermutlich zu sehr, denn letztlich fehlte ihm die Frische. „Jetzt fühle ich mich wieder frisch und habe Ambitionen, weiter vorne mitzumischen“, sagt Schwarzbauer. Mit der Startposition 58 muss er allerdings wieder auf jede Menge Bewegung im Fahrerfeld von La Bresse gefasst sein.