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Auf dem Sprung nach ganz oben

Drei Nachwuchsleichtathleten sorgen bei Mannheimer Junioren-Gala für Topleistungen

Beim weltweit größten Leichtathletik-Junioren-Meeting in Mannheim haben drei Nachwuchsathleten aus dem Kreis für Furore gesorgt.

Platz drei in der Dreisprunggrube: Leonie Neumann von der LG Filder hat bei der Junioren-Gala in Mannheim für Aufsehen gesorgt.
Platz drei in der Dreisprunggrube: Leonie Neumann von der LG Filder hat bei der Junioren-Gala in Mannheim für Aufsehen gesorgt. Foto: Ralf Görlitz

Mannheim. Für eine faustdicke Überraschung sorgte Manuel Eitel aus Baltmannsweiler über 100 Meter, wo der gelernte Zehnkämpfer des SSV Ulm in 10,31 Sekunden mal eben die aktuell schnellste Zeit Deutschlands bei den U 20 hinlegte. „In diesem Jahr bin ich Sprinter“, erklärte der 19-Jährige nach dem Rennen. Der Mehrkampf ist aufgrund einer schweren Bänderverletzung in den kommenden Wochen noch kein Thema. Trotz dieser Zeit – übrigens die schnellste eines deutschen U 20-Sprinters seit 2007, als der derzeit schnellste DLV-Sprinter Julian Reus (Bestzeit 10,03 Sekunden) eine Zeit von 10,27 Sekunden erzielt hatte – will Eitel beim Mehrkampf bleiben. Zunächst ist er aber als Läufer für die U 20-WM gesetzt, wo er auch in der 4 x 100-Meter-Staffel laufen wird.

Wer zu Beginn der Saison gedacht hatte, dass der Nellinger Tobias Ferreira die U 18-EM-Norm (1.52,00 Minuten) schaffen könnte, wäre sicherlich belächelt worden. Doch was der 17-Jährige in den vergangenen Wochen auf die Bahnen gezaubert hat, ist von allerhöchster Qualität. Seit Jahresbeginn geht die Leistungskurve kontinuierlich nach oben und hatte am Sonntag bei seinem bisher schnellsten Rennen ihren vorübergehenden Höhepunkt. Ferreira wusste zwar, dass er als Jüngster gegen die ein bis zwei Jahre ältere Konkurrenz nicht gewinnen kann. Doch der leichtgewichtige Nellinger lief ein kluges Rennen, in dem er einerseits versuchte, sich mitziehen zu lassen, ohne jedoch zu überpacen. Dies führte schließlich zu einer neuen überragenden Bestzeit von 1.51,90 Minuten. Damit ist Ferreira derzeit zweitschnellster Deutscher bei der U 18 hinter Mohamed Mohumed (VfL Willich/1.51,00). Erst vor zwei Wochen hatte Ferreira den Kreisrekord auf 1.53,26 Minuten gedrückt. Jetzt ist auch noch die EM-Norm geglückt. Der erste Schritt für eine Nominierung ist also gemacht. Ob nun Fer­reira vom Bundestrainer für die EM gemeldet wird, wird sich nächste Woche beim letzten Pflicht-Meeting in Walldorf entscheiden, auch vom Abschneiden der Konkurrenz.

Für Schlagzeilen sorgte einmal mehr Leonie Neumann (LG Filder) in ihrer Spezialdisziplin Dreisprung. Die Nellingerin war in dem internationalen Feld beste Deutsche. Die Zweitplatzierte der letztjährigen U 18-DM landete mit 12,60 Metern im Bereich ihrer Bestleistung (12,64 Meter) und wurde hinter Diana Zagainova (Litauen), die mit 13,06 Metern den einzigen 13-Meter-Sprung schaffte, starke Dritte.

„Ich hatte die ganze Zeit im Kopf, dass es ein Normwettkampf ist“, sagte die 18-Jährige nach ihren Sprüngen. Ein Gedanke, der sie vielleicht hinderte, ihr ganz großes Potenzial abzurufen. „Ich traue mir durchaus Weiten zwischen 12,80 und 13,00 Metern zu“, sagte Neumann weiter. Bei den deutschen U 20-Meisterschaften Ende Juli in Mönchengladbach will sie nun beweisen, dass sie diese Leistungen schaffen kann.