Lokalsport

Auf dem Kreuzzug für einen Internetanschluss

Football Albershausen Crusaders kämpfen nach Zweitligaaufstieg bislang vergeblich um W-Lan im Waldstadion.

Albershausen. Die American Footballer der Albershausen Crusaders wollen nach dem Aufstieg in die 2. Liga ihre Heimspiele im Internet übertragen, doch der Wunsch stößt beim Gemeinderat vorerst auf taube Ohren. Die „Kreuzritter“ vermissen dabei eine ausreichende Rücken­deckung. „Wir haben eine tolle Nicht-Unterstützung erfahren“, sagt Mirko Mosenthin. Er ist Sprecher der Mannschaft, die im vergangenen Jahr von der Regionalliga in die zweite Liga aufgestiegen ist. Genauso sauer wie Mosenthin ist Bastian Braulik: „Wir brauchen nichts geschenkt, aber irgendwann wäre es schon mal schön, wenn man nicht für alles kämpfen muss“, sagt das Mitglied des Vorstands, zu dem auch Mosenthin gehört.

Beide ärgern sich darüber, dass die Bürgervertreter dem Verein vorerst kein Geld für einen drahtlosen Internetzugang im Waldstadion genehmigen. „Es ist letztendlich eine Kostenfrage“, erklärt Mosenthin. Die Gemeinde sei nicht bereit, für den Wunsch des Vereins in die Tasche zu greifen.

Die Crusaders wollen das Wlan, um ihre Spiele live ins Netz zu übertragen. Dem Sprecher zufolge ist das Ansinnen nach dem Aufstieg allerdings kein bloßer Wunsch, sondern vielmehr eine Notwendigkeit: „In der zweiten Liga wird so etwas vorausgesetzt“, erklärt Mirko Mosenthin. Den Anforderungen der Spielklasse habe der Verein im vergangenen Jahr selbst Rechnung getragen und vorübergehend eine LTE-Funkverbindung beantragt. Mit der Behelfslösung habe ein wichtiges Heimspiel im Internet übertragen werden können.

Nachdem eine Mehrheit des Gemeinderats das Geld für Wlan im Waldstadion nicht bewilligte, sehen sich die „Kreuzritter“ wieder auf sich gestellt. „Wenn wir’s wollen, müssen wir es selber machen“, sagt Bastian Braulik. Er hat sich darauf eingestellt, dass der Verein den Anschluss selbst bezahlen muss.

Bei den Kosten gehen die Darstellungen allerdings auseinander. Während das Vorstandsmitglied von 50 Euro im Monat spricht, macht Albershausens Bürgermeister eine andere Rechnung auf. „30 Euro im Monat kommen für die Störerhaftung hinzu und rund 1 200 Euro für eine Antenne“, sagt Jochen Bidlingmaier. Der Gemeinderat habe vor der Sommerpause entschieden, einen öffentlichen Internetzugang zunächst nur auf dem Krone-Areal neben dem Rathaus anzubieten. Zeigten die Nutzerzahlen nach einem Jahr, dass das Angebot auch genutzt werde, könnte es im Waldstadion und in der Schulsporthalle ebenfalls eingerichtet werden. An allen drei Standorten koste der Service insgesamt rund 10 000 Euro über zwei Jahre hinweg. Diese Summe soll der einzige Grund dafür sein, dass dem Verein sein Anliegen verwehrt worden ist. „Das war keine Entscheidung gegen die Crusaders, sondern es geht nur um die Kosten“, erklärt Bidlingmaier.

Bastian Braulik sieht das anders. Er will inzwischen ein Muster erkannt haben, wenn es um Anliegen des Vereins geht: „Internet im Waldstadion wurde uns das dritte Jahr in Folge versprochen.“ Braulik erwartet, dass sich der Gemeinderat 2017 ähnlich verhalten wird, wie in den vergangenen Jahren. Aus Frust über die mangelnde Unterstützung blieb Braulik unlängst dem Neujahrsempfang der Gemeinde fern.Tobias Flegel