Lokalsport

Auf die Ritter wartet schon das nächste Top-Duell

Basketball Die Knights müssen nach dem Doppelspieltag zuhause nun wieder auswärts ran. Am Sonntag steht dabei beim Tabellenzweiten in Hagen eines der schwersten Spiele in der Fremde in dieser Saison an.

Einer für alle und alle für einen: Beim Tabellenzweiten Phoenix Hagen wollen die Kirchheimer Ritter alles in die Waagschale werfen. Foto: Eibner/Nina Sander

Der Doppelspieltag in der heimischen Sporthalle Stadtmitte liegt hinter den Bozic Knights. Nun geht es wieder auf Tour. Nach dem Sieg gegen Düsseldorf und der Niederlage gegen Dresden müssen die Teckstädter am Sonntag nach Hagen reisen. Gegen den derzeitigen Tabellenzweiten der 2. Basketball-Bundesliga erwartet die Kirchheimer Ritter eine der schwierigsten Auswärtsaufgaben der Saison.

Eine Bewertung der beiden Heimspiele stand für Kirchheims Verantwortliche nach dem intensiven Doppelspieltag zu Wochenbeginn an. „Wir können mit einigen Dingen zufrieden sein, mit anderen nicht. Es war eine differenzierte Aufarbeitung der beiden Partien“, beschreibt Sportchef Chris Schmidt den Prozess. Allzu lange habe man sich mit den vergangenen Partien auch nicht aufgehalten, denn die nächste große Herausforderung steht bevor.

Am Sonntag treffen die Zweitligabasketballer aus dem Schwabenland auf Phoenix Hagen, die im bisherigen Saisonverlauf unglaublich stabil auftreten. Ein guter Mix aus intensiver Defensive, gepaart mit offensivem Spielwitz prägt das Spiel der Hagener. Einzig in Jena unterlagen die Mannen von Head-Coach Chris Harris. Siege gegen die Aufstiegskandidaten aus Trier und Giessen verdeutlichen die Hagener Ansprüche in dieser Saison. Man möchte um die Spitzenpositionen in der 2. Basketball-Bundesliga mitspielen, so die Verantwortlichen des ehemaligen Bundesligisten im Sommer. Dafür wurde fleißig in den Kader investiert.

Chance auf einen Überraschungserfolg

Mit dem früheren Kirchheimer Dennis Nawrocki, Lennart Boner, Tim Uhlemann, Kristofer Krause und Bjarne Kraushaar stehen Harris ProA erfahrene deutsche Akteure zur Verfügung, die sehr diszipliniert und abgeklärt agieren. Zwar erhält der deutsche Kern in der Offensive kaum Verantwortung, doch in der Verteidigung sorgen sie für Disziplin und Ordnung. Das Angriffsspiel wird von den US-Amerikanern geprägt. Mit Siler Schneider (14,8 Punkte pro Spiel), Nazihar Bohannon (13,5), Devonte McCall (10,5) und Brock Mackenzie (12,7) verfügt Phoenix über vier qualitativ hochwertige Akteure, die allesamt ein Spiel im Alleingang entscheiden können und den Löwenanteil der Angriffssituationen für sich beanspruchen. Sie zu stoppen wird die Hauptaufgabe der Ritterdefensive sein. „Hagen spielt sehr schnell und physisch. Sie haben gute Werfer und variable Spieler in ihren Reihen. Gerade zuhause sind sie stark und profitieren von der hitzigen Atmosphäre. Wir werden erneut an unser Maximum gehen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen,“ sagte Knights-Coach Perovic.

Die Ritter sehen im Spiel in Hagen die Gelegenheit für einen Überraschungserfolg zu sorgen. „Wir haben mit Frankfurt und Dresden gegen zwei Spitzenteams verloren. In diese Kategorie fällt auch Hagen. Dort haben wir nichts zu verlieren. So wollen wir auch auftreten und alles raushauen. Dann schauen wir mal, wofür es am Ende reicht,“ so Schmidt. Begleitet werden die Teckstädter erneut von einigen Knights Supporters, die sich auf die lange Fahrt nach Hagen begeben. Spielbeginn ist am Sonntag um 17 Uhr. Die Partie wird über sportdeutschland.tv übertragen.

Resümee nach sechs Spielen

Nach sechs Spielen und damit gut einem Drittel der Hinrunde zog Coach Igor Perovic bereits am Freitag eine erste Zwischenbilanz: „Wir sind mit den getroffenen Personalentscheidungen zufrieden und haben eine gute Teamchemie. Die Mannschaft ist hungrig und hat gezeigt, dass wir wettbewerbsfähig sind.“ Tatsächlich haben die Neuzugänge gut eingeschlagen. Michael Miller macht offensiv und vor allem defensiv eine hervorragende Figur und ergänzt sich im Spielaufbau gut mit Knights-Topscorer Michael Flowers. Youngster Antonius Dorn entwickelt sich mit seiner engagierten, manchmal etwas ungestümen Spielart zu einem Faktor unter dem Korb. Und Demitrius Ward zeigte unter anderem mit einem wichtigen Dreier in der Schlussphase gegen Düsseldorf, wie wertvoll ein „alter Hase“ im Team sein kann.

Bei den Kräften aus der letzten Saison sticht vor allem „Mister Zuverlässig“ Nick Muszynski durch solide Arbeit unter dem Korb und ein gutes Auge für die Mitspieler hervor. Gegen Düsseldorf meldete sich auch Athletic-Wunder Jaydon Henry-McCalla eindrucksvoll mit 16 Punkten aus seinem Anfangstief zurück. Noch nicht ganz an die besten Spiele der letzten Saison anschliessen konnten bislang Aitor Pickett und Jonas Niedermanner. Aleksa Bulajic gelingt auch in seiner vierten Saison bei den Knights immer noch nicht der Durchbruch, auch wenn er durch die Foulbelastung von Miller und Flowers im Dresden-Spiel unerwartet viel Verantwortung bekommt. Und Nachwuchstalent. Nil Failenschmid, der letzte Woche seinen 18. Geburtstag feierte, wartet nach wie vor auf regelmäßige Einsätze.

Die Play-Offs im Blick

Die Knights sind mit Licht und Schatten in der Saison angekommen und belegen aktuell Tabellenplatz acht. Die Mannschaft läuft in der Verteidigung überwiegend rund, hat aber auch noch weiteres Potential im Team, bei den Wurfquoten und der Cleverness. Wenn das noch freigesetzt werden kann, dürfte trotz der Niederlage im deprimierenden letzten Viertel gegen Dresden eine Platzierung für die Play-Offs kein Ding der Unmöglichkeit sein. cs/ta